- Das schwedische Vorzeigemodell entpuppt sich (endlich) als Schwindel!!!! - stocksorcerer, 24.06.2003, 17:31
- Re: Das schwedische Vorzeigemodell entpuppt sich (endlich) als Schwindel!!!! - Euklid, 24.06.2003, 17:40
- Das soll das Paradies sein? mkT - Sascha, 24.06.2003, 18:19
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - doppelknoten, 24.06.2003, 18:50
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - Euklid, 24.06.2003, 19:12
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - Standing Bear, 24.06.2003, 19:40
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - Euklid, 24.06.2003, 20:49
- alles Gute! - nasdaq, 24.06.2003, 22:33
- Re: Das soll das Paradies sein? / @Euklid: zweite Lektion - -- Elli --, 24.06.2003, 22:43
- Aber die Überschrift ist doch aussagefähig, Elli. Zugestanden, diese... - Uwe, 24.06.2003, 22:54
- Re: Aber die Überschrift ist doch aussagefähig, Elli. Zugestanden, diese... - - Elli -, 24.06.2003, 22:59
- Re: Bitte Rechnungsanschrift angeben;-)) - Euklid, 24.06.2003, 23:03
- Wichtige Nachricht an UWE - Euklid, 24.06.2003, 23:07
- Re: @EUKLID auf: Wichtige Nachricht an UWE - Uwe, 25.06.2003, 13:46
- Re: Aber die Überschrift ist doch aussagefähig, Elli. Zugestanden, diese... - - Elli -, 24.06.2003, 22:59
- Aber die Überschrift ist doch aussagefähig, Elli. Zugestanden, diese... - Uwe, 24.06.2003, 22:54
- Das soll das Paradies sein? mkT - Sascha, 25.06.2003, 12:29
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - Euklid, 24.06.2003, 20:49
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - Standing Bear, 24.06.2003, 19:40
- Sorry, nicht vergleichbar. Sascha hat recht - stocksorcerer, 24.06.2003, 19:35
- ...Korrektur... muß natürlich heißen... Zahnersatz anteilig bezahlt... ;-) (owT) - stocksorcerer, 24.06.2003, 19:42
- DerZahnersatz soll ja wegfallen - Euklid, 24.06.2003, 20:42
- Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - vladtepes, 24.06.2003, 21:01
- Re: Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - Euklid, 24.06.2003, 21:18
- Re: Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - vladtepes, 24.06.2003, 21:29
- Re: Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - Euklid, 24.06.2003, 22:05
- Prävention führt über den Geldbeutel - chiron, 25.06.2003, 09:19
- jaja die Zähne:-) - nasdaq, 24.06.2003, 22:24
- Gute neue Betten liegen bei so rund 10.000 Euro:-) (owT) - LenzHannover, 25.06.2003, 01:38
- Re: Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - vladtepes, 24.06.2003, 21:29
- Re: Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - Euklid, 24.06.2003, 21:18
- Re: DerZahnersatz soll ja wegfallen - Sascha, 25.06.2003, 12:36
- Re: DerZahnersatz soll ja wegfallen - Euklid, 25.06.2003, 12:58
- DerZahnersatz soll ja wegfallen / Verbraten - Sascha, 25.06.2003, 14:00
- Re: DerZahnersatz soll ja wegfallen - Euklid, 25.06.2003, 12:58
- Der Doc wirds schon richten, bin ja schließlich versichert! - vladtepes, 24.06.2003, 21:01
- DerZahnersatz soll ja wegfallen - Euklid, 24.06.2003, 20:42
- ...Korrektur... muß natürlich heißen... Zahnersatz anteilig bezahlt... ;-) (owT) - stocksorcerer, 24.06.2003, 20:05
- ...Korrektur... muß natürlich heißen... Zahnersatz anteilig bezahlt... ;-) (owT) - stocksorcerer, 24.06.2003, 19:42
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - Euklid, 24.06.2003, 19:12
- Re: Das soll das Paradies sein? mkT - doppelknoten, 24.06.2003, 18:50
- Das soll das Paradies sein? mkT - Sascha, 24.06.2003, 18:19
- Ein Schwindel!!!! - Sushicat, 24.06.2003, 18:15
- zahlt die Astrid Lindgren eigentlich immer noch 108% Steuern? *gg* - kingsolomon, 24.06.2003, 19:29
- Astrid Lindgren und die Steuern (und noch ein paar Geschichten) - HB, 24.06.2003, 20:23
- Re: Glühbirnen / Erfinderverschwörung - - Elli -, 24.06.2003, 20:36
- Re: Glühbirnen / Erfinderverschwörung/noch so eine Geschichte - HB, 24.06.2003, 21:08
- Re: Glühbirnen / Erfinderverschwörung - PuppetMaster, 25.06.2003, 00:22
- Die Lebensdauer kann man durch dimmen erheblich steigern!!! mfG Odin - Odin, 25.06.2003, 00:30
- Re: Glühbirnen / Erfinderverschwörung - - Elli -, 24.06.2003, 20:36
- Astrid Lindgren und die Steuern (und noch ein paar Geschichten) - HB, 24.06.2003, 20:23
- So lange nur die grössten Dummblubberer in die Politik gewählt werden, wird es - ufi, 24.06.2003, 20:31
- Vorzeigemodell als Schwindel / wie auch das alte! - silvereagle, 24.06.2003, 21:42
- Re: Das schwedische Vorzeigemodell entpuppt sich (endlich) als Schwindel!!!! - Euklid, 24.06.2003, 17:40
Astrid Lindgren und die Steuern (und noch ein paar Geschichten)
-->Christoph Drösser schreibt in"Stimmt´s?" dazu:
------------------------------------------------------------------------------
Vom Stammtisch bis in den Hörsaal wird mit der Behauptung,
Astrid Lindgren hätte in den siebziger Jahren über 100 Prozent
Steuern an den schwedischen Staat entrichten sollen, gegen den
Sozialstaat agitiert. Mein Legendenfrühwarnsystem schlägt A-larm.
