- Hilferuf aus Monrovia - Loki, 31.07.2003, 07:58
Hilferuf aus Monrovia
-->Amerika solle seine moralische Pflicht erfüllen. Mit eindringlichen Worten hat der liberianische Bischof Michael Francis Kpakala die Bush-Regierung zum Eingreifen in seinem Land aufgefordert -"nicht morgen, sondern auf der Stelle". In New York debattierte derweil der Weltsicherheitsrat über eine Liberia-Resolution
New York - Der Weltsicherheitsrat beriet am späten Mittwoch erstmals über eine Multinationale Truppe (MNF) für Liberia. Dem Rat lag ein Resolutionsentwurf der USA vor, der grünes Licht gibt für die Entsendung einer schnellen Einsatztruppe mit etwa 1500 nigerianischen Soldaten und für die Verstärkung durch Truppen aus anderen Ländern Westafrikas. Die Resolution könnte nach Einschätzung des amerikanischen Uno-Botschafters John Negroponte schon Anfang kommender Woche verabschiedet werden. Sie ebnet auch den Weg für die bewaffnete Uno-Friedensmission, die die Multinationale Truppe bis zum 1. Oktober in Liberia ablösen soll.
Derweil appellierte der liberianische Bischof Michael Francis Kpakala eindringlich an die internationale Gemeinschaft, seinem Volk zu helfen."Wir sind ein Teil der menschlichen Familie und wir glauben, dass jedes Land die Verpflichtung hat, einem anderen in Not zu helfen", sagte Kpakala nach einem Gespräch mit Uno-Generalsekretär Kofi Annan zu Journalisten."Niemand darf tatenlos zusehen, wie andere Menschen getötet werden und verhungern, (...) sonst ist Menschlichkeit nur ein leerer Begriff."
Der Bischof von Monrovia zog vor allem mit Washington hart ins Gericht. Liberia stamme von Amerika ab und sei 160 Jahre lang sein guter Freund gewesen. Jetzt sei es an der Zeit, dass Amerika seine moralische Pflicht erfülle und den Liberianern helfe, sagte Kpakala.
Aufgabe der Multinationalen Truppe ist, so weit für Ordnung zu sorgen, dass Hilfsorganisationen das Bürgerkriegsland wieder betreten können. Auf Anraten von Annan soll das Mandat auf Kapitel VII der Uno-Charta Bezug nehmen und notfalls mit Gewalt gegen die Rebellen in Liberia vorgegangen werden.
Aus Sorge um mögliche Verfahren gegen US-Soldaten schlägt der amerikanische Resolutionsentwurf vor, das Personal aller Truppen stellenden Länder von der Strafverfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) auszuklammern. Annan bezeichnete diese Maßnahme vor Journalisten als - aus seiner Sicht - unnötig, weil Uno-Soldaten bisher noch nie jene Massenmorde verübt hätten, die in die Jurisdiktion des ICC fallen.
Nigeria hat zwei Bataillone von insgesamt 1400 Soldaten für den Einsatz zugesagt, deren Ausstattung und Transport nach Liberia von der Uno-Mission im Nachbarland Sierra Leone unterstützt und finanziert werden soll. Die Uno hoffen, dass das erste Bataillon spätestens bis Mitte August in Monrovia eintrifft. Zu diesem Zeitpunkt will dann der liberianische Präsident Charles Taylor sein Land verlassen. Bald darauf sollen das zweite Bataillon aus Nigeria und die versprochenen Truppen anderer westafrikanischer (Ecowas) Länder nachrücken.
Negroponte wiederholte auf Fragen von Journalisten, dass die USA nicht bereit seien, die Führung der Multinationalen Truppe zu übernehmen, sondern ihr nur logistisch und technisch zur Seite stehen wollten. In welcher Form das geschehen soll, konnte der amerikanische Botschafter nicht erläutern.
Schade das es in Liberia kein Ã-l gibt. Dann wären die USA nämlichs chon lange da und würden die Befreier miemen. Aber so kann man ja nur nen paar tote GI´s erwarten und das ist nicht gut für ne wiederwahl. Oder ob sich da noch moralische Punkte sammeln lassen? [img][/img]

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