- Standortgerangel Usbekistan, Deutschland, Gazastreifen.... - Baldur der Ketzer, 30.06.2003, 00:32
Standortgerangel Usbekistan, Deutschland, Gazastreifen....
-->Fundsache aus der WAMS
Wie sage ich Ja zu Deutschland?
von Matthias Wulff
Gerhard Schröder hat reagiert, wie jeder ordentliche Chef es in seinem Unternehmen tut, wenn die Verluste größer werden, der Umsatz mau bleibt, die Stimmung schlecht ist: Er hat sich ein paar Marketingprofis ins Boot geholt. Das zeigt Handlungsfähigkeit. Lufthansa-Aufsichtsratschef Jürgen Weber, Siemens-Chef Heinrich von Pierer und DaimlerChrysler-Manager Klaus Mangold werden demnächst ausländische Investoren überzeugen, wie toll es ist, in Deutschland sein Geld zu lassen. Das dürfte nicht schwer fallen:
Deutschland wächst dynamisch. Im vergangenen Jahr lagen wir deutlich vor dem Gaza-Streifen, Argentinien und dem Irak. Bei 209 Ländern ist Platz 170 ja durchaus noch ein Platz im Mittelfeld.
Deutschland hat ein großes Reservoir an Arbeitslosen. Während in den meisten Ländern die Zahl der Arbeitskräfte knapp ist, warten hier zu Lande 4,5 Millionen auf einen Job. Nur Staaten wie El Salvador, Brunei und Usbekistan bieten bessere Standortbedingungen an.
Wir haben keine Scherereien mit der Jugend. Dank gezielt kinderfeindlicher Familienpolitik sind nur noch 15 Prozent der Bevölkerung bis zu 14 Jahre alt. 216 von 223 Ländern sind stärker als wir von maulenden Jungspunden und kreischenden Kindern belastet. Vorteil für Investoren: Wenn daheim keine Kinder stören, kann sich der Arbeitnehmer voll auf seinen Job konzentrieren.
Mit konsequent lernfeindlicher Bildungspolitik, die die Schule zum Martyrium macht und jedem neugierig Heranwachsenden die Freude an neuen Erkenntnissen nimmt, haben wir es geschafft, bei der Pisa-Studie einen der hinteren Ränge einzunehmen. Da wächst eine unaufgeregte Jugend heran, die den Arbeitgeber nicht mit neunmalklugen Fragen belastet.
Deutschland übt sich in neuer Bescheidenheit. Während in Spanien oder Frankreich die Bruttolöhne und -gehälter unverschämt zwischen vier und fünf Prozent in den vergangenen Jahren anstiegen, begnügten sich die Deutschen mit Lohnzuwächsen von gut einem Prozent. Das ist weit unter EU-Durchschnitt.
Deutschland ist europaweit Spitzenreiter bei Pleiten. Ausländische Investoren werden sehen, wie dackelzahm die insolvenzgeschädigten Deutschen sind. Wer einmal sein Unternehmen hat untergehen sehen, der geht ganz lieb mit seinem neuen Arbeitgeber um.
Mit diesen Pfunden lässt sich ja wohl wuchern. Von Pierer, übernehmen Sie!
--------------------
Kommentar: hach, wenn man vorhin wieder diese, äh, äh, na, ihr wißt schon, wie ich sie nennen will, bei Christiansen sehen durfte, da isses doch richtig geil in Deutschland, gell.
Wir zahlen gar nicht zu viel Steuern. Nein. Das denken wir bloß. Und es ist ja gut für uns. Jawollja. Aber dazu sind wir zu undankbar, das zu würdigen, was Hochwürden für uns sich abrackernz.
Und die von der Saumagen, Klerus und Co. KG unter ihrer Jeanne d´Dark (;-) ) wußten eh schon immer alles viel besser, wobei ich nie mitbekam, warum sie es dann nie umsetzten.
Ach so, weil ja die böse Poposition das nie zuließ.
Und jetzt wissen es die anderen besser, nein schlechter, oder doch? irgendwie, und sowieso, und außerdem schon immer. Bekanntlich.
Hier muß ich jetzt einen , KOTZ
und abendliche Grüße vom Ketzer

gesamter Thread: