- Es geht bergab Teil 14 / Altersvorsorge: Ende einer Illusion (Spiegel) - Sascha, 10.08.2003, 16:22
- Re: Nicht nur bergab schauen, sondern Konsequenzen ziehen - Ecki1, 10.08.2003, 16:29
- Warum... - Zardoz, 10.08.2003, 16:32
- Re: Darum... - Ecki1, 10.08.2003, 17:31
- Warum... - Zardoz, 10.08.2003, 16:32
- Re: Es geht bergab Teil 14 / Altersvorsorge: Ende einer Illusion (Spiegel) - sensortimecom, 10.08.2003, 17:11
- Re: Es ist ein ganz normaler Staatsbankrott, nur anders verpackt - dottore, 10.08.2003, 17:26
- Re: Bares? - Jochen, 10.08.2003, 18:04
- Re: Bares? - dottore, 10.08.2003, 18:16
- Hast du bisher nicht Bares als durch Grundpfänder (bei ZB) abgesichert erklärt? - Heller, 11.08.2003, 14:29
- Re: Bares? - Jochen, 10.08.2003, 18:04
- Re: Nicht nur bergab schauen, sondern Konsequenzen ziehen - Ecki1, 10.08.2003, 16:29
Re: Es ist ein ganz normaler Staatsbankrott, nur anders verpackt
-->Hi,
der Staatsbankrott als entenbankrott - genau so war's schon 1788, als Ludwig XVI. die"rentes" auch nicht mehr bedienen konnte.
>Balance? Beitrag? Mithilfe? Deutschlands Senioren ahnen natürlich längst, was sich hinter dem Verbalnebel der Ressortchefin aus den vergangenen Wochen verbirgt: <font color="#FF0000">Die Regierung will an ihr Geld</font>.
Falsch formuliert. Die Regierung will weniger bezahlen.
>Während die Republik noch eine aufgeregte Sommerlochdiskussion darüber führt, wie viele Hüftgelenke sie ihren Greisen künftig noch spendieren kann, bereiten die Beamten von Sozialministerin Schmidt und Finanzminister Hans Eichel hinter den verschlossenen Türen ihrer Berliner Amtssitze vor, <font color="#FF0000">was Rentnern wirklich wehtut: tiefe Einschnitte bei den Altersbezügen</font>.
Voilà . Die Altersbezüge kommen vom Staat.
>Noch in diesem Herbst, so hat das Kabinett auf seiner Klausur in Neuhardenberg beschlossen, sollen die Minister die entsprechenden Gesetzentwürfe vorlegen - <font color="#FF0000">ohne Rücksicht auf die mächtige Seniorenlobby</font>.
Diese Lobby hat's gut: Sie hat die"Eigentumsgarantie" von 14 GG im Rücken. Gesetzlich bestehende Ansprüche kann man zwar nicht weiter erhöhen, aber man kann sie nicht mehr streichen. Da muss auch diese Regierung durch.
Die Besteuerung von Renten wird besonders heikel. Man kann zwar die"interne Verzinsung" besteuern, aber man kann nicht weniger auszahlen als eingezahlt wurde. Außerdem gilt für Besteuerung das Wohnsitzprinzip. Bei der Wahl des WS ist jeder Deutsche frei.
>Was das bedeutet, zeigen interne Berechnungen aus der so genannten Rürup-Kommission der Bundesregierung sowie des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger: <font color="#FF0000">Danach werden die Vorhaben die gesetzliche Rente im Lauf der nächsten drei Jahrzehnte auf das Niveau einer Grundsicherung absenken</font>. Selbst wer jahrzehntelang eingezahlt hat, kann dann künftig nur noch mit einer Rentenzahlung rechnen, <font color="#FF0000">die kaum höher liegt als die Sozialhilfe</font>.
Das geht eben nicht. Wenighstens das Eingezahlte muss ausgezahlt werden.
>Der Republik steht eine neue, alte Diskussion ins Haus. Wenn die Rente künftig für die Masse der Beschäftigten kaum noch das Lebensnotwendige sichern kann, warum nicht gleich den Umstieg auf ein System wagen, das der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf bereits vor 20 Jahren propagiert hat - die Grundrente?
Das ist der selbe Käse. Wer soll denn die Grundrente bezahlen?
Interessant wird die Besteuerung der Wohnung nach dem Motto Gesparte Miete = Einkommen. Dann platzt der Staatsschwindel endgültig und wir sind wieder da, wo es angefangen hat: Wer lebt, muss dafür Steuern zahlen. In den britischen Kolonien fing es auch mit einer Hüttensteuer an:
Ya caffir not pay rent though dwelling in your hut? I show ya what we Brits mean when we talking about rent.
Merke: Rent (hier im Anglo-Sinne) before income. (Hatte Ricardo leider übersehen).
><font color="#FF0000">Alles in allem werden die Pläne der rotgrünen Regierung die Renten in den nächsten zwei Jahrzehnten drastisch reduzieren</font>. Der Bremer Ã-konom Winfried Schmähl hat die Effekte addiert: Bereits die Riester-Rentenreform senkt das Renten-Niveau bis zum Jahr 2030 von derzeit 70 auf rund <font color="#FF0000">64 Prozent der Nettolöhne</font>. Die geplante Rentenreform der Regierung würde das Niveau im Jahr 2030 weiter auf nur noch <font color="#FF0000">54 Prozent drücken</font>. Und wer dann in Rente geht, muss als Folge der neuen Besteuerungsregeln mit einem weiteren Rückgang seiner Altersbezüge <font color="#FF0000">auf deutlich unter 50 Prozent rechnen</font>.
Aha. Und wenn er wenigstens so gestellt sein will, dass er auf dem Niveau des letzten Nettolohns bleibt, muss er die Kohle dafür eben bunkern.
Das mit der"privaten Altersvorsorge" ist derselbe Mumpitz. Wer sollte denn den dann Alten die Einkünfte daraus zuschanzen, wenn nicht die dann Jungen?
>Die finanziellen Folgen hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge berechnet. Danach hat ein 1930 geborener allein stehender Durchschnittsverdiener in 45 Arbeitsjahren rund 95 600 Euro in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Dafür erhält er das 1,7fache an Rente zurück: etwa 167 200 Euro. Das entspricht einer internen Rendite von real drei Prozent.
Die 95.600 kriegt er wenigstens zurück.
><font color="#FF0000">So verheerend sind die Zahlen, dass in der Politik radikalere Reformpläne wieder Auftrieb erhalten</font>: vor allem das bereits vor Jahrzehnten entwickelte Grundrentenkonzept des früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf. Anstatt den schleichenden Tod des bestehenden Rentensystems abzuwarten, so die Idee, solle die Politik den <font color="#FF0000">unvermeidlichen Übergang </font>lieber rasch und gezielt vollziehen: Ausgezahlt würde ein Sockelbetrag für alle auf Sozialhilfeniveau, finanziert von allen Steuerzahlern. Wer im Alter besser leben will, muss zusätzlich privat vorsorgen.
Ja, Bares bunkern. Auf den Trichter werden sie noch alle kommen.
Bares, wir wissens doch, ist - da gegen noch nicht fällige Staatstitel aus der ZB gekommen - eine Quittung für (von anderen) noch nicht gezahlte Steuern.
Gruß!

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