- Seehoher geht Wette ein daß eine Bürgerversicherung kommt. - Euklid, 26.07.2003, 11:16
- Re: Seehoher geht Wette ein daß eine Bürgerversicherung kommt. - Stephan, 26.07.2003, 11:50
- Mal ne dumme Frage zur Bürgerversicherung - nasowas, 26.07.2003, 13:28
- Re: Seehoher geht Wette ein daß eine Bürgerversicherung kommt. - Diogenes, 26.07.2003, 14:28
- Alternativen gefragt - fridolin, 26.07.2003, 14:44
- Ganz einfach: komplett abschaffen. (owT) - mguder, 26.07.2003, 18:37
- Re: Richtig. Sozialversicherung = Widerspruch in sich - dottore, 27.07.2003, 11:13
- Umstellungsproblematik - fridolin, 27.07.2003, 17:51
- Re: Richtig. Sozialversicherung = Widerspruch in sich - dottore, 27.07.2003, 11:13
- Ganz einfach: komplett abschaffen. (owT) - mguder, 26.07.2003, 18:37
Re: Richtig. Sozialversicherung = Widerspruch in sich
-->Hi,
Du kannst nicht etwas versichern, d.h. andere ("alle") müssen zahlen, was Du selbst (als Teil von"allen") herbeiführst bzw. herbeiführen kannst bzw. dessen Herbeiführung (Eintritt des Versicherungsfalls) Du nicht verhindern kannst.
Beispiel LV: Sagt jeder bei Vertragsabschluss, dass er sich Tags darauf umbringen wird, ist die Prämie so hoch wie das, was ausgezahlt werden muss.
Sagt jeder bei Kasko-Versicherung, ich fahre Morgen mein Auto zu Schrott, ist die Prämie so hoch wie die anschließende Auszahlung.
Versichert werden können letztlich nur Risiken, auf deren Eintritt weder der Versicherte noch die Gemeinschaft der Versicherten einen Einfluss haben.
Rente: Alt wird jeder, also muss er selbst für das Alter vorsorgen.
Krankheit: Je höher die Prämien, desto höher der Wunsch, möglichst viel davon"zurückzuerhalten", was die Prämien immer höher schraubt.
Arbeitslosigkeit: Lass' die Versicherung"dagegen" wegfallen, muss jeder selbst vorsorgen, bzw. er muss mit seinen Forderungen solange herunter gehen, bis er wieder Einkünfte hat. Funktioniert das auch nicht, muss er sich wieder selbst, also ohne Arbeitsteilung versorgen.
Das ganze Gerede von"Grundsicherung" oder"Bürgerversicherung" verschiebt das Problem nur auf der Zeitachse.
Es muss immer zeitgleich bezahlt werden. Und da alle immer erst Einzahlungen haben können (Einkommen), bevor sie auszahlen können, ist die"Versicherung" von Einzahlungen an alle Mumpitz. Denn es müsste schon jemand da sein, der auszahlen kann, was aber wiederum Einzahlungen bei diesen voraussetzt, die diese nicht versichern können.
Das Problem der"Sozialversicherungen", die letztlich Einzahlungen versichern sollen, ist schlicht nicht zu lösen. Für Einzahlungen brauche ich Auszahlungen, die ich aber nur leisten kann, wenn ich vorher schon Einzahlungen hatte. Und so immer weiter zurück.
Alle Einzahlungen als solche lassen sich nicht versichern. Das"Sozialsystem" scheitert in sich selbst. Dieses Scheitern geht jetzt zügig voran. Bis zum Ende des Systems (i.e. dessen Abschaffung) wird nur noch von"Sozial- und Finanzreformen" die Rede sein.
Noch sehen das nicht alle, weil zunächst Teilbereiche behandelt werden (Seehofer/Schmidt die Gesundheit, Rürup die Renten, Eichel die Staatsfinanzen). Aber alles hängt zusammen und reist auf der selben Masche: Zu versuchen, Einzahlungen innerhalb der großen Blöcke zu verschieben, bis zum Schluss klar wird, dass alles beim Staat landet. Und der kann nicht funktionieren, weil der immer schon Auszahlungen leisten muss, bevor überhaupt jemand an ihn einzahlen kann. Es gibt keine Zwangszahlungen, die abgefordert werden können, bevor nicht irgendwer Einzahlungen hat und die Einzahlungen an den Staat zeitlich später erfolgen (siehe"Besteuerungsbasis"), aber der Staat zeitlich früher auszahlen muss.
Gruß!

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