Stimmt's?
Ihr Legendendetektor in allen Ehren - aber an der Geschichte ist
tatsächlich etwas dran. Die überzeugte Sozialdemokratin Astrid
Lindgren rechnete 1976 aus, daß sie für ihr Einkommen von 2
Millionen Kronen Steuern und Sozialabgaben in Höhe von
2 002 000 Kronen zu zahlen hätte - also 100,1 Prozent. Sie
schrieb daraufhin ein Märchen (Pomperipossa in Monismanien),
in dem sie die schwedischen Zustände karikierte, und rief zur
Abwahl der Regierung von Olof Palme auf.
Tatsächlich hatte sich die Kinderbuchautorin verrechnet, wie ihr
der damalige Finanzminister Gunnar Sträng genüßlich vorhielt:
Da sie - damals 68 Jahre alt - sich bereits im Rentenalter befinde,
sei sie von den Sozialabgaben befreit und müsse nur die Steuern
in Höhe von 85 Prozent zahlen. Von dem Rest könne sie auf-grund
ihrer"sparsamen Veranlagung" wohl ihre laufenden Kos-ten
decken.
Die Wahlen haben die Sozialdemokraten übrigens verloren.
-------------------------------------------------------------------------------
Hier noch ein paar Geschichten aus dem Buch:
-------------------------------------------------------------------------------
Die Chinesische Mauer kann man vom Mond aus mit bloßem
Auge erkennen - Stimmt's?
Stimmt nicht. Das Gerücht stammt aus der Zeit der ersten Mond-landungen.
Demnach hätten die Apollo-Astronauten ehrfürchtig
zu ihrem Heimatplaneten aufgeschaut und mit Erstaunen nicht
nur Meere und Kontinente, sondern auch - als einzige vom Men-schen
gemachte Struktur - die Chinesische Mauer erkennen kön-nen.
Schon eine kurze Überschlagsrechnung macht die Abstrusität
dieser Behauptung klar: Zwar sieht die Erdscheibe, vom Mond
her betrachtet, größer aus als der Mond von der Erde her, aber sie
läßt sich immer noch bequem von einer mit dem ausgestreckten
Arm gehaltenen Münze abdekken. Und auf einem so kleinen
Scheibchen soll man eine Mauer entdecken können, die zwar
über 6000 Kilometer lang, aber nur zwölf Meter breit ist?
Das geht nicht.
Und der Apollo-11-Astronaut Buzz Aldrin, der 1969 als zweiter
Mensch seinen Fuß auf den Mondboden setzte, hat es auch gar
nicht versucht:
"Der Astronaut kann nicht nach der Chinesischen Mauer Aus-schau
halten, ebensowenig wie er in der Lage ist, über den Sinn
des Lebens zu philosophieren. Er ist auf seinen Job konzentriert -
und der besteht darin, nicht über das Fernsehkabel zu stolpern."
Während also der Versuch zum Scheitern verurteilt ist, menschli-che
Bauwerke von der 384.000 Kilometer entfernten Mondober-fläche
aus mit dem unbewaffneten Auge zu erspähen, können die
Astronauten des Space Shuttle und der Raumstation Mir durchaus
Spuren der Zivilisation erkennen. Sie umkreisen den Globus
nämlich nur in wenigen hundert Kilometer Höhe und haben dabei
einen prächtigen Ausblick auf die Erdoberfläche. Dabei können
sie etwa städtische Ballungsräume, Straßen und Felder ausma-chen.
"Wir erkennen deutlich, wie die Menschen die Oberfläche
des Planeten verändern", berichtet der Shuttle-Astronaut Jeffrey
Hoffman. Und wenn die Sonne aus dem richtigen Winkel einfällt,
ist auch die große Mauer in China zu sehen.
Nachtrag: Manchmal ist die Mauer aus dem All sogar besser zu
erkennen als vom Boden aus. Am 3. Mai 1996 berichtete die
Zeitschrift Science, daß es mit Hilfe eines Radarsatelliten gelun-gen
sei, alte Reste der Chinesischen Mauer zu entdecken, die in
einer Wüstenregion von Sand verschüttet worden waren.
"Die Mauer ist in einem so verfallenen Zustand", wird der Nasa-Forscher
J. J. Plaut zitiert,"daß man sie nicht finden würde, wenn
man nicht wüßte, wo man zu suchen hat.
------------------------------------------------------------------------------
Wenn man den ganzen Körper mit Farbe einstreicht, erstickt
man.
Stimmt nicht. Die wohl berühmteste Inszenierung dieses Irrglau-bens
ist der James-Bond-Film"Goldfinger". In einer Szene, die
damals sogar auf dem Titel des Magazins Time abgebildet wurde,
findet 007, gespielt von Sean Connery, die Sekretärin Jill Master-son
(Shirley Eaton) tot auf ihrem Bett. Deren Boß, der böse Auric
Goldfinger (Gert Fröbe), hatte die untreue Lady zur Strafe"ver-goldet".
