- Faber/Prechter - Inflation/Deflation - Suizid - Toby0909, 05.07.2003, 10:56
- Re: Wird nicht besser - dottore, 05.07.2003, 11:19
- Die Geldmenge explodiert - Toby0909, 05.07.2003, 11:53
- Re: Goldkruemel - Tassie Devil, 05.07.2003, 12:37
- Re: Leider falsch, Tassie! Es läuft keine"goldgedeckte" Ewig-Note mehr um - dottore, 06.07.2003, 11:44
- Re: Passivposten - Tassie Devil, 06.07.2003, 15:45
- Re: Passivposten - nochmal falsch, sorry! - dottore, 06.07.2003, 18:38
- Re: Deutsches Sprak schweres Sprak - Tassie Devil, 07.07.2003, 05:26
- Re: Deutsches Sprak schweres Sprak - dottore, 07.07.2003, 10:22
- Re: Deutsches Sprak schweres Sprak - Tassie Devil, 07.07.2003, 05:26
- Re: Passivposten - nochmal falsch, sorry! - dottore, 06.07.2003, 18:38
- Re: Passivposten - Tassie Devil, 06.07.2003, 15:45
- Re: Leider falsch, Tassie! Es läuft keine"goldgedeckte" Ewig-Note mehr um - dottore, 06.07.2003, 11:44
- Einmal mehr DANKE fürs Übersetzen, Toby, klasse!!!! Weitermachen:-) owt (owT) - spieler, 05.07.2003, 11:27
- Re: Wird nicht besser - dottore, 05.07.2003, 11:19
Re: Leider falsch, Tassie! Es läuft keine"goldgedeckte" Ewig-Note mehr um
-->Hi there,
>damit es hier im Forum nicht ganz in Vergessenheit geraet:
>die Goldkruemel, die sich im Falle der BRDDR zu einem sehr hohen Prozentsatz physikalisch nicht auf ihrem Staatsgebiet befinden, die jedoch die Aktivaseite der Buba-Bilanz zieren, damit ihr Eigentum sind, und die gegen Buba-Geld ohne Zeitlimit fest von ihr angekauft wurden, die haben keine Faelligkeit.
Dieses Gold hat in der Tat keine Fälligkeit. Im GS war das Gold als Gewinn der RB an das Reich auszukehren und wanderte als Kriegsschatz in den"Juliusturm".
Wie aber ist es heute?
Zunächst die Goldreserven der Buba bzw. BdL bis zur Abkehr vom letzten Rest des GS (in Klammer der jeweilige Banknotenumlauf, jeweils in Mio DM):
1951: 116 (9 243) Vorher kein Gold ausgewiesen. Die gesamten Banknoten waren verzinslich ausgegeben, davon als erstes das"Kopfgeld" und anderes aus der"Währungsreform" (1 % p.a.), sowie Wechsel, ZB-fähige sonstige Papiere (jeweils Diskont bzw. Lombardsatz).
1954: 2 630 (12 350)."Golddeckung" schon ca. 23 %.
1959: 10 943 (19 046)."Golddeckung" über 50 %!
1964: 16 731 (27 692). Noch besser! Die BRD hätte unschwer eine Goldwährung à la Reich mit gut 50 %"Deckung" einführen können.
1969: 14 700 (34 617). Schon schlechter...
1974: 14 002 (50 272). Die Staatsverschuldung hatte Ihr Haupt erhoben (Staatstitel in die Buba), die Sozen am Ruder...
Dann settelte sich der Goldbestand, da nichts mehr ex Exportüberschuss abgefordert wurde, bei ca. 13 600 Mio DM (zum 35/oz.-Kurs).
Wie gings weiter?
13,6 Mrd DM in Gold als"Ewiggeld" in Form von dagegen ausgegebenen Banknoten im Umlauf? Bis heute?
Nein!
Da an die ZB bekanntlich immer mehr Noten zurückgegeben wurden, als sie ausgegeben hat ("Leitzins", alias Steuer), muss anders gerechnet werden.
Grob in etwa so:
Die Banknoten liefen von 50 auf etwas über 200 Mrd DM auf (in Euro heute: ca. 95 Mrd). Sagen wir im Mittel 125. Die Banknoten wurden rd. 25 Jahre lang mit der ZB-Steuer bestraft (="Leitzins"). Nehmen wir als Schnitt einen Leitzins von nur 4 % an, und das mal 25 Jahre, haben wir 6 (1,25 - als 1 % - mal 4) mal 25. Dann mussten also die Banken insgesamt 150 Mrd an die Buba zurückgeben (mehr als sie von ihr"bezogen" hatten).
Dies deckte die Buba-Kosten und die (in einigen Jahren immensen, weit über 10 Mrd DM liegenden"Buba-Gewinne", die an den Bund abgeführt werden mussten).
Oder anders: Die 13,6 Mrd Banknoten, die einst"netto", da gegen Gold begeben, aus der Buba kamen, sind längst in der Buba wieder verschwunden.
>Deshalb muss das ZB-Geld aus diesen Ankaeufen, und nur dieses, nicht zurueck in die ZB, es kann ohne zeitliche Befristung im Publikum verbleiben.
Leider eben nicht. Es gibt heute nicht eine einzige Banknote, die"zeitlich unbefristet" (jeweils nach Abnutzung nur physisch ersetzt)"im Publikum" wäre. Alle Noten sind heute (da titelgedeckt und ergo mit definitivem Ablaufdatum, jeweils einen Tag vor Fälligkeit des Titels) zeitlich befristet unterwegs.
Kämen keine neuen Titel zustande ("new credits") würden alle Banknoten am Tag vor Ablauf des letzten noch laufenden Titels wieder in der ZB verschwinden. Das gilt in Varianten für alle ZB-Systeme.
In der Bilanz der Buba wurde dem auch Rechnung getragen: Das dort gebuchte Gold (physisch und als"Goldforderung") ist durch einen Passivposten (wie oft genug gezeigt) längst aus der Bilanz"verschwunden".
Würde die Buba Morgen liquidiert, hätte der Staat als ex Liquidation berechtigter Eigentümer einen Anspruch auf physische Auslieferung des Goldes bzw. Zession der Goldforderungen.
Weshalb Herr Wend (SPD) auch heute in der BILD am Sonntag fordert, die"Goldreserven" zur"Finanzierung" der Steuersenkungen zu verkaufen. Die Forderung ist ins sich logisch und korrekt. Ob die Buba mitmacht ist die große offene Frage (Waigel hatte es schon mal versucht und wurde abgeschmettert).
Auf Dauer sehe ich im Rahmen der Finanzkrise der öffentlichen Hände durchaus die Chance (buyers beware!), dass der Buba-Goldschatz irgendwann auf den Markt kommt. Der Bund (die Länder werden um einen"Anteil" hecheln) wird eher so vorgehen (als Zwischenstopp auf dem unausweichlichen Weg in den Staatsbankrott) als das Gold ad kalendas Graecas zu halten.
>Jedoch muss wiederum ZB-Geld, das per fractional Banking erzeugt wurde, dabei dieses ZB-Geld aus den Goldankaeufen zur Grundlage habend (soweit es nicht als cash in Safe oder Matraze gehortet wird), fristgemaess zur ZB zurueck, denn alles per fractional Banking erzeugte Geld hat eine Faelligkeit.
Das FB hat damit gar nichts zu tun (abgesehen davon, dass es das nicht gibt, was aber eine, hier ebenfalls lang udn breit diskutierte andere Geschichte ist).
Gruß!

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