- Ausbilduingsmisere aktuell - Anzeige aus der Berliner Zeitung - vladtepes, 26.07.2003, 12:42
- Re: Ausbildungsmisere aktuell - Anzeige aus der Berliner Zeitung - vladtepes, 26.07.2003, 12:45
- Re: Ausbilduingsmisere aktuell - Anzeige aus der Berliner Zeitung - rodex, 26.07.2003, 13:37
- Katastrophale Zustände - Sascha, 26.07.2003, 20:34
- Re: Katastrophale Zustände - Karl52, 26.07.2003, 22:47
- Jeder Zweite weiß nicht, dass Schröder Kanzler ist - vladtepes, 26.07.2003, 22:54
- Katastrophale Zustände - herzlichen Dank an Karl 52!...... Vaddä, i mou brunzn - Baldur der Ketzer, 26.07.2003, 23:45
- Vaddä, i mou brunzn - kindliche Azubis auf Haustierniveau - Nachtrag - Baldur der Ketzer, 26.07.2003, 23:55
- kindliche Azubis auf Haustierniveau - Nachtrag - Sascha, 27.07.2003, 03:29
- Re: kindliche Azubis auf Haustierniveau - Nachtrag - Cujo, 27.07.2003, 11:11
- Die Arbeitslosigkeit ist ein sehr großes Problem [mkT] - Sascha, 27.07.2003, 14:40
- Re: kindliche Azubis auf Haustierniveau - Nachtrag - Cujo, 27.07.2003, 11:11
- kindliche Azubis auf Haustierniveau - Nachtrag - Sascha, 27.07.2003, 03:29
- @ Baldur - auch wenn's traurig ist, lachen musste ich trotzdem! ;-) (owT) - vladtepes, 27.07.2003, 00:00
- Vaddä, i mou brunzn - kindliche Azubis auf Haustierniveau - Nachtrag - Baldur der Ketzer, 26.07.2003, 23:55
- Re: Katastrophale Zustände - Karl52, 26.07.2003, 22:47
- Katastrophale Zustände - Sascha, 26.07.2003, 20:34
- Grobe Kalkulation dazu: - rocca, 26.07.2003, 14:51
- Re: Grobe Kalkulation dazu: - vladtepes, 26.07.2003, 14:55
- Re: Grobe Kalkulation dazu: - rodex, 26.07.2003, 15:40
- Kurzfr. Kalkulation eines Betriebes vs. langfr. Kalkulation für die Branche - Sascha, 26.07.2003, 16:11
- Re: Grobe Kalkulation dazu: - Sascha, 26.07.2003, 16:06
- Re: meine Lehrzeit.. - ottoasta, 26.07.2003, 16:02
- Re: meine Lehrzeit.. - Sascha, 26.07.2003, 16:19
- Re: meine Lehrzeit..jawoll!! - Christian, 27.07.2003, 21:27
- Re: meine Lehrzeit..jawoll!! - Cujo, 27.07.2003, 21:58
- Die Frage muss lauten... - vladtepes, 27.07.2003, 21:47
Die Arbeitslosigkeit ist ein sehr großes Problem [mkT]
-->Hi Cujo!
Sei froh, daß es nicht überall so ist. Gestern habe ich auf einem Fest viele meiner alten Stufenkollegen und Kolleginen aus meinem Abiturjahrgang 2000 getroffen.
Etwa 2/3 von denen die ein Studium aufgenommen hatten haben es mittlerweile abgebrochen (darunter 2 x BWL Uni Mannheim, 1 x Jura Uni Mannheim, 1 x Medizin Heidelberg, 1 x Politik usw.)
Ein Freund von mir ist 23 und wird im August 24 und hat endlich eine Ausbildungsstelle als Steuerfachangestellter gefunden letztes Jahr und wird nun ausgebeutet. Er wohnt noch zuhause.
Ein anderer Freund von mir arbeitet fünf Tage in der Woche an der Tankstelle und macht sein Fernabitur nach und wird nächste Woche 24 und hat keine Ausbildungsstelle gefunden. Wohnt auch noch zuhause.
Mein Bruder machte seine Ausbildung bei der HDM. Er war NIE krank, hat Leistungszulage erhalten und sich wirklich angestrengt. Nicht übernommen. Konjunktur! Seine ganzen Kollegen - die ich ja teilweise auch kenne - erkennt man auf der Seite vom Arbeitsamt wieder.
