- Experten zu den Märkten: ''Schon wieder Risiken...'' - kizkalesi, 21.06.2003, 10:42
- Analysten sind alle bekloppt! - Gewinnmitnehmer, 21.06.2003, 11:08
- Re: Analysten sind alle NICHT bekloppt! - kingsolomon, 21.06.2003, 11:36
- Re: Analysten sind alle NICHT bekloppt! - Gewinnmitnehmer, 21.06.2003, 11:43
- Re: Analysten sind alle NICHT bekloppt! - kingsolomon, 21.06.2003, 11:36
- Analysten sind alle bekloppt! - Gewinnmitnehmer, 21.06.2003, 11:08
Experten zu den Märkten: ''Schon wieder Risiken...''
--><font size="4">Anleger wissen nicht wohin mit dem Geld </font>
Renten gelten als überbewertet.
Aktien als heiß gelaufen
Investoren sollten Fed-Zinsschritt abwarten
Holger Zschäpitz Berlin - Es gibt Situationen, da kann man es nicht richtig machen: Angesichts der vielen widersprüchlichen Konjunkturindikatoren, der unterschiedlichen Erwartungen seitens der Marktteilnehmer wird die US-Notenbank mit ihrer Zinssitzung in der kommenden Woche so oder so danebenliegen. Senkt sie die Zinsen um 50 Basispunkte sind die Rentenhändler zwar glücklich, die Aktienbesitzer würden dies aber als Eingeständnis dessen werten, dass die Konjunktur noch nicht über den Berg ist.
Ein Zinsschritt um 25 Basispunkte wäre das Wunschszenario für Aktionäre, jedoch wenig hilfreich für die Halter von Anleihen. Und eine unveränderte Geldpolitik würde sowohl Besitzer von Dividendenpapieren als auch Rentenanlagen verärgern. Insbesondere am hoch bewerteten Bondsmarkt könnte es sogar zu Panikreaktionen kommen.
"Ich möchte momentan nicht in der Haut des US-Notenbankers Alan Greenspan stecken", sagt Tobias Basse von der NordLB. Auch für die normalen Anleger ist es momentan nicht einfach. Denn Renten- und Aktienmarkt sprechen nicht die gleiche Sprache. Einige Experten reden inzwischen von einer spekulativen Blase an den Rentenmärkten, die jederzeit platzen könnte. Andere sehen nach der Aktienhausse der letzten drei Monate die Aktien völlig von der ökonomischen Realität abgekoppelt.
Beispiel USA: Nach Berechnungen der Credit Suisse First Boston preisen die zehnjährigen US-Treasuries ein Wirtschaftswachstum für 2004 von weit unter zwei Prozent ein, während in den Aktienkursen ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von immerhin 2,8 Prozent eingearbeitet ist.
Die jüngsten Konjunkturdaten bieten keinen Ausweg aus dem Dilemma. Zwar haben die jüngsten Stimmungsindikatoren wie der Philadelphia Fed Index oder der ZEW- und Ifo-Index in den positiven Bereich gedreht. In den harten Produktionszahlen ist jedoch noch keine Spur von Aufschwung zu erkennen. Und zu häufig wurden in den vergangenen drei Jahren die Hoffnungen der Unternehmer, auf denen die Stimmungsindikatoren aufbauen, von der bitteren Realität eingeholt. Am besten sieht die Lage noch in den USA aus. Nach den letzten viel versprechenden US-Konjunkturindikatoren hob zum Wochenschluss Goldman Sachs ihre Wachstumsprognosen für das kommende Jahr von 2,5 auf 3,3 Prozent an.
Doch die Unsicherheiten bleiben bestehen. So zeigt die Kapazitätsauslastung der US-Industrie, die mit 74,3 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 1983 liegt, dass die Wirtschaft noch immer Probleme hat, in die hohen Kapazitäten hineinzuwachsen.
Hinzu kommen die bekannten Ungleichgewichte: das Leistungsbilanzdefizit, der defizitäre Staatshaushalt sowie die hohe Verschuldung der privaten Haushalte. Auch die weiter steigende Arbeitslosigkeit wird immer mehr zu einer Achillesferse der US-Konjunktur, drückt sie doch das Verbrauchervertrauen und könnte zu einem Einbruch beim Konsum führen. Darüber hinaus sind US-Dividendenpapiere nach der Rallye wieder äußerst hoch bewertet.
Das Bewertungsproblem bei Aktien besteht in Europa, speziell in Deutschland, noch nicht. Dafür ist es für die hiesigen Gesellschaften im aktuellen Umfeld äußerst schwierig, die an sie gestellten Gewinnerwartungen zu erfüllen, zumal der gestiegene Euro zusätzlich auf den Margen lastet.
Immerhin rechnen die Analysten bei den Dax-Unternehmen mit Gewinnsteigerungen von 30,3 Prozent in diesem und von 39,6 Prozent im kommenden Jahr. Andererseits bieten auch die niedrigen Renditen bei Staatsanleihen keine Alternative.
So raten die meisten Experten zunächst zum Abwarten, zumindest bis zur Zinssitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Mark Tinker, Stratege beim Brokerhaus Execution:"Wir bleiben im Vorfeld der US-Notenbanksitzung sehr nervös. Der Dienstag mit seiner Zinsentscheidung birgt hohe Risiken für die Märkte."
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