- OT: Euro-Banknoten - warum nur eine Unterschrift? - JLL, 05.08.2003, 19:15
- Die"X-Banknoten" könnten doch stärker als die anderen inflationieren... oder? (owT) - Silberfuchs, 05.08.2003, 20:05
- Re: OT: Euro-Banknoten - warum nur eine Unterschrift? - Bob, 05.08.2003, 20:33
Re: OT: Euro-Banknoten - warum nur eine Unterschrift?
-->>Bin mir nicht sicher, ob wir das schon hatten:
>Ich habe gerade einen Artikel von einem Prof. Dr. Martin Seidel in der Europäischen Zeitschrift für Wirtschaftsrecht vom 24. Juni 2003 (als Kopie in den Auszügen aus Presseartikeln Nr. 33 S. 17f vom 30.07.2003 - daher leider auch kein Link) gelesen.
>Sinngemäß macht Seidel auf folgendes aufmerksam:
>- Gegenüber den früheren Deutschen Banknoten, die stets mit ZWEI Unterschriften versehen waren, wie auch bei Wertpapieren üblich, ist auf den Euros jeweils nur EINE Unterschrift - die von Duisenberg.
>- Auf der letzten DM-Serie stand Deutsche Bundesbank, auf den Euro-Scheinen die Kürzelkette"BCE ECB EZB EKT EKP" was Europäische Zentralbank in verschiedenen Landeskürzeln heißt. Der Gag ist aber, dass die EZB selbst überhaupt keine Banknoten ausstellt, sondern lediglich die teilnehmenden nationalen Notenbanken. Ein expliziter Hinweis auf die emittierende Notenbank ist nicht vorhanden, sondern erfolgt lediglich versteckt im führenden Buchstaben der Seriennummer (X = Deutschland). Laut Seidel wollte man damit möglichen Präferenzen und einer Gefährdung der Umlauffähigkeit hinsichtlich einzelner nationaler Notenbanken entgegenwirken.
>Nun meine Fragen an die Juristen und Geldexperten: Sind diese beiden Aspekte unbedeutende Formalien, oder könnte da juristisch mehr dahinter stecken?
>Schönen Abend
>JLL
Interessante Beobachtung.
Der Euro ist eben ein einziger Kompromiß.
Meine Forschungsarbeiten haben einen etwas anderen Aspekt zutage gefördert. Ich habe nämlich FED und EZB verglichen. Das Ergebnis war, daß die FED im Unterschied zur EZB keine Bank ist!
Die FED ist ein Zwangskartell der regionalen Zentralbanken. Die EZB ist eine Bank. Die FED hat daher gar keine andere Wahl, als die regionalen Notenbanken mit dem operativen Bankgeschäft zu befassen. Bei der EZB beruht das eher auf einem Zugeständnis an die alten Notenbanken und wohl auch auf praktischen Erwägungen. Aber ich meine jedenfalls, daß die EZB ihr Geschäft auch ohne die alten nationalen Notenbanken ausführen kann.
Wenn das stimmt, so wäre das x lediglich ein technisches Detail ohne rechtliche Bedeutung. Die Sache mit der einen Unterschrift halte ich für nebensächlich. Früher war die Frage, ob die Notenbank Wechsel mit drei, zwei oder nur einer Unterschrift annimmt von Bedeutung. das hat aber andere Ursachen.
bob

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