- @dottore: MACHT - Kopfschüttler, 04.08.2003, 22:55
- Re: @dottore: MACHT - dottore, 05.08.2003, 10:26
- Re: @dottore: MACHT - Kopfschüttler, 05.08.2003, 11:19
- Re: @dottore: MACHT - dottore, 05.08.2003, 13:47
- Re: @dottore: MACHT - Kopfschüttler, 05.08.2003, 11:19
- Re: @dottore: MACHT - dottore, 05.08.2003, 10:26
Re: @dottore: MACHT
-->>>>(Kopfschüttler):Wenn nur eine Minderheit profitieren kann, muß die Mehrheit also Negativeffekte in Kauf nehmen, die durch den Machtge(miß)brauch zustande kommen.
>>(Dottore):Na klar, was auch sonst? Macht missbraucht seit 5000 Jahren.
>Also ist Macht für einen Großteil der Bevölkerung ein negativer Effekt, so das eine Machtakkumulation von ihnen nicht erwünscht ist?
Wissentlich nicht. Die Bevölkerung wird hinters Licht geführt.
>Werden die Mächtigen alles versuchen sich die Möglichkeit der Machtakkumulation nicht nehmen zu lassen?
Ja.
>
>>>(Kopfschüttler):Früher war es nicht schlimm wenn jemand mit den Machtverhältnissen nicht zu frieden war. Sobald er anfing sich gegen den Machtapparat aufzulehnen, wurde er aus dem System entfernt(gelyncht), und gut war es. Mehr als einen begrenzten Schaden konnte er nicht anrichten.
>Doch man braucht sich nur mal die Entwicklungen im Bio/Chemie-Bereich anschauen um leicht darauf zu kommen das es dem Pöbel immer leichter fallen wird, sich gegen die Machtunterdrückung mit extremen Mitteln wehren.
So lief es immer in der Geschichte. Beim Staatsstreich wechselt die Macht innerhalb einer kleinen Clique (Offiziersputsch usw.). Bei der Revolution werden die Cliquen insgesamt entmachtet und die Macht geht über kurz oder lang auf neue, aus dem revoltierenden"Pöbel" erscheinenden Minderheiten oder Einzelpersonen über (Jakobiner, Bonaparte, usw.).
Es ist gewiss auch möglich, die Macht selbst zu unterhöhlen. Dann jammern die Machthalter so trefflich über den"machtlosen Staat".
>>(Dottore):Er will sich nicht nur wehren, sondern selbst in den Genuß der Macht kommen. Die Macht bleibt niemals unbemannt/beweibt.
>Ich glaube nicht das er unbedingt in den Genuß der Macht kommen will. Sein erstes Ziel ist das zerstören der vorherrschenden Machtstruktur da sie ihm nicht genügend Platz zum Leben läßt.
Das ist sehr kontraproduktiv, weil sich die Macht mit weiteren Einschränkungen dessen wehren wird, was Du"Plaz zum Leben" nennst. Man spricht dann davon, dass immer mehr"bürgerliche Freiheiten" flöten gehen - was wir jeden Tag beobachten. Irgendwann stehen wir alle im Macht-Computer, inkl. Genstruktur, werden ununterbrochen von Macht-TVs gefilmt, usw.
>Das aber nach zerstören von Machtstrukturen ein Machtvakuum entsteht welches wieder besetzt wird, ist mir klar. Und du meinst das Evolution des Menschen bedeutet solch ein Machtvakuum zu erkennen und es selber auszufüllen bevor es ein anderer macht?
Schwierig zu beantworten. Man muss sich jedenfalls mit dem Machtphänomen arrangieren. Es gibt viele, die das mit einfachem Subventionsbetrug schon schaffen. Andere werden Politiker, wieder andere versuchen den Machtbereich zu meiden, usw.
>Es scheint also ein normaler Zyklus(vereinfacht)zu sein in dem sich:
> ~ die Macht immer mehr akkumuliert. </li>
Ja. Deutlich: Wachsende Staatsquote (1913 = 8 bis 12 %; heute: 50, in den letzten 50 Jahren ca. verdoppelt).
> ~ Durch die Machtkonzentration immer weniger an der Macht teilhaben können.</li>
Die Zahl der Beteiligten (Bürokratien usw.) nimmt zunächst zu, bis die Finanzierungsfrage immer brennender wird. Zum Schluss gehen die jeweiligen Machthalter unter, wenn sie nicht mehr Armee und Polizei bezahlen können.
> ~ Die (möchtegern) Mächtigen immer verbissender um ihren Platz an der Macht kämpfen.</li>
Das ist der politische Alltag heute. Früher: Diadochenkämpfe, Erbfolgekriege (im 18. Jh. in Permanenz), usw.
> ~ Dabei das Volk immer"effektiver" gequält/ausgepresst wird, da ja die Macht von den Änsprüchen an der Arbeitsleistung der Bürger abhängt.</li>
Diese Effizienz hat ihre Grenzen. Abnehmende Ertragszuwächse.
> ~ Irgendwann das Volk über die Leistungsgrenze beansprucht wird.</li>
So siehts derzeit aus."Leistung lohnt sich nicht mehr", usw.
> ~ Dann das ganze durch Krieg oder Bürgerkriege neu angefangen wird.</li>
Dies sind Machtum- bzw. neuverteilungen. Die Macht und die Möglichkeit, sie auszuüben verschwindet dadurch keineswegs.
> ~ Die Mächtigen dann auf große Netzwerke zurückgreifen können, so das sie meist schnell wieder im neuen System mächtig sind.</li>
In der Regel. Die Monarchisten kamen nach Napoleon wieder ans Ruder.
>
>Werden die Machtlosen am Anfang des Zykluses am wenigsten ausgenutzt, dann aber stetig mehr und am Ende so viel das sie dabei zusammenbrechen?
So in etwa. Es gibt auch Ausnahmen: Weimar - Hitler - DDR. Hängt von der Zyklus-Definiton ab.
>Bist du der Meinung das man diesen oder einen ähnlichen Zyklus als gegeben anerkennen muß und versuchen sollte beim den Mächtigen zu sein, anstatt die Machtstruckturen zu bekämpfen?
Lieber bei den Mächtigen.
>Du lebst diese Erkenntnis ja schon einige Zeit.
>Kann man dich, da du ja stellvertretender Chefredakteur der Bild warst, als jemanden bezeichnen, der es schon heute geschafft hat der Macht (mindestens) nahe zu stehen?
Nein. Ich nicht.
Gruß!

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