- Hitzerekorde in Europa: Aale sterben wie die Fliegen - Sascha, 07.08.2003, 02:38
- Re: Hitzerekorde in Europa: Aale sterben wie die Fliegen - fridolin, 07.08.2003, 09:30
- Re: Hitzerekorde in Europa: Aale sterben wie die Fliegen - Gewinnmitnehmer, 07.08.2003, 12:21
- Re: Hitzerekorde in Europa / In 4 Monaten ist Weihnachten. - Toni, 07.08.2003, 13:38
- Wir fahren dies Jahr ins Warme, um uns mal richtig zu erholen! - vladtepes, 07.08.2003, 14:27
- Re: Hitzerekorde in Europa / In 4 Monaten ist Weihnachten. - Toni, 07.08.2003, 17:30
- Re: Hitzerekorde in Europa / In 4 Monaten ist Weihnachten. - Toni, 07.08.2003, 13:38
- Brand z.B. durch den Kat vom Auto, Raucher oder weggeworfenes Glas ("Brennglas") - LenzHannover, 07.08.2003, 15:13
- Re: Brand z.B. durch den Kat vom Auto, Raucher oder weggeworfenes Glas ("Brennglas") - vladtepes, 07.08.2003, 15:23
- Re: Hitzerekorde in Europa: Aale sterben wie die Fliegen - Gewinnmitnehmer, 07.08.2003, 12:21
- Re: Hitzerekorde in Europa: Aale sterben wie die Fliegen - fridolin, 07.08.2003, 09:30
Hitzerekorde in Europa: Aale sterben wie die Fliegen
-->HITZEREKORDE IN EUROPA
[b]<font size=5>Aale sterben wie die Fliegen</font>
<font color="#FF0000">In Südeuropa verbrennen die Wälder, in deutschen Landwirtschaftsbetrieben verenden tausende von Küken, Hasen und Rindern, im Rhein sterben die Fische en masse, in England schmelzen die Wachsfiguren - die Hitzewelle nimmt kein Ende. Im Gegenteil: Es soll noch heißer werden</font>.[/b]
Berlin - <font color="#FF0000">In Spanien und Portugal starben weitere vier Menschen - die Bilanz erhöhte sich damit auf 29 Todesopfer durch Hitze und Waldbrände</font>. Ob Italien, Frankreich, Großbritannien oder Schweiz - an vielen Orten gab es <font color="#FF0000">neue Hitzerekorde</font>. In Deutschland wurde am Mittwoch mit 39,0 Grad im saarländischen Ort Perl-Nenning vom Wetterdienst Meteomedia die höchste Temperatur des Jahres gemessen.
Nicht nur den Menschen macht die hohe Temperatur zu schaffen, auch die Tiere leiden - und viele von ihnen verenden. Im Rhein in Nordrhein-Westfalen kam es zu einem massenhaften Fischsterben, in einem alten Rheinarm bei Duisburg verendete mindestens eine Tonne Fische. Bis zu 15.000 Aale seien verendet, sagte eine Sprecherin des Landesumweltministeriums in Düsseldorf."Das ist schon außergewöhnlich und gab es so noch nicht."
Ursache für das Aal-Sterben seien vermutlich mehrere Faktoren. So sei die von Bakterien verursachte"Aalseuche" ausgebrochen. Zudem müssten die Fische wegen des Niedrigwassers in die Fahrrinne ausweichen und würden dort oft von Schiffsschrauben getötet. Hinzu komme eine höhere Schadstoffkonzentration der Gewässer und die vermehrte Produktion von Sauerstoff und Kohlendioxid durch Algen. Die Feuerwehr hat nach dem Einsammeln der Kadaver mit der Belüftung des einen Kilometer langen Gewässers begonnen.
Tödliche Auswirkungen hat die Hitzewelle auch auf Hühnerzuchtbetriebe. In der Bretagne hat die Feuerwehr mehrfach die Dächer verschiedener Aufzuchthallen zur Abkühlung mit Wasser besprüht. Seit Beginn der Hitzewelle sind bei Rennes bereits zehntausende Küken verendet."Ab 37 Grad werden die Küken schlapp", sagte ein Züchter. Aber auch hunderte Hasen, Puten und auch Rinder sind bereits an den Folgen der Hitze eingegangen.
