- Peter Zadek:"Amerikaner sind Nazis, der Krieg Roosevelts war ein Fehler" - Tempranillo, 14.07.2003, 16:11
- Zadek, der neue Guru? (owT) - Zardoz, 14.07.2003, 16:17
- Re: Zadek, der neue Guru? (owT) - Emerald, 14.07.2003, 20:25
- Das ist die Leidenschaft, die uns reich macht (owT) - Bob, 14.07.2003, 17:09
- USA raus aus dem Irak - prinz_eisenherz, 14.07.2003, 20:21
- Re: Peter Zadek:"Amerikaner sind Nazis, der Krieg Roosevelts war ein Fehler" - Spirit of JuergenG, 14.07.2003, 21:02
- ein typischer Spirit of JürgenG - silvereagle, 14.07.2003, 21:44
- Re: ein typischer Spirit of JürgenG - Spirit of JuergenG, 15.07.2003, 10:24
- Re: Vor dem Zuhauen mit der rechten Keule muß man sie erst mal finden - Tempranillo, 14.07.2003, 22:08
- Re: Vor dem Zuhauen.. ** Du wirfst Perlen vor den Sp(i)rit? (owT) - Herbi, dem Bremser, 14.07.2003, 23:39
- Re: Vor dem Zuhauen mit der rechten Keule muß man sie erst mal finden - Spirit of JuergenG, 15.07.2003, 10:42
- Re: Es darf gelacht werden - Tempranillo, 15.07.2003, 11:33
- Schade dass Du immer so oberflächlich liest... - Spirit of JuergenG, 15.07.2003, 14:36
- Re: Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen - Tempranillo, 15.07.2003, 11:54
- ja und? - Spirit of JuergenG, 15.07.2003, 14:44
- Re: Vor dem Zuhauen mit der rechten Keule muß man sie erst mal finden - Euklid, 15.07.2003, 13:15
- Re: Vor dem Zuhauen mit der rechten Keule muß man sie erst mal finden - Spirit of JuergenG, 15.07.2003, 14:54
- Re: Es darf gelacht werden - Tempranillo, 15.07.2003, 11:33
- ein typischer Spirit of JürgenG - silvereagle, 14.07.2003, 21:44
- Zadek, der neue Guru? (owT) - Zardoz, 14.07.2003, 16:17
Re: Peter Zadek:"Amerikaner sind Nazis, der Krieg Roosevelts war ein Fehler"
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In Deinem plumpen Antiamerikanismus lässt Du Dich aber inzwischen schon mit ziemlich dröegen Brot abspeisen, der Text und die Meinungen sind ja wohl reichlich platt, mal grob formuliert, wer das auch nur näherungsweise für intelektuell hält, ist auch der Meinung, dass 2 + 3 höhere Mathematik ist.
Er - und auch Harold Pinter - sind nicht die ersten, die auf die Idee kommen, Bush und Hitler zu vergleichen. Wenn man aber die These vertreten will, ohne sich lächerlich zu machen, sollte man schon mit etwas mehr kommen, als mit"Die Nazis wollten Europa erobern, die Amis die Welt." Das ist nicht frech, das ist dümmlich. Mal abgesehen davon dass der Vergleich hinten und vorne hinkt. Die Nazis haben mit Frankreich, England und Russland den Grossmächten Europas den Krieg erklärt (respektive andersrum). Seit wann gehört Plumpaquatsch Irak zu den Grossmächten der Welt? Da muss er sich schon määääääääääääächtig strecken.
Bei der Frage nach der Kriegsbeteiligung der USA am 2.Weltkrieg wirds dann wirklich armselig, anstatt die Frage zu beantworten wird schwer vergeistig die Pfeife geraucht und ganz toll wichtig"Krieg ist immer schlecht" in die Runde gehaucht. Suuuper. Sorry aber das ist nicht mal Oberstufenniveau.
Der Rest sind irgendwelche Behauptungen, die sich durch nichts, aber auch gar nichts belegen lassen. Wie schön: Saddam Hussein ist weg! Aber der ist natürlich nicht weg, und die Leute, die an ihn glauben, sind auch nicht weg. Was ist denn das für eine Kindergartentheorie? Nach der Theorie müssten ja wohl nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland nur Nazis rumgelaufen sein, weil die sind ja natürlich auch nicht weg.
Dein netter Hinweiss auf den Morgenthau-Plan (auch auffindbar unter dem Stichwort nationalsozialistische Propagandalüge ) erscheint mir genauso aberwitzig. Zuallererst werden unbewiesene Theorien zur Gewissheit hochstilisiert. Und dann die Einzelmeinung zur Meinung eines Volkes, indem kurzerhand alle wichtigen anderen Akteure zu Marionetten erklärt werden. Man merkt bei sehr starken Rechtsauslegern schon, dass sie Schwierigkeiten mit der Vorstellung haben, dass in einem Volk, einer Regierung Platz für mehrere Meinungen sein kann (war ja unter Adolf auch nicht). Mal abgesehen davon, dass sie hinter allem dieselbe Monsterfratze wie hinter Adolf erwarten.
Dass ich an der Stelle aufhöre zu kommentieren heisst nicht, dass in den restlichen Deiner Zeilen noch irgendwo Nährwert wäre. Nur dass ich keine Lust mehr hab wieterzuschreiben.
