- Anleihen der Emerging Markets im Tauchgang - kingsolomon, 01.08.2003, 19:11
- und Asien nicht vergessen - nasdaq10000, 02.08.2003, 09:38
- hier noch was politisches über die Philippinen - nasdaq10000, 02.08.2003, 09:41
- Re: hier noch was politisches über die Philippinen - Euklid, 02.08.2003, 10:25
- hier noch was politisches über die Philippinen - nasdaq10000, 02.08.2003, 09:41
- und Asien nicht vergessen - nasdaq10000, 02.08.2003, 09:38
hier noch was politisches über die Philippinen
-->Wobei das alles etwas übertrieben dargestellt wird. Rein wirtschaftlich glaube ich nicht, dass die Philippinen vor einer schweren Krise stehen. Aber die Spannungen sind schon da. Der Peso macht ein Tief nach dem nächsten, wenn auch nur marginal und die Bonds notieren 400 BP über US-T's
Die politischen Hintergründe zur Meuterei auf den Philippinen
Nach der Meuterei philippinischer Soldaten hat Staatspräsidentin Gloria Arroyo versprochen, gegen die politischen Hintermänner vorzugehen. Aufständische und Drahtzieher würden mit der ganzen Härte des Gesetzes verfolgt, sagte sie am Montag vor dem Kongress in Manila. Zugleich kündigte sie an, den Korruptionsvorwürfen der aufständischen Soldaten nachzugehen. Aber ihren Worten ist erfahrungsgemäß wenig zu trauen.
Die Polizei nahm einen früheren Berater des gestürzten Präsidenten Joseph Estrada fest, der die Meuterei unterstützt haben soll. In Manila gingen Tausende gegen Arroyo auf die Straße. Eine unabhängige Kommission werde sich mit den Ursachen für den Aufstand beschäftigen, sagte Arroyo in ihrer Rede zur Lage der Nation. Die 296 Soldaten, unter ihnen 70 Offiziere, hatten nach zähen Verhandlungen in einem Verfahren vor einem Militärgericht eingewilligt und dafür die Zusage erhalten, dass wegen der Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung und Militärführung ermittelt wird. Innenminister Jose Lina sagte, die Abtrünnigen hätten nicht allein gehandelt, sondern politische Rückendeckung durch Vertraute Estradas gehabt. Estrada selbst hatte jede Veranrwortung abgestritten. Die Rebellion am Wochenende war für Arroyo ein Schock. Schließlich hatte sie sich Anfang 2002 nicht nur mit Unterstützung der katholischen Kirche, sondern vor allem mit Hilfe der Generäle an die Macht gepuscht. Die wichtigste Rechtfertigung für den Sturz des gewählten Präsidenten: Estrada sei korrupt. Seitdem sitzt er in Haft, die Vorwürfe konnten aber nicht so weit erhärtet werden, dass ein Prozess möglich war. Dass die Meuterer just Arroyo den Vorwurf der Misswirtschaft ins Gesicht schleuderten, war deshalb mehr als peinlich für sie. Die Meuterer mögen klein beigegeben haben, Arroyo mag versuchen, sich als Siegerin darzustellen und als Retterin der philippinischen Demokratie.
Tatsächlich aber steht zu erwarten, dass die Anklagen der Meuterer sie und die Militärführung noch einholen werden. Nicht umsonst musste Arroyo durch ihre Unterhändler versprechen lassen, die Vorwürfe würden untersucht. Aber auf den Philippinen wird eine politische Zusage nur ausnahmsweise eingelöst. Sollten allerdings Manila und die Generäle den Unmut in der Truppe ignorieren, dürfte es nicht die letzte Rebellion gewesen sein.
Es sind beleibe nicht nur die Anhänger Estradas, die hinter dem Rücken der Staatspräsidentin eifrig weiter Intrigen und Ränke spinnen. Auch innerhalb der Machtkoalition, die Arroyo stützt, werden die Positionen im Vorfeld der Wahlen des kommenden Jahres abgesteckt. Darum hatte die Staatspräsidentin allen Grund, Gegner und Freunde im Auge zu behalten, als die Soldaten meuterten - übrigens mit roter Fahne, die an eine Revolte gegen die spanischen Kolonialherren vom Ende des 19. Jahrhunderts erinnerte. Nicht zuletzt dank dieser Fahne kursierte die Vermutung, die Rebellen könnten etwas gegen die engen Verbindungen der Philippinen zu den USA haben.
Tatsächlich hatten die Offiziere und Soldaten vor allem den Krieg gegen islamische Extremisten und Separatisten im Auge, der massiv von Washington unterstützt wird. Ichr Vorwurf: Die Führung der Streitkräfte und die Regierung in Manila seien dermaßen korrupt, dass der Krieg keinen Erfolg haben könne. Das ist eine Wahrheit, die jedem Bürger der Philippinen geläufig ist. Über sie wird aber selten gesprochen, und vor allem nicht öffentlich.
<ul> ~ http://www.asia-economy.de/php_fe/index.php?sektion=reiter&tab=politik&ID=76</ul>

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