In Nordfrankreich sind mit Temperaturen über 35 Grad die Hitzerekorde der vergangenen 40 Jahre gebrochen worden, <font color="#FF0000">und auch die britische Hauptstadt London erreichte mit 35,4 Grad Celsius heute ein Hitzerekord</font>. Skurrile Folge: Die berühmten Wachsfiguren schmelzen. In einem Wachsfigurenkabinett bei London machen die Doppelgänger berühmter Persönlichkeiten einen zunehmend aufgelösten Eindruck. Um den Schmelzprozess zu stoppen, schleppte das Personal kiloweise Eis an.
In Deutschland ist eine Abkühlung nicht in Sicht."Es kommt eher noch ein Tick dazu", sagte die Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Zum Ende der Woche könnte im Südwesten Deutschlands sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden. <font color="#FF0000">In Hamburg und in Ludwigshafen riefen die Behörden die Menschen auf, Straßenbäume zu wässern, weil die Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht mehr mit dem Gießen nachkommen</font>.
<font color="#FF0000">Wegen der Feuergefahr dürfen in Deutschland zahlreiche Wälder nicht mehr betreten werden</font>. In vielen Regionen gelten die <font color="#FF0000">höchsten Waldbrandalarmstufen</font>. Der Bodensee-Pegel droht <font color="#FF0000">auf den niedrigsten Stand seit 136 Jahren zu sinken</font>. Der Edersee in Nordhessen hat so wenig Wasser wie seit Jahren nicht mehr. In Bayerisch-Eisenstein appellierten die Behörden an die Bewohner, <font color="#FF0000">sparsam mit Wasser umzugehen</font>.
Überdüngung, Hitze und Windstille haben auch zu einer explosionsartigen Vermehrung von Blaualgen in der Ostsee geführt. Nachdem die Behörden bereits gestern in Heiligenhafen (Kreis Ostholstein) ein Badeverbot verhängt hatten, folgte am Mittwoch Großenbrode an der Lübecker Bucht (Kreis Ostholstein). In der äußeren Kieler Förde seien ebenfalls vom Flugzeug aus Blaualgen gesichtet worden, teilte das Landesamt für Natur und Umwelt am Mittwoch mit."Die Blaualgen sind potenziell giftig", sagte die Sprecherin des Umweltministeriums in Kiel, Claudia Viße.
Die Bundesregierung wies jedoch Forderungen von Umweltverbänden nach einem Fahrverbot wegen hoher Ozonwerte zurück. Regionale und kurzfristige Fahrverbote seien nicht geeignet, die Ozonwerte zu verringern, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin. Insgesamt hat die Ozonbelastung nach Erkenntnissen des Umweltbundesamtes in diesem Jahr trotz der Hitzewelle aber abgenommen. Grund sei der Einsatz von Katalysatoren. Die Halbierung der Stickstoffbelastung der Luft sei vor allem darauf zurückzuführen, sagte Karsten Klenner vom Umweltbundesamt.
[b] Eigener Kommentar: Die Hitzewelle dieses Jahr ist ziemlich brutal für die Menschen. Die Mutter eines Freundes aus Ketsch welche im Kreiskrankenhaus Schwetzingen arbeitet teilte mir mit, daß es allein am Formel-1-Wochenende über 50 Einlieferungen wegen Hitzschlags gegeben hat. Der Neckar bei Ladenburg (nicht weit weg von Mannheim) ist extrem dünn geworden und das Wasser ist sehr sehr niedrig. Die Dreisam bei Freiburg soll gar auf Teilstrecken komplett ausgetrocknet sein. Bei vielen Kernkraftwerken (auch beim Philipsburger Atomkraftwerk hier bei uns in der Nähe) wurde teilweise die Leistung zurückgefahren. Die Flüsse führen nur noch wenig Wasser und das wenige Wasser kühlt nicht mehr richtig da es relativ warm ist. Auch ist es so, daß durch die vielen Klimaanlagen viel Strom benötigt werde. Viele Wasserkraftwerke bringen auch nur noch geringe Leistung. Bei uns hier in der Gegend hat die Forstverwaltung auch einige Wälder gesperrt. Zwischen Rastatt und Mannheim sind die Wälder nämlich durch den Kiesboden der Rheinebene besonders gefährdet. Einige der Badeseen in der Gegend hier drohen umzukippen.
Fazit: Das Wetter ist einfach Wahnsinn! Vor allem die Länge der Hitzeperiode ist erstaunlich aber auch die Zahl der sog."heißen Tage" und die Höhe der Temperaturen ebenso. Ich bin mal gespannt wie der Winter dieses Jahr wird. Ebenso mild oder gar das Gegenteil (sibirisch kalt)?
[b] Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,260253,00.html, Spiegel-Online, 06.08.2003

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