James Bond erklärt uns den Tod seiner Gespielin folgen-dermaßen:
"Die Haut konnte nicht mehr atmen. Man hat von
solchen Unfällen schon bei Tänzerinnen gehört. Der Goldüberzug
ist nicht gefährlich, wenn man eine bestimmte Stelle am Rücken
freiläßt, dann kann die Haut noch atmen."
Die Macher des Films müssen von dieser Theorie ebenfalls über-zeugt
gewesen sein. Jedenfalls gingen sie sehr vorsichtig mit der
Darstellerin Shirley Eaton um: Sie ist in der Szene nicht vollstän-dig
unbekleidet (wir befinden uns im Jahr 1964), und vorsichts-halber
ließ man eine Fläche von etwa fünfzehn mal fünfzehn
Zentimetern auf ihrem Rücken unvergoldet. Ein Ärzteteam über-wachte
die gesamte Aktion.
Trotzdem hält sich hartnäckig bis heute das Gerücht, die Schau-spielerin
sei bei den Dreharbeiten auf eben genau dieselbe Art zu
Tode gekommen wie die Figur, die sie verkörperte. Was aller-dings
durch die Tatsache widerlegt wird, daß Shirley Eaton noch
putzmunter in acht weiteren Filmen mitwirkte, bevor sie sich ins
Privatleben zurückzog.
Seit den sechziger Jahren hat die Wissenschaft enorme Fortschrit-te
gemacht. Heute wissen wir: Im Gegensatz zu niederen Tieren
wie Würmern oder Schwämmen atmet der Mensch durch Mund
und Nase, auch wenn manchmal immer noch Gegenteiliges be-hauptet
wird (etwa auf einem Aushang in einer Hamburger Sau-na,
in dem es heißt, wir würden sechzig Prozent des lebenswich-tigen
Sauerstoffs über die Haut aufnehmen). Tatsächlich beträgt
der Anteil der Hautatmung lediglich ein Prozent, eine Verstop-fung
der Poren wäre also atemtechnisch kaum von Belang.
Das heißt freilich nicht, daß Aktionen A la Goldfinger gesund-heitlich
völlig unbedenklich wären: Giftige Inhaltsstoffe der Far-be
könnten in den Körper gelangen, und außerdem wird durch
eine Versiegelung der Haut das Schwitzen verhindert, es besteht
also die Gefahr einer Überhitzung. Als Mordmethode scheidet
das Verfahren jedoch definitiv aus.
-------------------------------------------------------------------------------
Deutsch wäre um ein Haar offizielle Sprache der Vereinigten
Staaten von Amerika geworden, es unterlag bei der Abstimmung
mit nur einer Stimme Unterschied - Stimmt's?
Stimmt nicht. Auch wenn es immer wieder behauptet wird, zum
Beispiel von der bekanntesten Ratgeberkolumnistin der Vereinig-ten
Staaten, Ann Landers. Die schrieb noch am 4. November
1994 in ihrer Kummerecke:"Liebe Leser, morgen ist Wahltag.
Wenn Sie nicht wählen gehen, haben Sie auch kein Recht, sich
über den zu beklagen, der gewählt wird." Und um zu belegen, daß
es auf jede einzelne Stimme ankomme, führte sie einige histori-sche
Entscheidungen an, bei denen angeblich eine Stimme den
Ausschlag gegeben hatte:
"1645 verschaffte eine Stimme Mehrheit Oliver Cromwell die
Kontrolle über England." (Stimmt nicht, das Parlament hatte sich
bei Cromwells Machtergreifung bereits aufgelöst)."1923 machte
eine Stimme Hitler zum Führer der Nazipartei." (Stimmt nicht, es
war bereits 1921, und das Ergebnis war 553 zu 1). Und eben
auch:"1776 gab eine Stimme Mehrheit Amerika die englische
Sprache anstatt der deutschen."
Eine Flut von Leserbriefen brach über Ann Landers herein. Leser
Lewiston aus Maine:"Liebe Ann Landers, ich bin kein Histori-ker,
aber diese Geschichte in Ihrer Kolumne, daß uns eine einzige
Stimme Mehrheit Englisch als offizielle Sprache bewahrt habe,
ist ein Mythos, der nicht aussterben will." Lewiston führt aus, daß
das Gerücht aus den dreißiger Jahren stamme und den Nazipro-pagandisten
gut in ihr Konzept gepaßt habe.
Der dürftige wahre Kern der Geschichte: Im Jahr 1794 gab es
eine Petition von deutschstämmigen Siedlern aus Virginia an den
US-Kongreß, in der gefordert wurde, daß bestimmte Bundesver-ordnungen
ins Deutsche übersetzt und auch auf deutsch veröf-fentlicht
werden sollten. Diese Petition wurde an einen Ausschuß
verwiesen, der sie tatsächlich mit einer Mehrheit von einer Stim-me
ablehnte.
Die Darstellung des Lesers deckt sich mit der historischen For-schung,
in der das Gerücht als die"Muhlenberg-Legende" be-zeichnet
wird - nach dem deutschsprachigen Pfarrer und Sprecher
des Repräsentantenhauses, Fredrick Muhlenberg, der das aus-schlaggebende
Votum abgegeben haben soll. Beschrieben wird
die Geschichte in einem Aufsatz von S. B. Heath und F. Manda-bach
aus dem Jahr 1983 mit dem Titel"Language status decisions
and the law in the United States".
