- USA Japan - Jacques, 26.06.2003, 18:17
- Re: USA Japan / Volle Zustimmung! oT - -- Elli --, 26.06.2003, 18:39
- Re: USA Japan Immobilien - Goldfinger, 26.06.2003, 20:13
- Korrekt [mkT] - Sascha, 26.06.2003, 20:16
- Re: USA Japan - anatoll, 26.06.2003, 20:53
- Re: USA Japan / @marsch - - Elli -, 26.06.2003, 20:59
Re: USA Japan
-->Hab das gerade auf http://de.biz.yahoo.com/030626/318/3igck.html gefunden.
Gruß
WirtschaftsWoche - Geld
Falsches Vorbild
Donnerstag 26. Juni 2003, 16:36 Uhr
Augen zu und durch - das klappt prima in dem Land, das so viele Deutsche oft unkritisch als Vorbild feiern. Wer wäre schon so anmaßend, zu behaupten, dass Uncle Sam vorm Offenbarungseid steht? Jagadeesh Gokhale und Kent Smetters. Weder zwei gesuchte Terroristen noch überzeugte Freistaatler. Smetters, unlängst für die Wirtschaftspolitik im Finanzministerium mitverantwortlich, und Gokhale, nun für die Notenbank von Cleveland tätig, analysierten und kalkulierten im Auftrag Washingtons.
Um genau zu sein, im Auftrag des mittlerweile abgesägten Finanzministers Paul O’Neill. Es galt, die realitätsfremden Daten des Amts für Management und Haushalt durch zuverlässigere zu ersetzen. Gesagt, getan. Doch die Wahrheit tut bekanntlich weh. Das Ausmaß der zukünftigen Staatsverpflichtungen war in Worte nicht zu fassen. Der Begriff"finanzielles Ungleichgewicht" musste ins Leben gerufen werden. Dabei geht es um Uncle Sams bestehende und in Zukunft noch hinzukommende Verpflichtungen. Nehmen wir’s ironisch: Vorausgesetzt, die Einkommensteuer wird umgehend um 68,5 Prozent angehoben oder die Ausgaben für das Renten- und Gesundheitssystem um 54,8 Prozent gesenkt, steht zukünftigen Generationen ein großes Erbe bevor.
Die traurige Wahrheit: Das Defizit summiert sich auf 44,2 Billionen Dollar. In Perspektive gesetzt, wird die nationale Verschuldung damit um das etwa Zehnfache geschlagen. Über 94 Prozent sämtlicher Vermögenswerte amerikanischer Privathaushalte saugt das Defizit auf. Die nehmen sich derweil ein Beispiel an Uncle Sam und reiten auf der Schuldenwelle mit. Über 14 Prozent der verfügbaren Einkommen fließt in die Tilgung von Schulden, schätzt die Notenbank von St. Louis. Nur zweimal in den letzten 25 Jahren erreichte der Prozentsatz ein derart hohes Niveau. So jagt eine leere Versprechung die andere.
Die Politik macht Versprechungen, die ohne den Bankrott der Nation nicht zu erfüllen sind; genauso, wie der einzelne Amerikaner ohne den Bankrott seiner Familie die Versprechen gegenüber der Hausbank kaum einhalten kann. Wer glaubt, die Rechnung könne - wie bei einem Pyramidensystem - vielleicht doch aufgehen, der irrt. Sie kann nicht aufgehen. Es ist gegen die Natur des Spiels. Solange es aber niemand merkt, an sich egal.

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