- o.T.: Null Null Polizei: ab heute mit der gerichtlicher Lizenz zum Töten? - Turon, 25.07.2003, 17:27
- im Gegensatz dazu heute eine erfreuliche Meldung aus Russland! - kingsolomon, 25.07.2003, 17:37
- Re: o.T.: Unfug - P, 25.07.2003, 18:16
- Re: o.T.: Unfug - Jochen, 25.07.2003, 18:21
- Natürlich Jochen - der Mann hat sie alle umzingelt - Turon, 25.07.2003, 22:40
- Re: o.T.: Unfug - - doppelknoten, 25.07.2003, 18:46
- Doch, doch, hat er... - Turon, 25.07.2003, 22:39
- Nachfrage: kennst Du die Zustände am Waidmarkt in Köln? - Nachfrager, 25.07.2003, 18:56
- Re: o.T.: Unfug - Turon, 25.07.2003, 22:30
- Re: o.T.: Unfug - Jochen, 25.07.2003, 18:21
- Link dazu: Polizisten müssen Dienst quittieren - HB, 25.07.2003, 18:21
o.T.: Null Null Polizei: ab heute mit der gerichtlicher Lizenz zum Töten?
-->Ich sollte lieber doch nie wieder deutschsprachigen Videotext einschalten.
(Pro 7 - derzeit Tafel 115)
Heute in Köln wurden 6 Polizisten zu 14-monatiger Bewährungsstrafe verurteilt,
weil sie einen Festgenommenen gemeinschaftlich körperverletzt haben was eine Todesfolge hatte.
Die Richter sahen es als erwiesen an, daß die Beamten den Festgenommenen an der Wache geschlagen haben. Der Mann starb dann zwei Wochen später in einem Krankenhaus.
Man möge sich das mal an der Zunge zergehen lassen, wie die BRDDDR Richterschaft die Tat der Beamten in Schwere maßlos heruntergespielt hat,
in dem das Gericht unumwunden andere Ausdrücke gemieden hat - man habe sich offensichtlich darüber hinter verschlossenen Türen geeinigt - von gemeinschaftlicher Verletzung mit Todesfolge zu sprechen. Da aber der Tod
erst nach zwei Wochen eingetreten ist, kann man nicht mit Sicherheit sagen,
ohne eindeutige Untersuchung, ob der Mann nicht irgendein Leiden hatte.
Jedenfalls: der Mensch muß schon ordentlich gefoltert werden, damit er
an seinen Verletzungen trotz medizinischer Aufsicht doch eben dahinscheidet,
zumal die Deutschen durchaus immer noch medizinisch bestens ausgerüstet
sind.
Für mich ist der Fall jedenfalls klar: der Polizist muß mindestens ein wenig Ahnung haben, wie der menschliche Körper funktioniert. Er ist zwar keine
Kampfmaschine die zum Töten ausgebildet wurde, dennoch als"Freund und Helfer"
sollte er sehr wohl sein Temperament zögeln können.
Davon war aber offensichtlich nichts zu spüren. Da gab es wohl gleich paar Polizisten, die sich gegenseitig mit den Schlägen offensichtlich aufgegeilt haben. Da ist keiner wohl auf die Idee gekommen, mal die anderen zur Vernunft aufzurufen.
Laut der StPO darf der Beschuldigte, Festgenommene, oder wer auch immer die Aussage jedesmal verweigern. Druck, wie physische Qualen, Anwendung von Alkohol,
und stundenlange Verhöre sind zumindest gesetzeswidrig, auf Wunsch kann der Beschuldigte oder Festgenommene einen Anwalt verlangen - und zwar bei der Vernehmung.
Unserer RechtSStaatsopfer durfte jedoch wohl nur eines noch: an den Folgen seiner Verletzungen sterben und zwar bevor er in der Lage ist, nur paar Worte auszusagen.
