- Fette Kohle - aber NUR für die Steuer-ährlichen - rocca, 08.08.2003, 23:28
Fette Kohle - aber NUR für die Steuer-ährlichen
-->Börsianer werden vorerst vom Fiskus verschont Finanzminister Hans Eichel und seinen Kollegen in den Ländern droht ein neues Haushaltsloch: Anleger, die innerhalb eines Jahres realisierte Gewinne aus Aktienkäufen bislang brav versteuerten, müssen nicht länger zahlen und können sogar Geld zurückfordern.
Die neue Rechtslage hilft nicht nur Steuerzahlern, die in schwierigem Börsenumfeld ein glückliches Händchen haben. Es profitieren auch viele Aktionäre, die während des Börsenbooms von 1997 bis 2000 satte Gewinne einstrichen.
Kleinanleger Klaus Tipke aus Ratzeburg in Südholstein brachte den Stein ins Rollen. Vor sechs Jahren kaufte er einige Aktien, die er schnell wieder abstieß und machte damit 1752 Mark Plus. Er versteuerte den Gewinn, legte aber gegen den Bescheid Einspruch ein. Begründung: Die Spekulationssteuer verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz, weil die meisten Geschäfte dem Finanzamt verborgen bleiben. Tipkes Fazit:"Die Abgabe ist eine reine Dummensteuer."
Millionen Anleger können sich darüber freuen, denn Tipke ist nicht nur Kleinanleger, sondern einer der renommiertesten Steuerprofessoren Deutschlands. Sein Kampf führte mittlerweile bis vor das Bundesverfassungsgericht. Dort wird das Verfahren unter Aktenzeichen 2 BvL 17/02 verhandelt. Eine Entscheidung hat Karlsruhe noch für dieses Jahr angekündigt.
Doch schon jetzt gilt: Weil die Sache in der Schwebe hängt, müssen betroffene Anleger zunächst nicht zahlen das hat der Bundesfinanzhof (BFH) beschlossen (IX B 16/03). Bisher hatten sich die Finanzämter geweigert, auf die Steuer zu verzichten und bereits gebuchte Einnahmen zu stornieren.
Wie Sie sich wehren, lesen Sie im aktuellen Capital-Heft Nr. 17/2003, am Kiosk erhältlich ab 07. August 2003

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