- @Dottore: Wichtige Fragen zur Gründung der BoE - Liated mi Lefuet, 24.07.2003, 14:02
- Re: BoE.... Kapital wurde innerhalb von drei Tagen in Gold aufgebracht..... - Uwe, 24.07.2003, 16:12
- Re: BoE.... Kapital wurde innerhalb von drei Tagen in Gold aufgebracht..... - dottore, 24.07.2003, 16:47
- Re: Danke für die Hinweise, dottore,... - Uwe, 24.07.2003, 17:54
- Re: BoE.... Kapital wurde innerhalb von drei Tagen in Gold aufgebracht...NEIN! - CRASH_GURU, 25.07.2003, 09:13
- Re: BoE.... Kapital wurde innerhalb von drei Tagen in Gold aufgebracht..... - dottore, 24.07.2003, 16:47
- Re: @Dottore: Wichtige Fragen zur Gründung der BoE - dottore, 24.07.2003, 16:30
- Re: @Dottore: Wichtige Fragen zur Gründung der BoE - Liated mi Lefuet, 26.07.2003, 12:15
- Andreades - Harry Popper, 26.07.2003, 16:55
- Re: Andreades - Herzlichen Dank Harry Popper (owT) - Liated mi Lefuet, 26.07.2003, 18:10
- Re: @Dottore: Wichtige Fragen zur Gründung der BoE - dottore, 27.07.2003, 11:48
- Andreades - Harry Popper, 26.07.2003, 16:55
- Re: @Dottore: Wichtige Fragen zur Gründung der BoE - Liated mi Lefuet, 26.07.2003, 12:15
- Re: BoE... Auszüge aus Act & Charter 1694 (PDF) - Uwe, 24.07.2003, 17:14
- Re: @Dottore/Uwe/Crash-Guru: Gründung der BoE - Liated mi Lefuet, 25.07.2003, 23:37
- Re: @Dottore/Uwe/Crash-Guru: Gründung der BoE/Korrektur - Liated mi Lefuet, 26.07.2003, 00:27
- Re: BoE.... Kapital wurde innerhalb von drei Tagen in Gold aufgebracht..... - Uwe, 24.07.2003, 16:12
Re: @Dottore: Wichtige Fragen zur Gründung der BoE
-->Sali Liated,
habe leider meine BoE-books gerade nicht zur Hand, kann deshalb nur out of memory antworten.
>Ich lese gerade bei North(*) etwas sehr Interessantes.
>Auf S. 115ff schreibt North, Zitat: Anlass der Gründung der BoE war die 'Finanznot' des engl. Staates... (.)...Anders als die Wechselbanken auf dem Kontinent wurde die BoE nicht vom Staat gegründet, sondern von einem privaten Kontsortium, das sich zur Aufbringung einer Staatsanleihe von 1,2 Mio £ verpflichtet hatte. Als Gegenleistung erhielt das aus Kaufleuten der Londoner City bestehende Konsortium das Privileg, Bankgeschäfte aller Art zu treiben... (.)...Die 1,2 Mio £ waren schnell unter die Leute gebracht[1], so dass die BoE der Regierung 700'000 £ in bar[2] und den Rest [von 500'000 £] in gesiegelten Banknoten[3] als Darlehen zur Verfügung stellen konnte..." (Ende Zitat, Anmerkungen in eckigen Klammern [.. ] von mir)
>Unter [1] meint North offenbar die Gründung der BoE als 'Aktiengesellschaft'. Aber ohne anzugeben, in *was* die 1,2 Mio £ aufgebracht wurden von den Kaufleuten: In Goldmünzen?(=wäre Sachvermögen der BoE). Oder gar in alten Exchequer Bills/tallies des Exchequers(=wären Forderungen an den Staat)?
>Auch Punkt [2] und [3] sind für mich völlig unklar. Meint North mit 700'000 'bar' Goldmünzen im Betrag von 700'000£, die zusammen mit 500'000£ BoE-Noten dem englischen Staat von BoE als 'Darlehen gegeben' wurden?
Also als Versuch und ohne Netz:
1. Die Krone war gegenüber dem Publikum verschuldet, insonderheit gegenüber den Goldsmiths.
2. Zunächst wurde 1694 (?) ein allgemeines Zollgesetz (Tonnagesteuer) erlassen, das den Inhabern dieser Titel quasi Durchgriffsrecht auf diese Einnahmen garantierte. Dabei gings wohl um insgesamt 1,5 Mio, die zur Fundierung, also Zurechnung zu bestimmten Einnahmen anstanden.
3. Gleichzeitig wurde sozusagen nebenbei in dieses Steuergesetz verpackt als Staatsbank (in der die Staatsschulden verwaltet wurden) die BoE gegründet.
4. Das Privileg dazu (charter) wurde dann gegen die 1,2 Mio verkauft. Dies zunächst als"ewige Staatsschuld".
5. Mit dem Teil eingezahltes Gold wurden offenbar alte Schulden des Staates (konkret: William & Mary) abgelöst. Aus dem anderen Teil (basierend auf eingereichten tallies?) wurden"gesiegelte Banknoten" (also die berühmten BoE-Noten), d.h. die tallies wurden wohl in den vaults der Bank verstaut, bis sie fällig waren. Ansonsten gabs davor goldsmith notes.
6. Insgesamt wurde eine noch bestehende Schuld (Teil zumindest) auf die BoE gebucht, d.h. die wurde von ihr über die Kapitalzeichner, die sie bisher aktiv hielten, aktiv übernommen; die Zeichner hatten daraus ihre Aktien, die es nicht als effektive Stücke gab, sondern nur als Eintrag ins Bank-Buch, transferiert wurde mit Scheinen in ca. 1/2 Din-A-4-Größe.
7. Dazu hatten die Zeichner aus den sonstigen, sehr langsam anlaufenden Bankgeschäften, also Hereinnahme von Depositen, die - als Gold vermutlich aus den Rückzahlungen oben kamen, denn wo sonst"anlegen"? - plus deren Ausleihe ihre Dividenden. Die Aktien durften aber erst bedient werden, nachdem die Zinsen auf die"ewige Schuld" gezahlt waren.
Standardwerk ist Andreades, aber das leider, leider nicht zur Hand.
Schönen Gruß und sobald ich kann, gern mehr zu den Details.

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