Tatsächlich gibt es übrigens keine"offizielle" Sprache der USA,
Englisch ist einfach der De-facto-Standard. Ann Landers hat sich
selbstverständlich für ihren Irrtum entschuldigt. Sie schreibt:"Als
die frühe amerikanische Geschichte in der Schule durchgenom-men
wurde, war ich wohl gerade zum Mittagessen."
-------------------------------------------------------------------------------
Lemminge begehen kollektiven Selbstmord, indem sie sich ins
Meer stürzen - Stimmt's?
Stimmt nicht. Der Mythos ist alt, stammt vermutlich aus Skandi-navien.
Richtig ist, daß die Populationen der possierlichen Nager
aus der Familie der Wühlmäuse großen Schwankungen unterlie-gen
(was seit Entdeckung der Chaostheorie nichts Verwunderli-ches
hat). Ist die Überbevölkerung besonders groß, kommt es zu
Wühlmausvölkerwanderungen. Bei diesen Massenmigrationen
finden viele Tiere den Tod. Davon, daß die Lemminge dabei
freiwillig oder instinktiv aus dem Leben scheiden, kann freilich
keine Rede sein.
"Aber da war doch dieser Film...", wird mancher einwenden. In
dem Disney-Film"White Wilderness" ("Abenteuer in der weißen
Wildnis") wird tatsächlich der angebliche Massensuizid der
Lemminge dargestellt. Allerdings haben die Tierfilmer nachge-holfen,
um die Legende publikumswirksam ins Bild setzen zu
können.
Das behauptet jedenfalls der Journalist Brian Vallee, der 1983 für
das kanadische Fernsehen dem"Making of" des Films auf den
Grund ging. Nach Vallees Darstellung wurden die Szenen im
kanadischen Bundesstaat Alberta gedreht, wo es gar keine Lem-minge
gibt. Die Filmemacher hatten die Tiere von Eskimokindern
in Manitoba gekauft und dann zum Drehort geschafft. Um den
Eindruck einer Massenwanderung zu erzeugen, wurden die
Lemminge auf eine große, schneebedeckte Drehscheibe placiert,
die dann in Rotation versetzt und aus allen möglichen Kamera-winkeln
gefilmt wurde. Der Strom der Lemminge - nichts als eine
"Schleife", bei der immer wieder dieselben Tiere zu sehen sind.
Und dann kommt der böse Teil der Geschichte."Die Lemminge
erreichen den tödlichen Abgrund", raunt der Sprecher,"dies ist
ihre letzte Chance zur Umkehr. Aber sie laufen weiter, stürzen
sich in die Tiefe." Aus einer dank perfekter Tiefenschärfe phan-tastisch
anmutenden Kameraperspektive sieht der Zuschauer die
Nager in die gähnende Schlucht eines Flußtales fallen, angeblich
getrieben vom Todesinstinkt. Die Wirklichkeit war nach Vallees
Recherchen erheblich profaner: Die Disney-Leute halfen nach,
schubsten und warfen die wenig lebensmüden Lemminge in den
Abgrund.
In der Schlußeinstellung sieht man die sterbenden Tiere im Was-ser
treiben."Langsam schwinden die Kräfte, die Willenskraft läßt
nach, und der Arktische Ozean ist übersät mit den kleinen toten
Leibern." Von wegen Arktischer Ozean, von wegen nachlassende
Willenskraft: Ein Massenmord an Tieren im Dienste der Illusi-onsfabrik
Hollywood.
-----------------------------------------------------------------------------
Spinat ist gesund, weil er besonders viel Eisen enthält - Stimmt's?
Stimmt nicht. Der Eisengehalt von frischem Spinat ist mit 2,6
Milligramm auf 100 Gramm eher gering. Wer bei seiner Ernäh-rung
Wert auf blutbildendes Eisen legt, der sollte sich eher an
Leberwurst (5,9 mg), Schokolade (6,7 mg) und Pistazien (7,3 mg)
halten.
Selbst von dem bißchen Eisen, das im Spinat tatsächlich enthalten
ist, darf sich der Mensch kaum Nutzen versprechen:"Der Ver-dauungstrakt
kann nicht viel davon aufnehmen", erklärt die ame-rikanische
Ernährungsforscherin Judi Morrill."Spinat enthält
nämlich auch sehr viel Oxalsäure, die das Eisen bindet."
Der Ursprung der Legende liegt in den neunziger Jahren des vo-rigen
Jahrhunderts. Damals soll ein Lebensmittelanalytiker bei
der Untersuchung von Spinat das Komma versehentlich um eine
Stelle nach rechts gerückt und dem Gemüse somit den zehnfa-chen
Eisengehalt attestiert haben.
Das jedenfalls behauptet zum Beispiel der englische Krebsspezia-list
T. J. Hamblin in einem Artikel, der 1982 im angesehenen
British Medical Journal erschien - allerdings kann auch Hamblin
die Originalquelle nicht angeben.
