- @dottore: Geldvermögen in D - Frank, 10.07.2003, 21:47
- Re: @dottore: Geldvermögen in D - dottore, 11.07.2003, 10:51
- Re: @dottore: Geldvermögen in D - Frank, 11.07.2003, 21:09
- Re: Aktien und Geldentstehung - Ecki1, 12.07.2003, 13:27
- Re: @dottore: Geldvermögen in D - Frank, 11.07.2003, 21:09
- Re: @dottore: Geldvermögen in D - dottore, 11.07.2003, 10:51
Re: @dottore: Geldvermögen in D
-->>Hallo dottore,
>habe gerade im Buba-Bericht Juli gelesen, dass die Geldvermögen der privaten Haushalte
>1991 2020 Mrd und
>2001 3673 Mrd Euro
[Juno]. Vielleicht ist es besser die Nettogeldvermögen zu nehmen - ca. 1,2 auf 2,1.
>betrugen, also +82 % in zehn Jahren. Frage: Wie haben sich die nichtprivaten Geldvermögen entwickelt, da kann ich nämlich leider nichts finden.
Wichtiger Punkt. Die"Geldvermögen" werden nicht als Stand bzw."stock" ermittelt, sondern immer nur als flow. Die Zahlen erscheinen ein paar Seiten später ("Vermögensbildung...").
Warum ist das so?
Weil der Staat, der ununterbrochen eine negative Vermögensbildung hat (2002: minus 76,2) einen gigantischen Posten "negatives Geldvermögen" ausweisen müsste. Das würde schlafende Hunde wecken.
Abgesehen davon lassen sich stock und flow nicht vergleichen. Im stock der Privaten stehen u.a. Aktien, die sich bei den Privaten zum"Geldvermögen" rechnen lassen ("positiv"), die aber bei den Aktiengesellschaften dann als"negativ" erscheinen müssten, womit diese dann ebenfalls (jedenfalls zum Nennwert) ein Minus-Geldvermögen aus dieser Position hätten.
Die ganze Statistik ist also per se krumm. Was sich mit einiger Sicherheit nur ermitteln lässt, sind die Geldvermögen und Verbindlichkeiten der privaten Haushalte. Womit wir dann wieder bei den netto 2,1 Bio wären, siehe oben, bzw. S. 42 im Bericht.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass unter den Verbindlichkeiten die Grenze zwischen einfachem"Verbraucher", der nur Konsumentenkredite passiv hat (195 Mrd) und dem Privaten, der sich quasi wie ein"Unternehmer" verhält (Wohnungsbaukreite 1 Bio) oder sich"gewerbliche Kredite" zurechnen lassen muss (331 Mrd) und dem"richtigen Unternehmer" zerfließt.
>Zusatzfrage: Wie teilten sich 1991 und 2001 die privaten Geldvermögen auf Haushalte nach Einkommen geordnet auf? Da finde ich leider auch nichts im Bericht. Das wäre interessant, um zu sehen, inwiefern die behauptete Umverteilung existiert.
Diese Statistik kenne ich leider nicht. Nach der Logik und der historischen Erfahrung muss diese Umverteilung existieren (also relativ immer weniger haben relativ immer mehr). Dies gründet sich vor allem auf der Tatsache, dass wir eine immer höhere Staatsverschuldung haben, was im Klartext ja bedeutet, dass der Staat von ihm künftig zu erhebende Zwangsabgaben abtritt.
Damit setzt er Private in eine Art"Staats-Status" (jeder Staatsanleihen-Halter ist quasi ein kleiner Staat, da er letztlich"Durchgriffsrecht", wenn auch nicht qua Amtsmacht, sondern qua Zession der künftigen Abgaben, auf die Steuern hat).
>Ich hoffe auf Deine fachmännische Unterstützung und danke schon im Voraus!
Mehr habe ich leider nicht anzubieten.
Gruß!

gesamter Thread: