- Multikulti-Erlebnis - Reikianer, 20.06.2003, 21:56
- Re: Multikulti-Erlebnis - Baldur der Ketzer, 20.06.2003, 22:09
- Re: Multikulti-Erlebnis - Reikianer, 20.06.2003, 22:13
- Re: Klarstellung - Reikianer, 20.06.2003, 22:37
- Re: Klarstellung - Loki, 21.06.2003, 04:56
- Re: Harmlos, harmloser, am naivsten - Tassie Devil, 21.06.2003, 06:05
- Re: Multikulti, die Unfähigkeit Unterschiede auszuhalten und zu schätzen - Tempranillo, 21.06.2003, 11:43
- Antwort aus dem Multi-Kulti Land Schweiz - chiron, 21.06.2003, 23:44
- Re: Das Land der Toblerone Multi-Kulti? Ich bitte Dich! - Tempranillo, 22.06.2003, 00:48
- Antwort aus dem Multi-Kulti Land Schweiz - chiron, 21.06.2003, 23:44
- Re: Klarstellung - Loki, 21.06.2003, 04:56
- Re: Klarstellung - Reikianer, 20.06.2003, 22:37
- Re: Multikulti-Erlebnis - Reikianer, 20.06.2003, 22:13
- Re: Multikulti-Erlebnis - Dagobert Duck, 21.06.2003, 11:08
- Re: Multikulti führt zu Mono-Kulti - Tempranillo, 21.06.2003, 15:31
- Re: Multikulti-Erlebnis - Baldur der Ketzer, 20.06.2003, 22:09
Antwort aus dem Multi-Kulti Land Schweiz
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>Eine Gesellschaft läßt sich nun mal nicht so gestalten und organisieren wie ein buntes Straßenfest.
Warum eigentlich nicht?
Ohne ein Gemeinsamkeitsminium wird das Zusammenleben verunmöglicht;
So ist es, und das Minimum muss die Gleichwertigkeit sein.
Ghettobildung scheint mir noch die harmloseste Folge des Prinzips Multi-Kulti.
Ghetto ist nicht die Folge von Multi-Kulti sondern von ausgrenzen bestimmter Bevölkerungsgruppen.
>Die Notwendigkeit von Grundgemeinsamkeiten wird sofort einsehbar, wenn man an die Sprache denkt. Wie soll in einer Gesellschaft, deren Mitglieder sich noch nicht einmal untereinander verständigen können, modernes ziviles Leben ablaufen? Die daraus resultierenden Zerfallstendenzen werden schon in der Bibel, beim Turmbau zu Babel, geschildert.
Ich dachte, die Schweiz sei ein ziviles Land trotz der Sprachenvielfalt und der kulturellen Unterschiede.
>Hast Du schon mal über den Daumen gepeilt, was alles an der Sprache hängt? Schulunterricht, gesellschaftliche Kommunikation, Beruf und vor allem die Rechtspflege. Die Liste der Beispiele ließe sich erheblich verlängern, es wird aber deutlich geworden sein, worauf ich hinauswill.
Klar schon, nur ist die Argumentationskette nicht einleuchtend.
>In einer wirklichen Multi-Kulti-Gesellschaft sitzen die Individuen das ganze Leben hindurch in einem Theaterstück, dessen Text sie nicht verstehen, ja, nicht einmal verstehen können, weil ihnen die Sprache, in der das Stück gespielt wird, fremd ist.
Mein Gott, in was für einem Land lebe ich nur.
>Ein Minimum an Einheit ist somit für jede Art von Zusammenleben unabdingbare Voraussetzung.
Bis hierher bin ich völlig mit Dir einverstanden.
