- Lesetipp: George Orwell - 1984 - susi, 30.06.2003, 08:45
- @Susi - welcher Jahrgang bist du? - Praxedis, 30.06.2003, 09:01
- Re: Jahrgang '75 (owT) - susi, 30.06.2003, 09:04
- Re: @Susi - welcher Jahrgang bist du? - Loki, 30.06.2003, 11:36
- Wetterberichtsverfälschung... - sensortimecom, 30.06.2003, 17:29
- @Susi - welcher Jahrgang bist du? - Praxedis, 30.06.2003, 09:01
Lesetipp: George Orwell - 1984
-->Habe nach längem hin und her endlich das orwellsche ‘1984’ gelesen. Es ist schon erstaunlich, wie präzise Orwell 1948 mögliche und tatsächliche Entwicklungen späterer Jahre vohergesehen hat. In seiner Schreckensvision beschreibt er eine Mischung aus viel DDR (wie ein Wessie sich eben die schlimmsten Teile davon vorstellt:-) und einigem, was mich bedenklicherweise an Vorgänge aus der heutigen Zeit erinnert.
Ich kann die Lektüre dieses Stücks Weltliteratur nur jedem empfehlen, der gerne ‘hinter die Kulissen schaut’, und das dürfte hier im Forum ja recht verbreitet sein. Die meisten hier, haben das Buch wohl auch schon gelesen. Für gewöhnlich verschwanden die Leute, die das Mißfallen der Partei erregt hatten, sang- und klanglos und man hörte nie wieder etwas von ihnen... (57)
Historie hat aufgehört zu existieren. Es gibt nur eine endlose Gegenwart, in der die Partei immer recht hat. (189)
Auf lange Sicht war eine hierarchische Gesellschaft nur auf der Basis von Armut und Unwissenheit möglich. (229)
...ein allgemeiner Mangelzustand steigert die Bedeutung kleiner Privilegien und vergrößert so den Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen. (231)
Die besten Bücher, stellte er fest, sind die, die einem sagen, was man bereits weiß. (241)
Es [das Parteimitglied] muß von der Vergangenheit ebenso abgeschnitten werden wie vom Ausland weil es unbedingt daran glauben muß, dass es besser gestellt ist als seine Vorfahren und daß das Durchschnittsniveau des materiellen Wohlstands laufend steigt. (256)
Denn nur durch die Versöhnung von Widersprüchen läßt sich Macht unbegrenzt behaupten. (260)
Die Partei interessiert sich nicht für die offene [=offensichtliche] Tat: uns kommt es ausschließlich auf den Gedanken an. Wir vernichten unsere Feinde nicht bloß, wir verändern sie. (304)
Jeder Mensch ist zum Sterben verurteilt, und das ist die größte Schwäche. Doch wenn er sich vollständig, total unterwerfen, seiner Identität entfliehen, in der Partei aufgehen kann, so daß ER die Partei ist, dann ist der allmächtig und unsterblich. (317)
meint susi
<ul> ~ 1984</ul>

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