Ist vielleicht die Geschichte vom Ursprung der Legende selbst
eine Legende? Jedenfalls galt Spinat fortan als besonders gesund,
zum Leidwesen von Millionen Kindern. Denen hat die grüne
Pampe auch nach 1929 nicht besser geschmeckt. In diesem Jahr
erfand der Zeichner Elzie Segar die Comicfigur Popeye, dem der
Genuß einer Dose Spinat immer zu übermenschlichen Kräften
verhalf. Angeblich soll der gezeichnete Seemann den Spinatkon-sum
in den USA um ein Drittel gesteigert haben - das behauptet
jedenfalls die Inschrift auf dem Popeye-Denkmal in der texani-schen
Spinatmetropole Crystal City.
Im Zweiten Weltkrieg, als das Fleisch selbst in Amerika knapp
wurde, appellierte man auch an die erwachsenen Bürger, sich mit
dem angeblich so eisenhaltigen Gemüse zu stählen. Die Ameri-
kaner seien, hieß eine der Parolen,"strong to finish 'cos they ate
their spinach". Dabei war ausgerechnet im deutschen Feindesland
bereits in den dreißiger Jahren der Meßfehler berichtigt worden.
"Als Eisenquelle hätte Popeye besser die Dosen verzehrt", lautet
Hamblins sarkastisches Fazit.
Sind also Generationen von Kindern sinnlos dazu gezwungen
worden, ihren Teller leer zu essen? Auch wenn der hohe Eisen-gehalt
eine Legende ist: Spinat ist durchaus gesund. Er enthält
zum Beispiel große Mengen der Vitamine A und C sowie Beta-Karotin,
dem eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs zuge-schrieben
wird. Aber bevor es Tränen gibt: Denselben Zweck
erfüllen auch andere Gemüsesorten, zum Beispiel Brokkoli.
-----------------------------------------------------------------------------
Cola löst über Nacht ein Stück Fleisch auf - Stimmt's?
Stimmt nicht. Aber es passiert allerlei Ekliges, wie ein eigens für
diese Kolumne durchgeführter Versuch beweist: Nach 24 Stun-den
in der Koffeinbrause hat sich das Stückchen Rinderfilet hell-braun
gefärbt, ist sehr mürbe geworden und riecht übel. Die brau-ne
Farbe der Cola ist ausgefällt und schwebt in Gestalt unappetit-licher
Flocken in der trüben Brühe. Auf der Oberfläche hat sich
ein brauner Schaum gebildet. In den gleichzeitig angesetzten
Gläsern mit Orangensaft, Mineral- und Leitungswasser ist es zu
derartigen Prozessen nicht gekommen; das Fleisch ist lediglich
aufgeweicht und ausgebleicht.
Um die chemischen Eigenschaften von Cola ranken sich allerlei
Geschichten und Legenden. Auch wenn die exakte Zusammen-setzung
von den Herstellern immer noch streng geheimgehalten
wird, sind die wichtigsten aktiven Substanzen doch allgemein
bekannt: Kohlensäure, Phosphorsäure und Zucker. Insbesondere
die Phosphorsäure kann Wundersames bewirken: Die Geschichte
mit dem rostigen Nagel beispielsweise ist wahr. Der löst sich
nicht auf (da liegt wohl eine Verwechslung mit der Fleischlegen-de
vor), aber er wird von der braunen Limo entrostet und erhält
sogar noch einen grauen Antikorrosionsüberzug.
Der chemische Hintergrund dabei: Die Phosphorsäure löst den
Rost, also Eisenoxid, auf und bildet stattdessen eine Schicht aus
Eisenphosphat (FePO4). So erklärt es Jens Decker von der Uni-versität
Regensburg, der zusammen mit seinen Kollegen den
Schülerwettbewerb"Chemie im Alltag" ausrichtet, bei dem die
Jugendlichen auch schon einmal Nägel in Cola einlegen mußten.
Eine weitere Cola-Legende: Ein Zahn, in Cola eingelegt, löst sich
über Nacht auf. Auch diese Geschichte stimmt nicht, hat aber
einen wahren Kern: Tatsächlich greift die Brause den Zahn-schmelz
an, und wieder ist dafür die Phosphorsäure verantwort-lich,
die ein halbes Promille der Cola ausmacht. Das bestätigte im
Jahr 1950 Clive M. McCay, ein Professor der renommierten Cor-
nell-Universität, vor einem Komitee des US-Repräsentanten-hauses.
Er berichtete von einem Versuch, bei dem die Zähne von
Ratten, die nur Cola zu trinken bekamen, innerhalb eines halben
Jahres fast vollständig verschwunden waren.
Nur warnen kann man vor einem Rezept, das auf einer angebli-chen
Wunderwirkung von Coke und Pepsi beruht: eine Vaginal-dusche
mit Cola als Verhütungsmittel"danach". Zwar stimmt es,
daß das säurehaltige Getränk eine gewisse spermizide Wirkung
hat (am besten wirkt die Light-Variante, wie Forscher der Har-varduniversität
herausfanden) - doch kommt sie meist zu spät,
weil die Spermien auf ihrer fruchtbaren Mission schon zu weit
vorgedrungen sind.
------------------------------------------------------------------------------
Manche Menschen können mit ihren Zahnplomben Radio emp-fangen
- Stimmt's?