Ergänzend zur Sprache kämen noch ganz andere Aspekte hinzu, die vielleicht noch wichtiger sind, weil sie erfahrungsgemäß nicht so ohne weiteres angeeignet werden können. Die Akzeptanz dessen, wofür der Ausdruck"Zivilgesellschaft" ein passender Begriff ist. Also, daß Konflikte gewaltfrei zu lösen sind, die Regierung durch freie und geheime Wahlen estimmt wird und, von durchschlagender Wichtigkeit - ich erinnere an OvBs Kulturkampf -daß in einem Staat die Justiz oberste Rechtsautorität ausübt, und nicht irgendein geistlcher Führer, sei es der Papst, sei es der Kalif von Köln.
Jetzt gefallen mir die Argumente schon besser.
>Die Notwendigleit der Verständigung auf ein gesellschaftliches Gemeinsamkeitsminimum scheint mir von den Multi-Kulti-Fans nicht hinreichend wahrgenommen worden.
Die Diskussion läuft hier am Kernpunkt vorbei. Für Dich ist das Gemeinsamkeitsminimum die Sprache, für mich Respekt Akzeptanz und Leistung für die Gemeinschaft.
>Denn an diesem Punkt wird die tiefe innere Widersprüchlichkeit, geradezu ein Multi-Kulti-Paradoxon offenbar: Wenn sich die Eigentümlichkeiten verschiedener Kulturen infolge des Verlustes der gegenseitigen Abgrenzung notwendigerweise abschleifen müssen, geht damit logischerweise auch ein erheblicher Teil der Eigenständigkeiten verloren.
Was sind die Vorteile von gegenseitiger Abgrenzung und das Bewahren von Eigenständigkeiten. Welche meinst Du?
>Das Ergebnis, vor allem langfristig, verkehrt die multikultirellen Absichten in ihr krasses Gegenteil. Wo zuvor bunte, lebendige, mit dem Reiz des exotischen umgebene Vielfalt war, herrscht jetzt fader Einheitsbrei.
Sprichst Du von persönlichen Erfahrungen und ist das nur eine Meinung? Bitte Beispiele, ich habe genau das Gegenteil erlebt.
>Wer nicht imstande ist, Unterschiede auszuhalten und zu schätzen, könnte sich für seine Absichten kein besseres Programm ausdenken als Multi-Kulti.
Machst Du hier den Bock zum Gärtner? Wenn man Deine früheren Postings zu geschichtlichen Hintergründen nicht gelesen hat, kann man diesen Satz nicht nachvollziehen...oder habe ich das falsch verstanden?
>Multi-Kulti zu Ende gedacht, wäre m.E. Leberkäs und Weißwürscht in Nizza und Baghdad, Lederhos´n im Mittleren Westen, Heurigenlokale in Neu Dheli oder der Endsieg von Ballerman 6 in allen mediterranen Urlaubsparadiesen.
Eine sehr tendenziöse Analyse.
Die Frage aller Fragen ist:"Warum kommen die Ausländer ins Land", um zu arbeiten oder wegen der grosszügigen sozialen Abgeltung. Ausländer die wegen der Arbeit kommen, haben keine Zeit in Parks rumzusch..., Krach zu machen bis in die frühen Morgenstunden, etc. Die Schweiz hatte mit den Ausländern nur Probleme, wenn in kurzer Zeit sehr viele ins Land kamen. Ob in den 60er Jahren die Italiener oder in den 90er die Ex-Jugoslawen, beide Male drohte die Stimmung zu kippen. Heute ist der Ausländeranteil in den Schulen in städtischen Bezirken oft klar über 50 %. Da ist eine Integration nicht möglich, weder sprachlich noch kulturell, was zu ernsthaften Konflikten und Kriminalität führt. Rückblickend wird Dir aber jeder Schweizer sagen, dass der massive Zustrom von Italienern vor 40 Jahren heute klar als grosse Bereicherung angesehen wird. Es gibt wohl nicht mehr viele Familien, die einen rein schweizerischen Stammbaum haben und das hat sicher niemandem geschadet, im Gegenteil.
Gruss Chiron

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