Bei mir im Studium haben sich viele Leute zig mal beworben und x-fach Absagen erhalten trotz guter 2er-Schnitte usw. Einige werden nach dem Studium wohl auch erst mal arbeitslos sein.
Der Vater einer guten Freundin aus Hockenheim hat eine ICH-AG aufgemacht. An Aufträgen mangelt es nicht. Er macht alles nachdem er seinen Job verloren hat und mit über 50 kaum noch einen findet. Sein Glück: Er wohnt mit seiner Tochter in einem abbezahlten Haus mit der Oma zusammen. Hat also keine Kosten für Miete. Gewinn im letzten Monat bei seiner Ich-AG trotz fünf und sechs-Tage Woche: 50 (!) Euro. Demnächst ist Krisenrat.
Die Eltern meiner Freundin (zwei Kinder, Vater arbeitet bei BASF) denken darüber nach in eine kleinere Wohnung zu ziehen obwohl der Vater noch relativ gut(!) verdient und auch die Mutter arbeitstätig ist. Auch hier wird die finanzielle Belastung immer größer.
Ein anderer Freund von mir aus Hockenheim dessen Vater eine Bauunternehmung besitzt erzählte mir auch, daß die Auftragslage katastrophal ist.
Naja das sind zwar jetzt nicht nur Jugendliche die ich hier mal schnell aufgezählt habe aber es sieht schlecht aus in Deutschland. Ich kenn' noch mindestens 15 bis 20 weitere Beispiele wo Einzelpersonen oder ganze Familien in immer schwierigere Lagen kommen oder Richtung Hoffnungslosigkeit & Arbeitslosigkeit steuern.
Vor allem viele junge Menschen aus meinem Umfeld (ich bin ja selbst erst 22) haben teilweise echte Probleme eine Ausbildungsstelle oder Arbeit zu finden. Viele wohnen noch bei den Eltern oder sind gar wieder zu den Eltern zurückgezogen. Die aktuelle Lehrstellenmisere zeigt wie akut die Situation ist. 70.000 Jugendliche gehen den direkten Weg von der Schule in die Arbeitslosigkeit. Selbst wenn es am Ende"nur" 50.000 oder etwas weniger sind ist das eine einzige Katastrophe.
<font color="#FF0000">Was gibt es schlimmeres wenn jemand arbeiten will und normalintelligent (nicht dumm!) und fleißig/engagiert ist und keine Arbeit findet. Er/sie sucht und sucht und sucht... Und trotzdem will keiner die angebotene Arbeitskraft. Das ist m.E. so das schlimmste was wir mit den jungen Menschen machen können. Kein Wunder wenn manche dann anfangen zu saufen, manche in ein Gammelleben fallen oder manche sich selbst aufgeben. </font>
Früher hatte man das Problem, daß der Wohlstand nicht so hoch war aber man sah, daß es aufwärts ging und man hatte wenigstens Arbeit und konnte seine Existenz damit irgendwie praktisch immer selbst sichern.
Heute gibt es häufig nur befristete Verträge, haufenweise Arbeitslose und keine Ausbildungsplätze mehr. Wie soll man davon leben? Man lebt ständig in einer Unsicherheit. Die Unsicherheit das man keine Arbeit findet, ständige Unsicherheit das man arbeitlos wird. Durch diese Unsicherheit unterbleiben häufig Investitionen wie z.B. in eine Eigentumswohnung usw. Die Leute können gar nicht mehr planen ohne sich extremen Risiken auszusetzen.
M.E. ist Arbeitslosigkeit DAS PROBLEM überhaupt und sie ist ein richtig großes Problem! Man wird von heute auf morgen gekündigt und arbeitslos. Tagtäglich passiert dieser Fall tausende Mal. Und das schlimme im Gegensatz zu früher: Man findet dann oft erst mal gar nichts und wie schnell kann man dann Rechnungen nicht mehr bezahlen und gerät in eine Abwärtsspirale!!!
Wenn das auf dem Arbeitsmarkt so(!) weitergeht brauchen wir uns nicht zu wundern wenn wir am Ende haufenweise gescheiterte Existenzen sehen, viele kein normales Leben mehr führen oder sich einfach aufgeben.
Was soll man als Eltern denn jungen Menschen sagen wenn sie nach der 110. Bewerbung immer noch keine Arbeit oder Ausbildungsstelle finden. Die Leute beginnen automatisch an sich selbst zu zweifeln und verstehen die Welt nicht mehr obwohl es häufig ja gar nicht mal an ihnen liegt.
Viele Grüße
Sascha

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