- Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - wheely, 02.07.2003, 00:36
- Re: Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - Loki, 02.07.2003, 01:45
- Re: Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - dottore, 03.07.2003, 14:38
- Re: Bei dem Treffen zum 911 wurde ein inszenierter Flugzeugabschuß... - dr.seidel, 03.07.2003, 15:16
- Mensch, begreifst Du es denn nicht? - pecunia, 03.07.2003, 15:37
- Re: Mensch, begreifst Du es denn nicht? - dr.seidel, 03.07.2003, 15:54
- Mensch, begreifst Du es denn nicht? - pecunia, 03.07.2003, 15:37
- Re: Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - Miesespeter, 03.07.2003, 16:30
- Re: Bei dem Treffen zum 911 wurde ein inszenierter Flugzeugabschuß... - dr.seidel, 03.07.2003, 15:16
- Re: Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - dottore, 03.07.2003, 14:38
- Re: 'Unabhängige Presse' - glaubst du an Kindermärchen? - Wal Buchenberg, 02.07.2003, 07:21
- kannst du lesen? - wheely, 02.07.2003, 11:33
- Re: Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - CRASH_GURU, 02.07.2003, 12:17
- Re: der vorherrschende Geist spart ausdrückliche Weisungen, und Werbebotschaften - Baldur der Ketzer, 02.07.2003, 12:38
- Re: der vorherrschende Geist spart ausdrückliche Weisungen, und Werbebotschaften - wheely, 02.07.2003, 13:16
- Sowas gibt's, aber ich kenne den Wortlaut nicht - thomas, 02.07.2003, 12:48
- Widerspruch nicht geschnallt: dottore DARF hier nicht wahrheitsgemäß antworten (owT) - Frank, 02.07.2003, 19:05
- Re: Nicht schon wieder eine Springer-Hysterie, bitte - dottore, 03.07.2003, 14:17
- Hysterie?? - wheely, 03.07.2003, 16:40
- Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) - dottore, 03.07.2003, 17:28
- Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) / Na bitte!... - JüKü, 03.07.2003, 17:56
- Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) / Na bitte!... - dottore, 03.07.2003, 18:06
- Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) - dottore - nereus, 03.07.2003, 18:32
- Herzlichen Dank, nereus, hervorragend analysiert... - wheely, 03.07.2003, 22:26
- Re: Das feindlich gegenüber den US-Bürgern - LenzHannover, 04.07.2003, 12:27
- und nächstes mal schaue ich mir auch noch einmal die Überschrift an:-( (owT) - LenzHannover, 04.07.2003, 12:30
- Re: - dottore, 04.07.2003, 17:31
- Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) / Na bitte!... - JüKü, 03.07.2003, 17:56
- Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) - dottore, 03.07.2003, 17:28
- Hysterie?? - wheely, 03.07.2003, 16:40
- Re: Arbeitsvertrag bei Springer: Keine Kritik an USA! Dottore, bitte Aufklärung! - Loki, 02.07.2003, 01:45
Re:"Uneingeschränkte Solidarität" (Gerhard Schröder) - dottore
-->Hallo dottore!
Auf der Website von A. Springer kann man u.a. lesen:
Als einziges unabhängiges Verlagshaus besitzt der Verlag Axel Springer eine Unternehmensverfassung.
Wozu? Eine humanistische Grundhaltung muß doch nicht extra in eine Unternehmensverfassung.
Die fünf Präambeln beschreiben ein humanistisches, liberal-konservatives Weltbild in wenigen Sätzen. Die Unternehmensverfassung definiert Werte, gibt aber keine Meinungen vor.
Verehrter Meister! In anderen Zusammenhängen würden Sie derartiges Geschreibsel als Wieselworte geißeln und zwar zu Recht!
Es werden Werte definiert aber keine Meinungen vorgegeben.
Und wenn man mit seiner abweichenden Meinung nun gegen die Werte verstößt?
Irgendwie muß man sich ja artikulieren und das tun die Journalisten in den Printmedien nun mal über ihre Texte in allen möglichen Formen.
Also kann man hier alles oder auch nichts hinein interpretieren.
Doch dieser merkwürdige Satz wird wohl einen Grund haben.
Bei der Verkündung der Präambeln 1967 erklärte Axel Springer, was darunter zu verstehen ist:
Die Zeitungen seines Hauses sollen nicht Politik machen, sondern Politik beschreiben.
Wenn die Politik nur beschrieben werden soll, benötigt man keine definierten Werte.
Die allgemeinen Grundsätze des geregelten Zusammenlebens in einer zivilisierten Gesellschaft kennt jeder vernünftige Mensch.
Die fünf Grundsätze lauten:
1. Eintreten für die friedliche Wiederherstellung der deutschen Einheit in Freiheit, nach Möglichkeit in einem vereinten Europa; Dieser Grundsatz wurde 1990 geändert in: das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas;
Wozu schreibt sich ein unabhängiges Verlagshaus das nur die Politik beschreiben will, die Vereinigung Europas auf die Fahnen?