Stimmt nicht. Oder sagen wir vorsichtig: Es ist theoretisch nicht
ganz ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich. Immer wieder
wird von Fällen berichtet, in denen Menschen als"lebendige
Radioempfänger" fungiert hätten. So stand 1934 in der New York
Times ein Artikel über einen bedauernswerten, in Brasilien le-benden
Ukrainer, der sich über ständigen Radioempfang im Kopf
beklagte."In diesen harten Zeiten", so die Times,"in denen viele
sich ein Radio wünschen, es sich aber nicht leisten können, sollte
dieser Ukrainer eigentlich sehr froh sein" über sein kostenloses
Radio. Stattdessen klage er über Schlafstörungen und wünsche
sich nichts sehnlicher als einen Aus-Schalter.
Auf dieser anekdotischen Ebene bewegen sich die meisten ent-sprechenden
Berichte. Um tatsächlich Radio im Kopf zu empfan-gen,
müßten einige Bedingungen erfüllt werden, deren Zusam-mentreffen
eine astronomisch geringe Wahrscheinlichkeit hat.
Erstens: Man braucht eine Antenne, um die elektromagnetischen
Wellen zu empfangen. Körperteile oder Fremdkörper wie Zahn-plomben
könnten durchaus als Schwingkreise fungieren und die
Energie der Strahlung aufnehmen (auch wenn Plomben dazu
eigentlich ein bißchen zu klein sind). So berichtet zum Beispiel
im Internet ein gewisser David Bartholomew von einem Ama-teurfunkertreffen,
bei dem er dicht neben einem Sender stand.
"Plötzlich fühlte sich einer meiner Zähne, der eine schöne Fül-lung
hatte, so an, als würde ein Zahnarzt ohne Betäubung darin
bohren."
Zweitens: Um nicht nur die Energie der Welle zu empfangen,
sondern auch das Radioprogramm, braucht man einen"Demodu-lator".
Denn die Radiowellen schwingen ja in einer viel höheren
Frequenz als der Schall, das Tonsignal ist ihnen lediglich aufmo-duliert
- mittels Frequenz- oder Amplitudenmodulation. Irgend-wie
müßte im Mund eine Art Diode existieren."Sie könnte durch
die Verwendung unterschiedlicher Metalle bei Zahnfüllungen mit
halbleitenden Oberflächen entstehen", mutmaßt vorsichtig Pro-fessor
Olaf Dössel vom Institut für Biomedizinische Technik der
Uni Karlsruhe. Aber selbst wenn das der Fall wäre - das decodier-te
Signal müßte über irgendeine Art von Lautsprecher wiederge-geben
werden. So etwas hat man normalerweise nicht im Kopf.
"Zusammengefaßt: Radioempfang mit Zahnfüllungen ist so un-wahrscheinlich,
daß ich nicht daran glaube", sagt Dössel.
Da ist die Chance schon größer, daß durch zufällige Konstellatio-nen
von Haushaltsgeräten ein primitiver Radioempfänger ent-steht.
Das behauptet jedenfalls Walter von Lucadou, der in Frei-burg
die parapsychologische Beratungsstelle leitet. Er konnte
einen Fall angeblicher"Geisterstimmen" auf elektrische Wech-selwirkungen
zwischen einem Topf und einer Herdplatte zurück-führen.
-----------------------------------------------------------------------------
Haare und Fingernägel wachsen nach dem Tod weiter -
Stimmt's?
Stimmt nicht. Außer wenn man besonders spitzfindig sein will
(siehe unten). Das Phänomen sei ein"postmortales Artefakt",
erklärt uns Markus Rothschild, Rechtsmediziner an der Freien
Universität Berlin. Immer wieder gebe es Vorkommnisse dieser
Art: Eine Leiche wird in der Klinik oder von einem Bestattungs-unternehmen
fachgerecht präpariert, wozu bei männlichen Toten
auch eine Rasur gehört. Anschließend wird der Verstorbene in
einem trockenen, gut gelüfteten Kellerraum gelagert. Und ein
oder zwei Tage später hat er dann einen Stoppelbart, und die
Angehörigen beklagen sich, der Verstorbene sei nicht richtig
rasiert worden.
Tatsächlich sind in einem solchen Fall aber nicht die Haare ge-wachsen.
In Wirklichkeit ist die Haut ausgetrocknet und einge-schrumpelt,
und dadurch sind die vorher verborgenen Bartstop-peln
sichtbar geworden. Bei diesem Vorgang handele es sich um
eine Vorstufe der Mumifizierung, erklärt Rothschild, wie sie auch
bei Toten zu beobachten ist, die lange in einer trockenen Woh-nung
gelegen haben.
Von Haarwachstum kann bei Toten keine Rede sein - mit dem
Tod kommen alle Lebensprozesse zu einem absoluten Stillstand.
Das sollte eigentlich Basiswissen jedes Medizinstudiums sein -
trotzdem glaubt die Hälfte der fortgeschrittenen Medizinstuden-ten,
die etwa im neunten Semester in die Rechtsmedizin kommen,
an die Wachstumslegende.
Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, aber da tritt ein weiterer
Berliner Wissenschaftler auf den Plan: Professor Manfred Dietel,
Pathologe an der Charite."Die Haare wachsen nach dem Tod
kurze Zeit weiter", erklärt der. Denn Tod ist nicht gleich Tod:
Während das Gehirn als erstes stirbt (und der Hirntod wird heute
als der"offizielle" Todeszeitpunkt angesehen), leben andere Zel-len
im Körper weiter. Bindegewebszellen, zu denen auch die
haarproduzierenden gehören, können durchaus noch einige Stun-den
funktionieren.
