- Brutkasten Deutschland: 29. Hitzetag - Sascha, 11.08.2003, 18:23
- Re: Brutkasten Deutschland: 29. Hitzetag - Euklid, 11.08.2003, 19:03
Brutkasten Deutschland: 29. Hitzetag
-->Montag 11. August 2003, 16:10 Uhr
<font size=5>Brutkasten Deutschland: 29. Hitzetag</font>
Hamburg (dpa) - Brutkasten Deutschland: Kurz vor der erwarteten Abkühlung kämpfen Feuerwehren und Helfer noch einmal mit aller Kraft gegen die Folgen der Extremhitze. <font color="#FF0000">Am Montag wurde der 29. Tag in Folge mit Temperaturen von mehr als 25 Grad gemessen</font>, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Aus Hubschraubern und Wachtürmen werden in vielen Bundesländern die ausgetrockneten Wälder überwacht. Der allmähliche Wetterumschwung zur Wochenmitte bringt zwar sinkende Temperaturen, aber nur kurze Gewitter und Regen in Mini-Dosen.
Die Hitzefolgen greifen auf immer mehr Bereiche über. <font color="#FF0000">So bedrohen die hohen Ozonwerte die Pflanzenwelt. Gerade Gurken, Zucchini und Tomaten wiesen bereits massive Schäden auf</font>, teilte das GSF- Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München mit. Auf der Autobahn 1 drückte die Hitze in Richtung Saarbrücken zwischen Hasborn und Wittlich <font color="#FF0000">mehrere Betonplatten aus der Verankerung - Folge: Sperrung bis Freitag</font>.
<font color="#FF0000">Die Hitze beeinträchtigt zunehmend auch die Stromversorgung in Europa</font>. Verbraucher wurden gewarnt, Fisch, Fleisch, Käse oder Wurst wegen <font color="#FF0000">erhöhter Bakterien-Gefahr </font>nicht lange aufzubewahren.
Im thüringischen Krauthausen rettete die Feuerwehr rund 60 000 Hühner vor dem Hitzetod, indem sie die Hallen einer Mastanlage mit Löschwasser kühlte. <font color="#FF0000">In Baden-Württemberg begann unterdessen bereits die Weinlese - drei Wochen früher als normal. Mit einem Zuckergehalt von 95 Grad Oechsle sei ein Spitzenwert erreicht worden</font>.
Förster bangen in vielen Regionen Deutschlands um ihre Wälder. Unter anderem stieg in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Niedersachsen und Baden-Württemberg die Waldbrandgefahr dramatisch, so dass einzelne Gebiete regelmäßig aus der Luft kontrolliert werden.
In Thüringen wurde die Bundeswehr in Alarmbereitschaft versetzt. Mit Helikoptern soll bei größeren Waldbränden Wasser aus Talsperren abgepumpt und zu den Einsatzorten geflogen werden. In Bayern löschten die Feuerwehren vier kleinere Feuer, die seit Sonntag gelodert hatten.
Für Dienstag erwartet der Bochumer Wetterdienst Meteomedia bei schwachem Wind noch einmal Temperaturen zwischen 28 und 39 Grad. Am Mittwoch steigen die Temperaturen «nur» noch auf 24 bis 34 Grad. Im Südosten Deutschlands kann die Temperatur aber noch einmal 37 Grad erreichen. Am Donnerstag werden im Norden 21 bis 29 Grad, in den anderen Teilen Deutschlands 29 bis 35 Grad erwartet. Nach der langen Trockenheit rechnen die Meteorologen auch wieder hier und dort mit Regen und starken kurzen Gewittern - am Dienstag zunächst im Norden und Westen.
Eine Entspannung an den zusehends versiegenden Wasserläufen sei aber nicht zu erwarten. Schon am Donnerstag und Freitag soll es wieder weitgehend trocken bleiben. Unter anderem auf der Ober-Elbe in Schleswig-Holstein ist seit Tagen kein Durchkommen für die Berufsschifffahrt. <font color="#FF0000">Zwischen Hitzacker und Dömitz wurde nur noch eine Peiltiefe von 70 Zentimetern gemessen</font>. <font color="#FF0000">Bei Düsseldorf fiel der Rheinpegel von einem Meter binnen eines Tages um weitere sechs Zentimeter und legte rostende Fahrräder auf dem aufgeplatzten Rheingrund frei</font>.
Die hohe Ozondichte belastete am Montag erneut die Menschen. Im Pfälzerwald und in der Westpfalz stiegen die Werte mit jeweils 227 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft deutlich über die kritische Marke von 180 Mikrogramm. <font color="#FF0000">Für Nordbayern wurde eine Ozonkonzentration bis zu 250 Mikrogramm befürchtet</font>.
Nach Ansicht des Sozialpsychologen Volker Linneweber verändert die Hitze den Lebensstil der Menschen deutlich. «Wir werden mit Klimaänderungseffekten konfrontiert, von denen wir noch gar nichts ahnen», sagte der Professor der Universität Magdeburg in einem dpa- Gespräch. Langfristig biete sich eine Arbeitsorganisation an, bei der die Arbeitnehmer im Sommer mittags eine lange Pause machen und sich etwa im Freibad oder im Schatten erholen - um dafür abends länger zu arbeiten.
[b] Quelle: http://de.news.yahoo.com/030811/3/3kyf4.html

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