- 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - Sascha, 01.07.2003, 15:17
- Re: 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - fridolin, 01.07.2003, 16:16
- Re: 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - Ventura, 01.07.2003, 16:57
- Re: 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - fridolin, 01.07.2003, 19:19
- Re: 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - Sascha, 01.07.2003, 21:52
- Re: 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - Ventura, 01.07.2003, 16:57
- Möchtest du die vertragliche 60-Stunden-Woche bei Thyssen 1899 wieder haben?? (owT) - yatri, 01.07.2003, 22:35
- Re: 0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT - fridolin, 01.07.2003, 16:16
0,5 x 2 x 3 - Die Arbeitsformel von morgen (kurze AuszĂĽge aus einer Studie) mkT
--> Hallo Allerseits!
Heute hatte ich mal wieder eine Studie in der Hand:
Titel: Neue Welt der Arbeit
Untertitel: Herausforderungen und Anforderungen im 21. Jahrhundert.
Erschienen: Juni 2003
Dazu kurz ein paar AuszĂĽge:
0,5 x 2 x 3
Die Arbeitsformel von morgen
[...]
Um 66 n. Crh. gab der römische Politiker Gaisu Petronius zu verstehen: Er habe im Leben gelernt, dass wir oft versuchen, neuen Verhältnissen durch Umorganisieren zu begegnen. Das sei eine fantastische Methode, denn sie Erzeuge die <font color="#FF0000">Illusion des Fortschritts</font>. Der"Wind of Change" bzw. Wandlungswahn hat mittlerweile in der gesamten Arbeitswelt Einzug gehalten."Arbeitswelt im Wandel" und"Change Management" gehören heute zu den beliebtesten Vortragsthemen und Buchtiteln.
[...]
<font color="#FF0000">Für die Zukunft ist absehbar: Für die privilegierten Vollzeitbeschäftigten wird die Arbeit immer intensiver und konzentrierter, zeitlich länger und psychisch belastender, dafür aber auch - aus der Sicht der Unternehmen - immer produktiver und effektiver</font>. Die neue Arbeitsformel für die Zukunft lautet: 0,5 x 2 x 3, d.h. die Hälfte der Mitarbeiter verdient doppelt so viel und muss dafür dreimal soviel leisten wie früher. <font color="#FF0000">Die ständige Produktivitätssteigerung bewirkt, dass immer weniger Mitarbeiter immer mehr leisten müssen. Höhere Produktivität erweist sich dabei kaum als Mittel zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit. Ganz im Gegenteil gilt: Produktivere Jobs = weniger Jobs (vgl. Handy 1998)</font>. In die Zukunft projiziert bedeutet dies: Die Mitarbeiter von morgen werden etwa zwanzig bis dreißig Jahre lang Höchstleistungen in der Erwerbswelt erbringen und danach nicht mehr gebraucht, verbraucht oder nur schwer vermittelbar sein, obwohl noch etwa dreißig Lebensjahre aus sie warten.
Die von Soziologen und Trendforschern propagierte"Schöne neue Arbeitswelt" (vgl. Beck 2000) bzw."New Work" (Horx 1998, S. 166 ff.) findet vorerst nicht statt. <font color="#FF0000">Sie erweist sich als ein Mythos wie die Verheißungen der"New Economy" oder der"Spaßgesellschaft" auch</font>. Wohl haben sich in den letzten Jahrzehnten einige Branchen der Arbeitswelt fast revolutionär gewandelt (z.B. aus"Preussag" wurde"World of Tui"), fast unverändert geblieben aber sind die Organisations- und Motivationsstrukturen in den Betrieben. <font color="#FF0000">Unternehmen stellen zugleich - teilweise bis zur Überforderung - immer höhere Anforderungen an die Mitarbeiter</font>. Dabei <font color="#FF0000">sollte </font>der Wandelt in der Arbeitswelt eigentlich umgekehrt verlaufen: Die Mitarbeiter stellen immer höhere Anforderungen an die Unternehmen bzw. die Qualität der Arbeit.
<font color="#FF0000">Letzteres hat sich als ein zutiefst antiökonomischer Traum erwiesen</font>. Und Unternehmenskulturen haben teilweise <font color="#FF0000">zynische Formen</font> angenommen. <font color="#FF0000">"Atmende" Unternehmen kommen im Gewand der Menschlichkeit daher, versprechen Zugehörigkeit, Zuammenhalt, Loyalität, Treue, Familie und Heimat, fordern aber zugleich mehr Durchsetzungsvermögen als Rücksichtnahme, mehr Heimatlosigkeit als Immobilität und mehr Flexibilität als Betriebstreue</font>. Da ist von"Humankapital","Faktor Mensch" und"Ressource Mitarbeiter" die Rede, so als ginge es um Rohstoff und Ware.
Kurzer Kommentar: Dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Ich sehe es in weiten Teilen genauso was Produktivität und Arbeitsplätze angeht aber auch was die Tatsache von immer weiter steigenden Belastungen und Anforderungen der Arbeitswelt angeht.

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