Viel Haar, da sind sich die Experten einig, können diese Zellen
im Todeskampf allerdings nicht mehr produzieren."Das sehen
Sie nicht", sagt uns eine dritte Stimme der Wissenschaft, der
Rechtsmediziner Professor Helmut Maxeiner von der Freien Uni-versität.
Auf jeden Fall ins Reich der Fabel gehören Geschichten, wie sie
der Schriftsteller Gabriel Garca Marquez in seinem Roman"Von
der Liebe und anderen Dämonen" erzählt. Dort wird berichtet,
wie das Grab eines Mädchens geöffnet wird, dem noch kurz vor
dem Tod die Haare geschnitten worden waren."Der Grabstein
sprang beim ersten Schlag mit der Hacke in Stücke, aus der Ã-ff-nung
ergoß sich, leuchtend kupferfarben, eine lebendige Haar-flut."
------------------------------------------------------------------------------
Gelegentlich wird behauptet, daß übriggebliebene Schokoladen-nikoläuse
durch neue Verpackung oder durch Umschmelzen zu
Osterhasen werden.
Sie müssen nicht befürchten, daß sich in Ihrem schönen Schoko-Osterhasen
ein alter Nikolaus verbirgt. Jedenfalls weisen die
Schokoladenhersteller solche Unterstellungen weit von sich.
Hans Imhoff, Chef der Firma Stollwerck, schreibt uns, daß"in
einer gut geführten Schokoladenfabrik keine Saisonartikel übrig-bleiben".
Der Handel müsse sehen, wie er die Ware los wird -
indem er sie billiger verkauft oder an Wohlfahrtsorganisationen
spendet
Bernd Schartmann von Lindt & Sprüngli bestätigt, daß eine
Rücknahme"allein schon aus rechtlichen Gründen" ausscheidet.
"Zudem ist leicht vorstellbar, daß unser Anspruch an Warenfri-sche
ein solches Vorgehen nicht vertretbar macht."
Es gibt allerdings"multifunktionale" Schokoformen, die, je nach
Umwicklung, als Hase wie als Nikolaus verwendbar sind. Dabei
geht es jedoch nicht um die Verwertung von Resten. Die Herstel-ler
sparen lediglich Kosten dadurch, daß sie die Gußform mehr-mals
verwenden können.
--------------------------------------------------------------------------------
Teflon ist ein Nebenprodukt der Weltraumforschung - oder?
Nein. Die Geburtsstunde des Wunderkunststoffs schlug bereits
am 6. April 1938. Roy Plunkett, der für die Chemiefirma DuPont
nach neuen Kältemitteln forschte, hatte eine Flasche mit einer
gasförmigen Fluorverbindung einige Tage auf seinem Schreib-tisch
stehenlassen, und die Substanz hatte sich in ein weißes Pul-ver
verwandelt: Polytetrafluorethylen.
Die Forscher hatten zunächst keinen Schimmer, was man mit
dem Zeug anfangen sollte, das mit keinem bekannten chemischen
Stoff reagierte. Es wurde zuerst von den Vätern der Atombombe
eingesetzt, die damit Behälter für aggressive Uranverbindungen
überzogen. 1954 kam der Franzose Marc Gregoire auf die Idee,
Pfannen mit dem abweisenden Kunststoff zu beschichten. Erst
viel später fanden die Weltraumforscher eine Verwendung für
Teflon: Mehrere hundert Kilo davon hatten die Apollo-Kapseln
an Bord - in Form von Kabelisolierungen, Hitzeschutzkacheln
und in den Fasern der Raumanzüge.
Und die Frage, wie denn nun das reaktionsfeindliche Teflon an
der Pfanne haftet, klären wir ein anderes Mal.
-------------------------------------------------------------------------------
Stecken Strauße bei Gefahr den Kopf tatsächlich in den Sand?
Nein. Strauße sind nicht so dumm wie die Menschen, auf die jene
Redensart metaphorisch angewandt wird.
Lassen wir den alten Tierfreund Bernhard Grzimek sprechen. Der
schreibt in seinem mehrbändigen Standardwerk"Grzimeks Tier-leben":
"Wenn ein Strauß wegläuft, dann kann es geschehen, daß
er auf einmal verschwunden ist, obwohl er noch gar nicht den
Horizont erreicht hat. Geht man ihm nach, sieht man ihn mit lang
ausgestrecktem Hals flach auf der Erde sitzen. Daher stammt
wohl das Märchen von dem Vogel Strauß, der den Kopf in den
Sand steckt und glaubt, nicht gesehen zu werden." Vor allem
halbwüchsige Strauße, berichtet der Biologe, legten sich gern so
hin. Komme man ihnen zu nahe, so würden sie jählings aufsprin-gen
und davonsausen.
Die Mär vom Straußenkopf im Sand ist nach Grzimek schon
uralt: Sie stammt von den alten Arabern. Die Römer und alle
späteren Bücherschreiber hätten die Geschichte ungeprüft abge-kupfert.
Zum Glück schreiben wir nur bei Autoritäten wie Grzi-mek
ab!
------------------------------------------------------------------------------
Die letzte Ziffer des Personalausweises gibt an, wie viele Bun-desbürger
denselben Vor- und Nachnamen haben wie man selbst.
Stimmt's oder nicht?
