- Frage an die"Inflationisten" Euklid, Standing Bear etc - chiron, 26.06.2003, 10:07
- Re: Für meinen Geschmack ist die Frage zu fundamental(istisch) - JLL, 26.06.2003, 11:16
- Re: Für meinen Geschmack ist die Frage - Goldfinger, 26.06.2003, 12:00
- @Goldfinger: Durch Informationen werden Ansichten aber taeglich veraendert! - Josef, 26.06.2003, 12:06
- Re: Informationen verändern täglich Ansichten - Goldfinger, 26.06.2003, 12:34
- @Goldfinger: Durch Informationen werden Ansichten aber taeglich veraendert! - Josef, 26.06.2003, 12:06
- ...aber für potenzielle Häuslekäufer hochaktuell - chiron, 26.06.2003, 12:10
- Re: Da hast Du völlig Recht! - JLL, 26.06.2003, 13:48
- Re: Für meinen Geschmack ein grandioser Beitrag!!!!!!!!!!!!!! - Koenigin, 26.06.2003, 18:50
- Re: Für meinen Geschmack ist die Frage - Goldfinger, 26.06.2003, 12:00
- Re: Frage an die"Inflationisten" - Goldfinger, 26.06.2003, 11:42
- Re: Frage an die"Inflationisten" - CRASH_GURU, 26.06.2003, 11:54
- Re: die traurige Wahrheit - Goldfinger, 27.06.2003, 00:32
- Re: Frage an die"Inflationisten" - CRASH_GURU, 26.06.2003, 11:54
- Re: Frage an die"Inflationisten" Euklid, Standing Bear etc - - Elli -, 26.06.2003, 12:01
- Die Frage wird über den IMMO-Markt beantwortet - chiron, 26.06.2003, 12:19
- Re: Nochmals die Definition der Deflation - Goldfinger, 26.06.2003, 13:13
- Deflation: things you want / Inflation: things you need (Financialsense.com) owT - Reikianer, 26.06.2003, 13:50
- Re: Frage an die"Inflationisten" Euklid, Standing Bear etc - Standing Bear, 26.06.2003, 17:49
- @ Standing Bear - chiron, 26.06.2003, 22:30
- Defla und Infla [mkT] - Sascha, 26.06.2003, 17:51
- du argumentierst als ob du in mannheim studÃerst! richtig? ot (owT) - Merlin, 26.06.2003, 18:27
- Nööö!:) Meistens (nicht alle, aber viele) totale Theoretiker ohne Praxis -owT- - Sascha, 28.06.2003, 05:01
- du argumentierst als ob du in mannheim studÃerst! richtig? ot (owT) - Merlin, 26.06.2003, 18:27
- Re: Für meinen Geschmack ist die Frage zu fundamental(istisch) - JLL, 26.06.2003, 11:16
@ Standing Bear
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>Hallo Chiron,
>um Deine Frage zu beantworten, werde ich etwas ausholen und teilweise abschweifen müssen. Die Güter des täglichen Bedarfs werden sich im Preis verteuern, ganz klar. Der Effekt wird sicher noch verstärkt durch in Zukunft vermehrt auftretende Mißernten und Naturkatastrophen.
>Bei den Industriegütern sehen wir noch Preisverfall. Ich hab aber mehrfach darauf hingewiesen, daß in vielen Bereichen die Qualität auch nachläßt. Nur wie quantifiziert man das genau? Dieser Effekt wird einen Großteil der Preissenkung ausgleichen.
