- Aufregung für Argentinien-Bonds-Geschädigte: Abschlag von 60-70 % geistert rum - kizkalesi, 24.06.2003, 08:43
- Niedlich - Miesespeter, 24.06.2003, 11:18
Aufregung für Argentinien-Bonds-Geschädigte: Abschlag von 60-70 % geistert rum
--><font size="5">Die Story von"Ein Staat geht nie pleite...."
Nun wird's ernst.
Jetzt geht es ans Eingemachte</font>[img][/img]
<<font size="4">Aufregung unter Besitzern argentinischer Staatsanleihen um"radikalen Schnitt"</font>
Angebliche Äußerung von Bankenseite über bereits akzeptierten Kapitalabschlag für Privatanleger von 60 bis 70 Prozent - IWF-Chef Köhler in Buenos Aires erwartet
Berlin - Mit großer Spannung verfolgt nicht nur die internationale Bankwelt, sondern vor allem eine große Zahl privater Bondshalter argentinischer Papiere die Gespräche, die der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, in den nächsten Tagen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires führt. Denn dabei geht es nicht nur um die Modalitäten der Umschuldung zwischen dem IWF und der neuen argentinischen Regierung unter Präsident Néstor Kirchner, sondern auch um die Frage, ob Köhler ein solches Abkommen an Konditionen für ein zukünftiges Umschuldungspaket mit den privaten Gläubigern knüpft.
Seit dem vergangenen Wochenende sorgt ein Artikel der angesehenen argentinischen Tageszeitung"La Nación" für großen Wirbel. Darin wurde Volkswirt Oliver Stönner von der Commerzbank so zitiert, dass die europäischen Privatgläubiger einen Kapitalabschlag"zwischen 60 und 70 Prozent" eigentlich schon akzeptiert hätten. Im Gespräch mit der Tageszeitung DIE WELT bestritt Stönner zwar, dies gesagt zu haben. Da die Commerzbank aber der Umschuldungsinitiative Abra (Argentine Bond Restructuring Agency) angehört, gerät nun auch die Abra über die Äußerung zunehmend in die Kritik. So veröffentlichte etwa die ebenfalls in Buenos Aires erscheinende Tageszeitung"Clarin" eine empörte Stellungnahme aus dem Lager der fast 400 000 italienischen Bondshalter, die einen solchen radikalen Schnitt völlig ablehnen.
Laut"Clarin" halten die Italiener Bonds im Wert von fast 20 Mrd. Dollar. Der italienische Bankenzusammenschluss Abi hat jedenfalls schon 11,5 Mrd. Dollar für eine gemeinsame Initiative"eingesammelt". Er erhebt von den Teilnehmern keine Gebühren und verpflichtet sie - anders als die Abra - nicht zu einer Umwandlung ihrer Papiere in Zertifikate. Kritiker der Abra behaupten, dass die Umwandlung in Zertifikate völlig überflüssig sei und man kostengünstiger mit Vollmachten arbeiten könnte. Sie behaupten weiterhin, dass die Abra diesen Weg nur gewählt habe, weil dadurch Gebühren für Wertpapiertransaktionen entstünden, die die Abra über gemeinnützige Scheinfirmen in Irland steuerbegünstigt verwenden würde.
Stönner bekräftigte, es sei wichtig, dass die Gespräche Köhlers endlich den Weg ebneten für die Rückkehr Argentiniens auf den internationalen Kapitalmarkt."Es gibt zweifellos eine deutlich spürbare wirtschaftliche Erholung in Argentinien, aber das kann nur langfristig Bestand haben, wenn die finanzpolitischen Rahmenbedingungen für die Zukunft endlich wieder klar fixiert werden." Stönner nimmt an, dass Köhler fürs Erste versuchen wird, ein kurzfristiges Abkommen zu Stande zu bringen, dass die im September fälligen Zahlungen von sechs Mrd. Dollar an den IWF überbrücken könnte. Möglichst bald allerdings sei ein langfristiges Abkommen"absolut unerlässlich", so Stönner. Dabei gehe es vor allem darum, ob Argentinien - so wie Brasilien - fiskalische Zielvorgaben anerkenne, wie etwa einen Primärüberschuss von drei Prozent."Damit die Märkte Argentinien wieder akzeptieren, brauchen sie ein klares Signal vom IWF - etwa in Form eines über drei Jahre laufenden Beistandsabkommens", sagt Stönner. Vorbild dafür könnten die Vereinbarungen mit Brasilien sein:"Die Entwicklung in Brasilien ist für alle die größte und positivste Überraschung der letzten Monate, wir hoffen alle, dass Kirchner sich daran orientiert."
Informationen im Internet:
www.tfargentina.it

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