- Zum Trick mit Kredit- und Warengeld, s.u. - Silberfuchs, 06.07.2003, 21:19
- Re: Zum Trick mit Kredit- und Warengeld, s.u. - dottore, 07.07.2003, 13:06
- Danke. (owT) - Silberfuchs, 07.07.2003, 17:26
- Re: Zum Trick mit Kredit- und Warengeld, s.u. - dottore, 07.07.2003, 13:06
Zum Trick mit Kredit- und Warengeld, s.u.
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>Der eigentliche Trick ist aber nicht die Abgabe (wer rollt schon tonnenschwere Steinräder zum"Kaufmann"?). Sondern aus der Waren-Abgabe etwas zu machen, das außer dem"Chief" auch andere interessiert, aus Statusgründen zunächst und dann immer weiter. Der"Kreislauf der Macht" war vollendet, als das Metall daher kam. Verwendbar zunächst als Waffe, zur Ausübung des bewaffneten Zwangs anderen gegenüber, und dann als Waffenmaterial (sehr schön zunächst bei Kupfer/Zinn zu beobachten) von anderen per Zwang abholbar, die dann ihrerseits das Material beschaffen mussten.
>Das Metall ist der Schlüssel zum Verständnis der Geschichte - bis heute (Uran ist kein Stein).
**Der Trick ist m.E. die Machtverteilung. Liegt die Macht z.B. beim Staat, so wird dieser als Abgabengut meinetwegen Silber bestimmen. Silber ist dann deiner Auffassung nach Schuld, weil es geschuldet wird und bei nichteinlösung der Schuld Schläge folgen, von denen jeder so wenig wie möglich haben möchte.
Aus meiner Sicht ist Silber dann aber immer noch Warengeld. Der Staat kann in einem solchen Warengeldsystem keine exorbitante Verschuldung mehr aufbauen da am anfang die Leistung steht und nicht der Kredit. Es ist nicht mehr so gut möglich über die Verhältnisse zu leben, da die Schuldner von Warengeld, dieses ja zuerst erwirtschaften müssen.
Der eigentliche Trick ist aber nun dieser, dass der Staat sich bei seinen Abgabenschuldnern über dessen Arbeitskraft (über die von ihnen erwirtschaftbaren Warengelder hinaus) verschulden kann. Die Landschaften blühen und verdorren beim großen Kreditsterben entsprechend. Eine gleichmäßiges Blühen wird dem schnellen Aufstieg geopfert.
>*Was versteht man landläufig unter menschlicher Urschuld?
Ich verstehe darunter die Verpflichtung eines produktionsfähigen Menschen, für sich selbst und jene zu produzieren, die er zu betreuen hat (Alte, Kinder).
**Ist der Begriff also eine Eigenkreation?
Find ich gut!
>*Es ist also möglich sich einen Vorrat oder Lager anzuarbeiten um schlechte Zeiten zu überbrücken nicht? Also um immer noch tauschen zu können, wenn Kredittauscher nicht mehr tauschen können.
Erst nachdem
**OK, wenn die Strafe hart ist, tauscht man erst Warengeld gegen Straffreiheit. Es bleibt zu unterscheiden, ob obiger Generaltrick die Leistung in Kredit oder Warengeld zulässt/ermöglicht.
>>Wozu geben privat wirtschaftende Leute Waren oder Leistungen gegen Gold und Silber ab, wenn die Gesamtheit der privat Wirtschaftenden ihrerseits nicht dem Staat (Obrigkeit usw.) gegenüber nicht Gold und Silber schuldig ist?
>*Nunja, vielleicht um sich einen Vorteil zu verschaffen?
Natürlich. Aber der Vorteil ergibt sich dem anderen gegenüber, der einen Nachteil hat, der darin besteht, nicht das geforderte Soll erreicht zu haben.
**Jo, der eine tauscht Warengeld bzw. Falschgeld gegen Straffreiheit wärend der andere geprügelt wird und am nächsten Tag nicht mehr arbeiten kann.
>Um im Geschäft zu bleiben, welches Arbeitsteilung und somit besseren Output ermöglicht.
In welchem Geschäft? Das startet erst, nachdem etwas per Zwang abgefordert wird. Wer das betreffende Gut (Abgabe) beschaffen kann bzw. hat, ist im Vorteil. Die Arbeitsteilung ist immer die Folge, nie die Ursache dieses Umstands. Niemand wirtschaftet arbeitsteilig, wenn weder er noch ein anderer den Nachteil eines anderen zu seinem Vorteil nutzne kann.
**Schon richtig erkannt, im Tauschgeschäft natürlich.
Du meinst also:
Zuerst Urschuld bedienen
Dann Tribut zahlen
Als drittes dann Handel treiben
>>Ja. Zum Schluss arbeitet wieder jeder auf seinem Acker, wie sonst könnte er die Früchte seiner Arbeit konsumieren?
*In dem er mit erarbeiteten Werten, wie Silber oder Schweinehälften tauscht. Es muss ja nicht bis zur selbstversorgung gehen.
Der Wert des Silbers ergibt sich aus dessen Abgabengut-Funktion. Alexander hob aus den persischen Tresoren Hunderte von Tonnen davon. Der Wert der Schweinehälfte ergibt sich aus deren Ernährungsgut-Funktion (sofern Schweine nicht ihrerseits Naturalabgaben sind). Hat jemand nichts, womit er sich ernähren kann, wird er auch keine Schweinehälften (die er ja wohl zur Ernährung braucht)"eintauschen" können.
Es sei denn, Silber ist Abgabengut, der Schweinehälften-Halter muss es liefern, der andere hat das Abgabengut bzw. fördert es: Dann kann sich der Silber-Halter die Schweinehälften andienen lassen. Der Schweine-Halter wird sich dann entscheiden müssen: Gibt er das Schwein auf, um das Abgabengut Silber zu erhalten oder trägt er lieber die Konsequenz aus seinem Nicht-Abliefern von Silber.
**So langsam kommt Licht in's Dunkel.
Der Kredit kann nur sterben, wenn er geboren wurde, nicht? Wird auf Warengeldebene gewirtschaftet so wird jedoch kein Kredit geboren, oder?
Wenn es von Kredit zu viel gibt (Menge nach oben offen), dann schwindet sein Wert nicht? Wenn es von einem Gut zu viel gibt (Menge begrenzt) wird es ebenfalls weniger Wert.
Wir sollten uns schon den Unterschied zwischen Falschgeld und Warengeld deutlich vor Augen halten. Warengeld ist weniger abstrakt als Falschgenldkredit, es ermöglicht weniger Machtentfaltung.
Den Sonntag genießen wir in vollen Zügen, hoffentlich alle. Danke!
Und Gruß!
**Der dank ist auf meiner Seite, den Gruß geb ich weiter
Silberfuchs

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