- "Wenn die Wimpern im Takt des Trauerblues schlagen" oder"Wer stirbt, verliert" - netrader, 19.07.2003, 21:52
"Wenn die Wimpern im Takt des Trauerblues schlagen" oder"Wer stirbt, verliert"
-->Kleiner Fremd-Beitrag zum Wochenende nach dem Motto
"Was unserer Spanien-Fraktion so alles entgeht".
netrader
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Aus der WAZ Bochum:
"Wer tot ist, hat verloren"
Mit gestohlenen Autos waren zwei Männer im Mai in Bochum zu einem Rennen gestartet.
Einen Führerschein hatten sie nicht, dafür aber den Bauch voller Drogen.
Ihr Renn-Reglement:"Wer als Erster einen Unfall baut, hat verloren."
Gestern standen die Möchtegern-Rennfahrer (21, 28) vor dem Jugendgericht.
Sie müssen jetzt lange ins Gefängnis. Ohne radikale Lebenswendung droht den
beiden der dauerhafte Absturz ins Kriminelle.
Das illegale Autorennen war nur der Höhepunkt einer Art Amokfahrt.
In Kiel ließen sie sich gerade in einem Krankenhaus von Drogen entgiften.
Doch dort war es ihnen offenbar zu langweilig. Mit der Bahn fuhren sie
schwarz nach Bad Segeberg. Dort stahlen sie ein Auto - für einen Trip ins Ruhrgebiet.
In Bremen war der Tank leer. Also ließen sie den Wagen stehen und klauten ein zweites
und später ein drittes Auto. Die gemeingefährliche Fahrt ging bis nach Bochum.
Dort hatte einer die Idee, ein Rennen zu fahren -"nebeneinander"."Ich habe das
früher öfter gemacht", so der 28-Jährige. Dazu brauchten sie ein viertes Auto.
Am Werner Hellweg brachen sie es auf. Doch schnell war die Raserei zu Ende.
Der 21-Jährige bretterte in Langendreer vor eine Barriere. Die Endstation: Krümmede
(= Bochumer Gefängnis gegenüber dem Ruhr-Stadion).
Die Vorsitzende Richterin kommentierte das Rennmotto der zwei mit bitteren Worten:
"Wer tot ist, hat verloren."
Ein Verteidiger ergänzte:"Sie haben eine Spur der Verwüstung hingelegt."
Der Ältere, 28, saß insgesamt schon über sechs Jahre hinter Gitter. Seit dem 14. Lebensjahr
stand er regelmäßig vor dem Kadi, vor allem wegen Diebstahls. Erste Drogen nahm er
schon mit zehn Jahren. Der Jüngere, 21, sitzt seit dem Unfall das erste Mal in Haft.
"Der Knast war mir eine Lehre", sagte er."Ich werde auf keinen Fall mehr Sch... bauen."
Er ist so drogengeschädigt, dass seine Wimpern im Takt eines Trauerblues schlagen.
Vor dem Rennen hatte er sich zwei Wochen in ein Hotel mit Mini-Bar auf dem Zimmer
eingemietet - mit seiner ungedeckten EC-Karte. Kosten: 1500 E. Weitere 2900 E verjubelte
er in Geschäften, ebenfalls auf Kosten seiner Bank.
Deshalb wurde er auch noch wegen Betruges bestraft. In 21 Fällen.Strafe: Anderthalb Jahre Jugendhaft.
Sein Kumpel bekam anderthalb Jahre Erwachsenenhaft.
Nach dem Urteil ging es zurück in die Zellen.
18.07.2003 Von Bernd Kiesewetter></font>

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