- LaRouche kommt aus dem Schwärmen... - Boyplunger, 14.07.2003, 11:56
- Re: LaRouche kommt aus dem Schwärmen... - Diogenes, 14.07.2003, 12:26
- Re: LaRouche kommt aus dem Schwärmen... - Boyplunger, 14.07.2003, 14:09
- Re: LaRouche kommt aus dem Schwärmen... - Diogenes, 14.07.2003, 12:26
LaRouche kommt aus dem Schwärmen...
-->ob der neuen Russisch-Französichen Freundschaftnicht mehr raus. Insbesondere lobt er die „enge Verzahnung der Außen- und Verteidigungspolitik“ und „ein Geheimabkommen über eine umfassende militärische Zusammenarbeit zwischen Rußland und Frankreich“ Früher waren für uns Deutsche Angelegenheiten dieser Art ein guter Grund den Kopf einzuziehen, aber vielleicht leben wir ja jetzt wirklich in einer schönen neuen Welt...
Gruß b.
"Selbst in den Einzelheiten stimmen Paris und Moskau politisch überein"
(Le Monde, Le Figaro, EIR)
Die von LaRouche als Antwort auf die anglo-amerikanische imperiale Strategie prognostizierte Annäherung der führenden Staaten Eurasiens nimmt immer konkretere Formen an, wie das jüngste französisch-russische Beispiel zeigt. Wie die größten Zeitungen Frankreichs, Le Monde und Le Figaro, in den letzten Tagen meldeten, ist die politische Übereinstimmung zwischen Paris und Moskau inzwischen so groß, daß die Regierungen beider Staaten bei der strategischen Lagebeurteilung und den daraus zu ziehenden politischen Konsequenzen selbst"in den Einzelheiten" übereinstimmen. Damit bestätigte die liberale Tageszeitung Le Monde am 10. Juli die Einschätzung des konservativen Figaro vom 8. Juli. Deutlich geworden sei das anhand von Hintergrundberichten sowohl französischer wie russischer Beobachter, aber auch vor allem bei der kürzlichen Eröffnung der Ausstellung"De Gaulle und die französisch-russische Allianz" in Moskau.
Ironisch fragt Le Monde in dem Bericht über die Eröffnung dieser Ausstellung, an der Frankreichs ehem. Premierminister Juppé, Außenminister de Villepin, seine Amtskollegin Verteidigungsministerin Alliot-Marie sowie Rußlands Verteidigungsminister Sergej Iwanow teilgenommen hatten, sogar:"Haben sich die französischen und russischen Außen- und Verteidigungsminister überhaupt noch etwas zu sagen? Denn laut ihren Erklärungen stimmen sie in allen Fragen überein." Damit bezog sich Le Monde vor allem auf die Aussage von Frankreichs Verteidigungsministerin Alliot-Marie gegenüber der Presse, die im Anschluß an die Ausführungen ihrer französischen und russischen Kollegen - in derem Verlauf Rußlands Verteidigungsminister Sergej Iwanow eine der französischen Position bis in die Nuancen entsprechende Antwort gegeben hatte - (gewohnt) undiplomatisch erklärt hatte:"Das gegenseitige Vertrauen ist in unseren Beziehungen so groß, daß einer von uns Franzosen für einen ihrer Russen antworten könnte, wie Sergej [Iwanow] das gerade getan hat."
In der Tat hat es eine solche politische Feinabstimmung zwischen Paris und Moskau nie gegeben; sie übertrifft sogar noch die enge Zusammenarbeit, die zwischen beiden Hauptstädten in der Ära von General de Gaulle geherrscht hat. Wenn auch der Anlaß der jüngsten Moskau-Reise der hochrangigen französischen Delegation die Ausstellungseröffnung war, so war der Grund ganz offensichtlich eine enge Verzahnung der Außen- und Verteidigungspolitik. Zu diesem Zweck hielten die Außen- und Verteidigungsminister beider Staaten Anfang Juli eine bilaterale Konferenz ab, bei der es um"internationale Sicherheitsfragen" ging. Anschließend empfing Rußlands Präsident Putin die französischen Gäste auf seiner privaten Datscha in Nowo-Ogorewo und erklärte vielsagend in Richtung Washington:"Während der letzten beiden Jahre sind die Beziehungen zwischen unseren beiden Staaten nicht nur erheblich intensiviert worden, sondern sie haben sich auch qualitativ verbessert".
Was damit gemeint war, zeigte sich an dem gemeinsamen Kommuniqué der vier Außen- und Verteidigungsminister nach Abschluß ihrer bilateralen Konferenz, in dem es hieß:"Wir stimmen vollständig und in allen Einzelheiten in den Fragen internationaler Terrorismus, Irak und Iran überein sowie bei allen Problemen, welche die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Ost und West betreffen." Internationale Beobachter, denen die enge Abstimmung zwischen Paris und Moskau in der letzten Zeit natürlich nicht entgangen ist - wobei man Berlin durchaus noch hinzuzählen könnte, wie hochrangige deutsche und russische Experten in den letzten Wochen gegenüber EIR erklärt haben - waren nicht so sehr über den Inhalt dieser Erklärung erstaunt, sondern mehr noch über die demonstrative Art und Weise, in der die neue Qualität der französisch-russischen Beziehungen der gesamten Weltöffentlichkeit präsentiert wurde. Großes Aufsehen erregte auch, daß zur gleichen Zeit einige der noch lebenden"historischen Gaullisten", die während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit der Roten Armee gekämpft hatten, in Moskau herzlich empfangen wurden. Dabei erklärte Alain Leboubgre, der Chef des Charles de Gaulle-Instituts, daß"die Russen ein einmaliges Verständnis von de Gaulle haben. Sie verstehen am besten die Bedeutung dieses großen Mannes."
Um der Weltöffentlichkeit auch gleich die außerordentliche neue Qualität der französisch-russischen Beziehungen drastisch vor Augen zu führen, hielten - zum erstenmal in der gesamten NATO-Geschichte - vom 7. bis 10. Juli"westliche" und"östliche" Atom-Unterseeboote, ein französisches und ein russisches, gemeinsame Manöver im Nordatlantik ab. Dabei lief das französische U-boot Casabianca symbolisch in die russische Marinebasis Severomorsk auf der Kola-Halbinsel ein, dem Heimathafen der Kursk. Doch es blieb nicht bei symbolischen Gesten. Wie EIR in Hintergrundgesprächen in Paris erfuhr, wurde schon im letzten Herbst bei Putins Besuch in Toulouse, dem Zentrum der französischen Luft- und Raumfahrt, ein Geheimabkommen über eine umfassende militärische Zusammenarbeit zwischen Rußland und Frankreich unterzeichnet - also genau zu dem Zeitpunkt, als die Washingtoner Kriegspartei ihre massiven Irakkriegsdrohungen startete. Wie EIR weiter erfuhr, wurde dies Geheimabkommen bei der kürzlichen Luftfahrtschau in Le Bourget bei Paris durch entsprechende Verträge zwischen französischen und russischen Rüstungsunternehmen mit Substanz erfüllt. Geplant sind u.a. die gemeinsame Entwicklung eines modernen Jagdflugzeugs, einschl. einer russischen MIG-AT. Außerdem wurde eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kerntechnik unterzeichnet. Wie hochrangige Stellen in Paris betonen, sei die Bedeutung dieser jüngsten Entwicklung nicht zu unterschätzen; sie sei ein deutliches Signal an Cheney & Co und richte sich klar gegen die US-Kriegspartei, aber natürlich nicht gegen das"wirkliche Amerika".

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