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Dass die Richterschaft sich hier wirklich sauweit aus dem Fenster gelehnt hat,
wird wohl jeder merken, der ein wenig logisch nachdenken kann. Als nächstes
erwarte ich aus Köln wohl nur noch den Bundesverdienstkreuz für das vorbildliche Verhalten der Polizei bei Zeugenvernehmung - denn letztendlich sagen wir es mal so: die Polizei hat einen Verdächtigen verhaftet, den Fall innerhalb von 20 Minuten aufgeklärt, dann den Täter überführt (ins Krankenhaus), und da er an den Folgen der Fahrt starb ist gar nicht die schuld der Polizei, sondern der schlechter Ausrüstung und vielen Schlaglöchern
in Kölner Straßen. Der Fahrer konnte ja kaum ahnen, daß der Täter auf dem Weg
ins Krankenhaus, mit dem Kopf 160 Mal gegen die Decke schlägt. ;)
Oder war es einfach nur so, daß er gefesselt in einem Lagerhaus, in der Nähe der Regale gesessen hat, neben einem anderen Beschuldigten, der
an der Regalseite versucht hatte seine Fesseln zu zerreisen, und die Folge daraus war, daß dem anderen Beschudligten alle Gegenstände die auf den Regalen
standen, auf den Kopf fielen? (Billiardkugeln, Bohrmaschine, Winkelschleifer,
Ã-lkanne, 5 kilo schwere Schraubendosen etc - kennt man ja alles aus Nackte Kanone 2 1/2).
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Es ist wieder mal typisch: in übrigen - wenn gegen dieses Urteil kein Einspruch erfolgen wird, wird die Bestrafung der Polizisten als Referenzmaßstab angesehen. Wenn es also das nächste Mal passiert, landen ebenfalls keine Polizisten im Knast. Sie kriegen Bewährung.
[u]In übrigen: wenn den polnischen Bullen vor 20 Jahren noch, ähnliches
passierte, wurden sie genauso behandelt. Vertuschen, unter Teppich kehren
und vergessen. In der Ex - Sowjetunion haargenau das Selbe. Aber wenn so etwas
in Deutschland passiert, dann ist es keineswegs damit zu vergleichen, oder
auch nicht Wert in dem ehrenwerten Elliott-Forum erwähnt zu werden, da es ja bekanntlich zur Politik paßt.
In einem habt ihr darin Recht: Politik ist wie eine Hurre, sie gibt jedem, der dafür bezahlt - aber irgendwann ist Schluß und die Dinge müssen bei Namen genannt werden: mit Recht hat dieses Urteil nicht das geringste zu tun.
Noch nicht mal mit rechten Dingen.
Ist übrigens auch eine Titelstory für die Bildzeitung - doch diese beschränkt sich bestimmt wieder mal auf"Bekanntgabe" ohne Kommentar - stattdessen wird wieder bestimmt irgendwelche Serie über Friedmanns arme Ehefrau durchgezogen,
Folge 10 kommt bestimmt bald.
Das ist logischerweise viel wichtiger, als die Bürger darauf aufmerksam zu machen, wie weit die staatliche Willkür der Beamten geht, wie sauber in so einem Fall nachträglich gebügelt wird.
Und ebenfalls schadet es ja nicht dem Image der Polizei, denn sie ist ja
grundsätzlich Freund und Helfer - und veröffentlicht Jahr für Jahr tolle
Verbrechensstatistiken, die dem Otto-Normal-Einatmer ausreichen um das gesamte Rechtsstaatsbordell (sollte Modell stehen, da habe ich mich mal wieder verschrieben) den Zuwanderern in die Schuhe zu schieben.
Apropos: waren die Beamten nicht irgendwie auffällig schwarz, oder hatten
so komischen slavischen Akzent? ;)
Ich bleibe jedenfalls bei meiner Meinung: man kann überall aus Angst die Augen wegdrehen, und so tun als wäre alles bestens - aber bei solchem Urteil wird langsam immer klarer: die Grundprinzipien an dem der Deutsche heute immer noch glaubt, sind längst nicht mehr da. Und ob man guter oder schlechter Bürger und Patriot ist, zeigt sich ganz besonders in solchen Fällen.
MfG. Turon

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