>Wenn ich abwäge, ob Infla oder Defla wahrscheinlicher ist, muß ich von den USA ausgehen, denn die sind noch für die Weltwirtschaft ausschlaggebend. Fakt ist, daß sich Amerika im AUSLAND stark verschuldet hat und dies meist in seiner eigenen Währung. Fakt ist weiterhin, daß die US-Wirtschaft bis auf wenige Bereiche nicht mehr wettbewerbsfähig ist, was schon für eine Schwachwährung prädestiniert. Kein Land hat in den letzten Jahrzehnten so viele Schulden angehäuft wie die USA, meist unter Nutzung ausländischen Kapitals. Glaubst Du, daß die mit so"werthaltigen" Dollars wie heute zurückgezahlt werden? Ich bin felsenfest überzeugt, daß sich die USA auf Kosten ihrer Gläubiger entschulden werden. Anders geht es nicht! Auch sollten wir mal nicht vergessen, daß es heute keine Goldwährung gibt. Das war doch zur Zeit der großen Wirtschaftskrise anders. Das Geld kann beliebig geschaffen werden, man muß nur mit der Kapitalvernichtung durch Pleiten schritthalten. Und hier kommt der Krieg noch ins Spiel, dessen Rolle in den nächsten Jahren ganz maßgeblich sein wird. Bush und seine Hinterleute sind leider sehr berechenbar (So wie man Adolf auch gut einschätzen kann nach Lektüre von"Mein Kampf") und das bestärkt mich in meiner Inflationsthese weiter. Heute ist Grünspan etc. bekannt, was in den 30er Jahren passierte. Deshalb hat man die Friedensphase von 1929 - 1941 auf heuer 2000-2003 verkürzt. Für sämtliche Prognosen müssen wir die kommenden Konflikte mit einbeziehen. Zugegeben, wenn alles friedlich bliebe, könnte die Deflation wieder Oberwasser gewinnen, doch das wird leider nicht passieren! Schau Dir die Sache mit Syrien und Iran an. Dort ziehen die nächsten Konflikte auf, denn Bush weiß, daß er nur mit massiven Ausgaben die Wirtschaft vor dem Zusammenbruch bewahrt. Er wird auch"im Interesse der nationalen Sicherheit" die Interventionen in die Wirtschaft massiv verstärken und Mega-Pleiten nicht zulassen. Ich wüßte gern, wer eigentlich schon über den Jordan gegangen wäre, wenn man nicht eingegriffen hätte. Verluste werden also in noch stärkerem Maße wie heute sozialisiert werden. Zum Glück hat man dann noch die äußeren Feind der"Achse des Bösen", die man für die Schulden und die Geldentwertung verantwortlich machen kann. Dieses Konstrukt dient meiner Meinung nach als Sündenbock und Ablenkungsmanöver.
>Für mich führt an einer deutlichen Dollarabwertung kein Weg vorbei. Und er wird gegen Edelmetall und vorübergehend gegen Euro abwerten. Die Frage ist, wie die Sache in Europa weitergeht. Da unsere Wirtschaft massiv an Wettbewerbsfähigkeit verliert, werden auch hier die Rufe nach Interventionen und Konjunkturprogrammen zunehmen. Man wird noch eine Weile über die Reallöhne senken und immer höhere Abgaben verlangen bis man das als Holzweg erkennt (ist teilweise jetzt schon erfolgt) und zur Konjunkturpolitik a la Keynes zurückkehrt. Wir werden, was Interventionismus betrifft, den USA mit Verspätung nachfolgen. Und auch unser Geld wird dann abwerten. Für eine Weile rechne ich mit leicht sinkenden Reallöhnen, was sich bei steigender Inflation noch verstärken wird. Die Verhältnisse werden denen von Argentinien sicher ähnlich werden.
>Besten Gruß
>J.
Danke für Deine ausführliche Antwort.
Zuerst zu den USA. Was Du beschreibst ist sicher das Ziel der amerikanischen Politik und die Kriegsführung im Nahen Osten ist eine Macht- und Geldpolitik. Nun stellt sich aber die Frage, ob deren Handelspartner das zulassen werden. Um das Geld in Umlauf zu bringen, sind sie auf deren ausländische Partner angewiesen. Im Iraq ist der Greenback schon mal eingeführt und die nächsten dürften folgen, ausser die Welt ausserhalb der USA besinnt sich seiner eigenen Stärken. Eine (Hyper)Inflation in den USA muss nicht zwingend auf die anderen Länder übergreifen. Fällt die USA als die Macht schlechthin, dann ist es mit dem Export der grünen Scheine vorbei. Die überschuldeten amerikanischen Unternehmen fallen zusammen, da das nur noch Finanzkonstrukte sind und keine Industrieunternehmen. Deutschland hatte 1923 die Hyperinflation auch alleine durch gemacht, wenn ich richtig informiert bin.
Gruss Chiron

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