Damit wird doch Politik gemacht! .. ansonsten wäre es Herrn Springer doch schnurz piepe ob Europa nun so oder so.
2. das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes;
ohne Kommentar
3. die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika;
Und das ist keine Politik oder wie? Die Zielrichtung ist glasklar.
Die BILD-Zeitung erreicht Millionen Leser und macht sehr wohl Politik.
In den Grundsätzen kann man es sauber nachlesen.
Damit wir uns richtig verstehen. Dem Verlagshaus steht es völlig frei seine Werte zu definieren wie es will.
Es könnte sich auch die Aussöhnung zwischen Hutu und Tutsi auf die Fahnen geschrieben haben oder den Schutz der gemeinen Kastanienmoniermotte.
Und jeder Journalist weiß auch worauf er sich da möglicherweise einläßt.
4. die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus;
Und wie wird das definiert?
War der Irak in den Achtzigern totalitär? War der böse Saddam früher lieb und wurde er später böse?
Wie ist das Existenzrecht der Israelis mit der zwangsläufigen Vertreibung der Palästinenser zu vereinbaren?
Was wird aus Grundsatz 3 wenn die Amis plötzlich verrückt spielen sollten?
Gilt das dann immer noch?
Wheely fragt dann noch:
In dem von mir aufgeführten Artikel stand es aber so: Journalisten des Springer-Verlags (Bild, Welt) dürfen keine Kritik an den Militärschlägen der USA üben. Denn kurz nach dem 11. September wurde in die Arbeitsverträge die Verpflichtung zu"Solidarität mit den USA" aufgenommen."
Sie antworten ehrlich: Das steht und stand auch überall... Präzise am 12.9.2001.
aber dann: Was sagte denn Herr Schröder damals? Sprach er nicht von der"uneingeschränkten Solidarität" mit den USA?
Seit wann ist denn das Verlagshaus Springer Wasserträger der SPD und seit wann schert man sich um das Geschwätz des Bundeskanzlers?
Das ist eine ziemlich klägliche Begründung.
und als Wheely weiter fragt: Und wenn ja, was bitte sollte das im Klartext bedeuten?
antworten Sie: Das Selbe, was es bei dem Herrn Bundeskanzler bedeutete. Die Herren kennen einander bestens.
Damit wird klipper-klar gegen die Verfassung des Hauses verstoßen, denn dort stand einleitend:
Bei der Verkündung der Präambeln 1967 erklärte Axel Springer, was darunter zu verstehen ist:
Die Zeitungen seines Hauses sollen nicht Politik machen, sondern Politik beschreiben.
Es wird schon wieder Politik gemacht! Ich dachte man wollte die nur beschreiben.
Ihr Kommentar von Holger Kreitling soll dann Kritik am amerikanischen Vorgehen"beweisen".
Die Meinungen über den Krieg radikalisieren sich. Die Zeit abwägender Kritik, so scheint es, ist nahezu abgelaufen. In der Ã-ffentlichkeit gehören Schmähungen der US-Regierung zum Normalton. Das Fernsehen dokumentiert Äußerungen von Künstlern, Sängern, Schauspielern, die man gut und gerne emotionell nennen darf. Hielten sich besonders internationale Pop-Musiker bisher zurück, sind jetzt überall harsche Sätze zu hören. Am Wochenende fand sogar der Fußball-Manager Ulli Hoeneß den Krieg einfach"zum Kotzen".
Ohnmachtsgefühle und Wut beschleunigen und vervielfältigen sich. Die Popkultur reagiert mit grellen Zeichen und einfachen Botschaften. Schon bald werden die Anti-Bush-Bilder aus dem Internet auf Plakaten und T-Shirts zu sehen sein. Doch schwingt hierzulande ein gerüttelt Maß Selbstgerechtigkeit mit: Wir haben es schon immer gewusst. In den USA gehört zur widerständigen Rede viel mehr Mut. Deshalb wird das gestrige Wort von Oscar-Gewinner und Bestseller-Autor Michael Moore,
"Schande über Sie, Mr. Bush" noch lange und oft zitiert werden.
und Sie fragen danach: Was"passt" daran nicht?
Alles paßt, es paßt bestens, doch von Kritik lese ich keine Spur. Wo denn?
Man beschreibt den Meinungs-Zustand, man sagt was andere sagen und zitiert u.a. Ulli Hoeneß.
Aber wo übt man Kritik?
Dieser Satz: Doch schwingt hierzulande ein gerüttelt Maß Selbstgerechtigkeit mit: Wir haben es schon immer gewusst. ist doch ein Seitenhieb auf die Kritiker oder etwa nicht?
Die Springerpresse kann schreiben was sie will, das ist ihr gutes Recht. Und sie kann auch noch zwei duzend Zusätze in ihre Arbeitsverträge aufnehmen lassen, je nach politischer Wetterlage.
Doch das dieses Verlagshaus lediglich Politik beschreibt, das ist der Witz des Tages.
mfG
nereus

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