Die maschinenlesbaren letzten zwei Zeilen des Personalausweises
enthalten keine Informationen, die nicht auch im Klartext drauf-stehen
- also auch nicht die Zahl der Menschen mit Ihrem Namen.
Im einzelnen sind in dieser Zeichenkombination gemäß einem
Standard der Internationalen Zivilen Luftfahrtorganisation Icao
folgende Informationen enthalten (jetzt holen bitte alle ihren
Ausweis hervor): ID (für Personalausweis), D (für Deutschland),
dann Ihr Zu- und Vorname, die Nummer des Ausweises, Ihr Ge-burtsdatum
und der Tag, an dem der Ausweis abläuft. Hinter den
beiden Datumsangaben und eben ganz am Schluß steht noch
jeweils eine sogenannte Prüfziffer, die aufgrund einer komplizier-ten
Regel aus den davorstehenden Zahlen und Buchstaben er-rechnet
wird. Wenn der Computer eines dieser Zeichen falsch
gelesen hat (oder wenn sich ein Fälscher, der die Regel nicht
kennt, einfach eine Ziffer ausgedacht hat), dann stimmt die Prüf-ziffer
nicht mehr, und die Maschine gibt Alarm.
------------------------------------------------------------------------------
Stimmt es, daß die Zahl der jetzt lebenden Menschen größer ist
als die Zahl der bereits verstorbenen?
Diese"Tatsache" wird oft von Leuten verbreitet, die entsetzt sind
über die heutige Bevölkerungsexplosion. Aber trotz des starken
Wachstums: Die Zahl der Toten ist weit größer als die Zahl der
Lebenden.
Das hat jedenfalls der Bevölkerungsforscher Herwig Birg von der
Universität Bielefeld im Jahr 1990 ausgerechnet. Er nahm die in
der Wissenschaft gängigen Zahlen für die Entwicklung der Welt-bevölkerung,
multiplizierte die Zahl jedes Jahres mit der eben-falls
geschätzten Geburtenrate (die nach seiner Ansicht bis zur
Erfindung der Verhütungsmittel erstaunlich konstant war). Er-gebnis:
Bisher wurden 81 Milliarden Menschen geboren. Davon
leben rund 6 Milliarden, 75 Milliarden sind tot. Von den Toten
entfallen 40 Milliarden auf die Zeit nach Christi Geburt und 35
Milliarden auf die vielen Jahrtausende davor. Den Fehler seiner
Rechnung schätzt Birg auf maximal 15 Prozent.
Es ist für diese Rechnung übrigens egal, wann man die Geburt
des Homo sapiens ansetzt - die wenigen Tausend Menschen, die
in der Steinzeit lebten, fallen kaum ins Gewicht.
-----------------------------------------------------------------------------
Stimmt es eigentlich, dass die Glühbirnenhersteller längst schon
Glühbirnen mit nahezu unbegrenzter Lebensdauer herstellen
könnten, es aber nicht wollen, um weiterhin im Geschäft zu blei-ben?
Über die Motive der Glühbirnenhersteller möchte ich hier gar
nicht spekulieren, sondern nur ein paar Fakten aufzählen.
1. Jede Glühlampe (so heißt es richtig) hat eine begrenzte Le-bensdauer,
weil ständig Wolframatome vom Glühdraht verdamp-fen
und der Draht irgendwann bricht.
2. Wie lange der Draht hält, lässt sich"einstellen", etwa indem
man ihn dicker oder dünner macht. Wenn man ihn allerdings
schwächer glimmen lässt und so die Lebensdauer erhöht, sinkt
der ohnehin schon armselige Wirkungsgrad noch weiter - eine
handelsübliche Glühbirne wandelt nur vier Prozent der elektri-schen
Energie in Licht um.
3. Es gab tatsächlich seit dem 24.12.1924 ein internationales
"Glühlampenkartell", das wesentlich von den Firmen General
Electric (USA), Osram/Siemens (Deutschland) und Associated
Electrical Industries (Großbritannien) gesteuert wurde. Dieses
Kartell teilte nicht nur die Weltmärkte unter sich auf, sondern traf
auch Absprachen darüber, wie lange eine Glühbirne halten soll -
seit dem Zweiten Weltkrieg sind das 1000 Stunden. In der Sow-jetunion
und Ungarn gab es immer Birnen mit längerer Lebens-dauer,
die chinesische Birne brennt heute noch 5000 Stunden.
4. Der Erfinder Dieter Binninger entwickelte eine Glühbirne mit
erheblich längerer Lebenserwartung, die er sich auch patentieren
ließ. Seine drei Verbesserungen: eine neue Form des Glühfadens,
ein edelgasgefüllter Glaskolben sowie eine Diode als"Dimmer".
Die Binninger-Birne hielt 150.000 Stunden und verbrauchte für
dieselbe Lichtleistung nur etwa 50 Prozent mehr Energie als eine
gewöhnliche Birne. Binninger stellte die Glühlampen in Eigen-produktion
her, verhandelte dann aber mit der Treuhand über die
Übernahme der DDR-Firma Narva. Kurz nachdem er sein Ange-bot
abgegeben hatte, stürzte der Glühbirnen-Revoluzzer 1991 mit
einem Privatflugzeug ab.
5. In den neuen Bundesländern werden heute keine Glühlampen
mehr hergestellt. Die Glühbirnen der westlichen Welt haben wei-terhin
eine Lebensdauer von 1000 Stunden.

gesamter Thread: