- Kaufrausch: Die Kehrseite- die Schuldenfalle schnappt immer öfter zu - kizkalesi, 29.07.2003, 08:07
- Schuldenfalle schnappt immer öfter zu! pPasst dazu: 2 Millarden Mietschulden - kizkalesi, 29.07.2003, 12:45
- Quelle? Danke!! Außerdem 'Büroimmobilien: Steigender Leerstand......' - marsch, 29.07.2003, 16:27
- Re: Quelle? Danke!! hier - kizkalesi, 29.07.2003, 18:38
- Quelle? Danke!! Außerdem 'Büroimmobilien: Steigender Leerstand......' - marsch, 29.07.2003, 16:27
- Steigende Konsumentenkredite: Kommentar [mkT] - Sascha, 30.07.2003, 02:01
- Re: Steigende Konsumentenkredite: Kommentar [mkT] - kizkalesi, 30.07.2003, 10:25
- Schuldenfalle schnappt immer öfter zu! pPasst dazu: 2 Millarden Mietschulden - kizkalesi, 29.07.2003, 12:45
Schuldenfalle schnappt immer öfter zu! pPasst dazu: 2 Millarden Mietschulden
-->Zwei Milliarden Euro Mietschulden
Deutlicher Anstieg vor allem in Ostdeutschland -
Leerstand vergrößert das Finanzloch
Berlin - Deutschlands Mieter sind mit rund zwei Mrd. Euro im Verzug. Vor allem in den neuen Bundesländern steigen die Mietausfälle - nicht nur leerstandsbedingt - weiter an. Immer mehr Wohnungsgesellschaften setzten deshalb Mietschuldenberater ein.
Die steigende Zahl zahlungsunfähiger und insolventer Mieter macht den Wohnungsgesellschaften und privaten Hauseigentümern schwer zu schaffen. Das Volumen offener Mietforderungen liegt nach Einschätzung des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland bei jährlich rund zwei Mrd. Euro. Gut 1,1 Mrd. Euro entfallen allein auf die rund 800 000 im eigenen Verband organisierten privaten Vermieter. Die Wohnungsunternehmen müssten mit etwa 800 Mio. Euro an unbedienten Mietforderungen leben, so der Haus & Grund-Mietrechtsexperte Hans Reinold Horst.
Die unbezahlten Rechnungen stapeln sich munter weiter, Mietschuldnerhilfen haben zurzeit Konjunktur."Pfändungen von Mietkautionen durch Drittgläubiger nehmen zu", stellt Haus & Grund-Präsident Rüdiger Dorn mit Sorge fest. Dies sei eine bedenkliche Entwicklung, da die Kaution als wichtiges Sicherungsmittel für die Vermieter diene.
Der Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) mit 3200 Mitgliedern, die zusammen etwa sieben Mio. Wohnungen bewirtschaften, hat seine Mietausfälle mit 719 Mio. Euro beziffert. Ein differenziertes Bild ergibt sich beim Vergleich von alten und neuen Ländern."Während die Mietschulden in Westdeutschland von 378 Mio. Euro auf 365 Mio. Euro sanken, ist in Ostdeutschland ein Anstieg von 330 Mio. auf 356 Mio. Euro zu verzeichnen", so GdW-Präsident Lutz Freitag.
Als tückisch erweise sich in dieser schwierigen Lage die extrem starke Investitionszurückhaltung ostdeutscher Unternehmen, so Freitag, hervorgerufen durch Mieten auf niedrigem Niveau und ohne Steigerungspotenzial sowie verschlechterten Konditionen bei der Investitionszulage. Ein weiteres kommt hinzu: Durch die dauerhaft leerstehenden Wohnungen (rund 1,4 Mio.) ergeben sich zusätzliche Mietausfälle, die der GdW allein für Ostdeutschland auf 920 Mio. Euro beziffert.
Der finanzielle Druck auf Wohnungsunternehmen insbesondere in Ostdeutschland ist damit enorm. Die Rostocker Wohnungsgesellschaft"Wiro" hat nach Angaben von"Spiegel online" etwa 800 Fälle von nicht bezahlter Miete im Monat zu beklagen. Sabine Schünemann, Prokuristin Wohnungswirtschaft bei der Wiro, relativiert diese Zahl:" Bei einem Wohnungsbestand von 34 000 Wohnungen haben wir im Vergleich zum Vorjahr sogar eine leicht rückläufige Schuldnerquote." Erkauft sei das allerdings mit höherem Verwaltungsaufwand. Statt wie anfänglich eine Sozialberaterin sind inzwischen vier Mitarbeiter beim"Geldeintreiben" für die Wiro im Dauereinsatz. Allerdings nicht um jeden Preis."Manchmal ist es günstiger eine leer stehende Wohnung zu finanzieren, als sie zwangsräumen zu müssen", so Schünemann.
Dem Bundesverband freier Wohnungsunternehmen (BFW) mit einem Bestand von rund 3,6 Mio. frei finanzierten Wohnungen geht es im Vergleich zu den kommunalen Gesellschaften noch gut."Unsere Leerstandsquoten in Metropolen wie München, Köln und Düsseldorf liegen zum Teil unter einem Prozent, während sie allerdings in strukturschwachen Regionen wie beispielsweise im Raum Duisburg bis auf acht Prozent klettern", erklärt BFW-Hauptgeschäftsführer Günter Haber. Insbesondere Großsiedlungen - eher das Revier von GdW-Unternehmen als von BFW-Mitgliedern - seien klassische Mietschuldenorte.
Nach Aussage Habers ist die Scheu finanziell in Not geratener Mieter, sich nicht frühzeitig beim Eigentümer verständlich zu machen, unbegründet. Vermieter seien durchaus zu vorübergehenden Zugeständnissen bereit und nicht interessiert an teuren Räumungsklagen. hjw

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