- Die Räände ist sischer - vladtepes, 31.07.2003, 10:23
- Warum sparen, das wieder alles verjubelt wird. Nein Danke - Odin, 31.07.2003, 10:29
- Re: Warum sparen, das wieder alles verjubelt wird. Nein Danke - Euklid, 31.07.2003, 10:55
- Warum sparen, das wieder alles verjubelt wird. Nein Danke - Odin, 31.07.2003, 10:29
Die Räände ist sischer
-->Deutsche müssen noch mehr für private Altersvorsorge tun
Institut: Riester-Rente reicht nicht aus, um Deckungslücke zu schließen - Anzahl der Verträge 2003 rückläufig
von Daniel Eckert
Berlin - Wer im Alter nicht an Wohlstand einbüßen will, muss noch stärker privat vorsorgen, als in der Riester-Reform vorgesehen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Aufgrund der demografischen Entwicklung rechnet das Institut, das von der Deutschen Bank getragen wird, mit einem Absinken des durchschnittlichen Rentenniveaus von heute 70 auf 58 Prozent bis zum Jahr 2030."Besonders ältere Arbeitnehmer müssen wesentlich höhere Sparleistungen als die von Riester anvisierten vier Prozent erbringen", erklärte DIA-Sprecher Bernd Katzenstein. Nach Modellrechnungen muss zum Beispiel der Geburtsjahrgang 1950, der 2015 in Rente gehen will, ab sofort sechs Prozent seines monatlichen Bruttoeinkommens sparen, um ein Rentenniveau von 70 Prozent zu halten. Ein Durchschnittsverdiener dieses Jahrgangs müsste demnach monatlich 230 Euro investieren. Frauen und Besserverdiener müssten sogar noch mehr sparen, um die"Rentenlücke" auszugleichen.
Das Problem ist nach Ansicht des Instituts umso gravierender, als sich die Riester-Rente zunehmend als Flop erweise. Laut einer repräsentativen DIA-Umfrage hat sich die Zahl der"Riester-Verweigerer" seit Jahresbeginn sogar leicht auf 70 Prozent erhöht.
Nach dem Boomjahr 2002 mit 5,1 Mio. Abschlüssen soll es dieses Jahr zu einem Einbruch bei der privaten Altersvorsorge gekommen sein. So seien seit Anfang des Jahres 300 000 private Riester-Verträge gekündigt worden. Dem stehen 200 000 Neuabschlüsse gegenüber, sodass ein Minus von 100 000 Policen bleibt."Die Zahlen belegen die Verunsicherung angesichts immer neuer Reformdiskussionen und die daraus resultierende abwartende Haltung in der Bevölkerung", so Katzenstein. Das Sozialministerium und der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft konnten den Rückgang bei den Riester-Verträgen gestern nicht bestätigen. Auch der in der Riester-Reform festgelegte Maximal-Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung von 22 Prozent wird sich nach DIA-Berechnungen nicht halten lassen. Schon jetzt sei er so hoch wie gegen Ende des zweiten Jahrzehnts erwartet. Ohne weitere Anpassungen werde er im Jahr 2030 bei 23,5 Prozent liegen und bis 2040 gegen 25 Prozent tendieren.
Um den Lebensstandard im Alter zu halten, sind volkswirtschaftlich betrachtet erhebliche Rücklagen erforderlich. Insgesamt müssten die Beträge in den nächsten Jahren auf rund 30 Mrd. angewachsen. Das ist 20-mal mehr, als derzeit tatsächlich gespart werde. Zusammengerechnet ergibt sich nach Auskunft des DIA für die nächsten 40 Jahre ein Kapitalbedarf von 740 Mrd. Euro. Nach Ansicht des Rentenfachmanns Reinhold Schnabel ist diese imposant erscheinende Summe jedoch keineswegs illusorisch."Die Sparquote der privaten Haushalte müsste dazu nur von 10,5 auf etwa 13 Prozent steigen", sagte Schnabel. Dies sei ein Wert, der in der Bundesrepublik vor Jahren durchaus üblich war. Sollte es nicht gelingen, das Sparverhalten der Deutschen bald zu ändern, befürchtet das DIA massive Deckungslücken in breiten Kreisen der Bevölkerung.
<ul> ~ http://www.welt.de/data/2003/07/31/143267.html</ul>

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