Juergen
>Hallo,
>In einem SPIEGEL-Interview stellt der Regisseur Peter Zadek Amerika mit Hitler-Deutschland auf eine Stufe, und hält sogar den Kriegseintritt der USA (1942) für einen kapitalen Fehler.
>Wenn doch die jiddische Chuzpah immer so wäre wie bei Peter Zadek, es wäre vor Vergnügen fast nicht auszuhalten. Welch´ ein Unterschied zu den öligen, tranigen Fuktionären des Zentralrats, und den sich bei jeder Gelegenheit selbst bepi... und bewi... deutschen Mandatsträgern. (Der Ausflug ins Ordinäre ist ein Hommage an die Inszenierungen Zadeks. Das nur vorbeugend gegen evtl. Löschaktionen [img][/img]
>Es ist ein Genuß, so was zu lesen. Laut Zadek besteht der Unterschied zwischen den Nazis und den Amerikanern darin, daß die Nazis vorhatten, Europa zu besiegen, die USA dagegen die ganze Welt unterwerfen wollen. Der Schweizer Datenschutzbeauftragte sagt im übrigen das Gleiche.
>Wer geneigt ist, sich darüber zu echauffieren, soll sich mal eine amerikanische Veröffentlichung zu Gemüte führen,"Das Morgenthau-Tagebuch" (ISBN 3 8061 1149 9). Dort wird er Äusserungen finden, die er bislang nur aus dem Stürmer, dem Völkischen Beobachter oder den Reden von A.H. oder Goebbels gekannt hat, aber mit umgekehrten Vorzeichen.
>Am erschütterndsten ist es jedoch, zu sehen, daß die USA bereits im April 1939 darangegangen sind, den Krieg gegen Deutschland und die mit ihm verbündeten Länder, z.B. Italien (!!!), Japan, Spanien oder Ungarn vorzubereiten. Wie im Falle des Irak werden die genannten Staaten ohne den Schatten einer Begründung von Finanzminister Henry Morgenthau als"Aggressoren" bezeichnet.
>Wer wollte da noch sagen, die Geschichte wiederholt sich nicht?
>Jetzt wieder zurück zum Zadek-Interview, das über zwei Druckseiten lang ist, weshalb ich die wichtigsten Passagen herauskopiert habe:
>Hier die frechsten Passagen:
>Zadek: Der Irak-Krieg ist noch lange nicht zu Ende. Er hat gerade erst begonnen. Für Amerika wird er ein neues Vietnam werden. Ich stimme meinem alten Freund Harold Pinter zu, dessen Antikriegsgedichte"War" Elisabeth Plessen und ich gerade übersetzt haben - erscheinen übrigens demnächst. Pinter sagt, die Amerikaner seien heute mit den Nazis zu vergleichen. Der Unterschied besteht darin, dass die Nazis vorhatten, Europa zu besiegen; die Amerikaner aber wollen die ganze Welt besiegen.
>SPIEGEL: Die Gleichsetzung von Amerikanern und Nazis finden wir aberwitzig. Gestehen Sie den US-Politikern nicht mal zu, dass sie sich, bei aller Machtgier, den Idealen der Freiheit und des Individualismus verpflichtet fühlen?
>Zadek: Die Nationalsozialisten hatten auch ihren Idealismus und glaubten, immer das Richtige zu machen. [/b]
>(...)
>Zadek: Nein. Ich finde es feige, dass viele Leute heute einen Unterschied machen zwischen dem amerikanischen Volk und der gegenwärtigen amerikanischen Regierung. Die Regierung Bush ist mehr oder weniger demokratisch gewählt worden, und sie hatte bei ihrem Feldzug im Irak die Mehrheit der Amerikaner hinter sich. Man darf also durchaus gegen die Amerikaner sein, so wie im Zweiten Weltkrieg der größte Teil der Welt gegen die Deutschen war. In diesem Sinne bin ich Anti-Amerikaner.
>Und jetzt, liebe Freunde der Political Correctness, fasten your seat-belts:
>SPIEGEL: Halten Sie auch die kriegerische Beteiligung der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler für falsch?
>Zadek: Auch dieser Krieg hätte nicht stattfinden dürfen. Krieg produziert im Endeffekt nur Katastrophen. Diese Haltung habe ich vertreten, seit ich 18 war. Das war am Ende des Zweiten Weltkriegs, und ich habe damit nur Feinde gehabt, auch unter meinen jüdischen Freunden, als ich sagte:"Diesen Krieg so wenig wie jeden anderen." Nach den 60 Millionen Toten fühlte ich mich gewissermaßen gerechtfertigt.
>
>(Peter Zadek ist einer der herausragenden Regisseure des deutsch-
>sprachigen Theaters. Er wurde 1926 in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren; 1933 emigrierte die Familie nach Großbritannien, wo Zadek unter anderem Theaterregie studierte. Seit er 1958 in die Bundesrepublik übergesiedelt ist, hat Zadek mit oft umstrittenen Inszenierungen Furore gemacht: in Ulm und Bremen, Wien, Berlin und Hamburg, wo er von 1985 bis 1989 das Deutsche Schauspielhaus leitete. Zadek - auf dem Bild bei einem Festakt in Wien neben einem Porträtfoto von 1968 - lebt mit seiner Gefährtin, der Autorin Elisabeth Plessen, im italienischen Lucca und in Berlin.)
>

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