- Goldmann Sachs über die I-nets - Kojote, 12.05.2000, 19:25
- Re: Der Mann ist ein Visionär! - Black Elk, 12.05.2000, 19:53
Goldmann Sachs über die I-nets
Der Boom der Internet-Aktien hat gerade erst begonnen, sagt der New Yorker Top-Analyst für Internet-Werte, Michael Parekh vom
Investmenthaus Goldman Sachs.
Das ständige Auf und Ab der entsprechenden Aktien sieht der 40-jährige Amerikaner gelassen: ´´Seit der Kommerzialisierung des
Internets vor sieben Jahren hatten Internet-Aktien 15 längere Schwächephasen´´, so Parekh. ´´Die Gründe dafür lagen aber nie in den
Werten selbst, sondern immer in allgemeinen Bedenken der Anleger wie Zinsängste oder anderen makroökonomischen Ereignissen.´´
Anschließend sei es am Markt stets wieder bergauf gegangen, so Parekh. ´´Darum sehe ich im so genannten Oster-Crash auch nur
eine Kurskorrektur.´´
Frühstens im September, spätestens aber im November würden die Kurse der Internet-Aktien wieder kräftig steigen. Allein der vor
Weihnachten brummende elektronische Handel über das Internet (E-Commerce) sorgt dann für Kursfantasien, prognostiziert Parekh.
Sein Rat: ´´Genau wie bei den vorherigen Kursschwächen sehen wir auch die jüngste als gute Gelegenheit, jetzt in die Internet-Werte
einzusteigen, vor allem bei Marktführern.´´
Langfristig sieht er bei Yahoo und AOL die besten Kurschancen. Aber auch viele andere börsennotierte Internet-Firmen verfügten über
ein großes Wachstumspotenzial, so Michael Parekh. Wichtigste Motoren beim E-Commerce seien eine steigende Zahl von
Internetnutzern und eine längere Verweildauer der Nutzer im Internet. ´´Beides kann in Europa aber erst richtig in Fahrt kommen, wenn
es Flat-Rates (Pauschalgebühren) für das Surfen im Internet gibt´´, sagt der Experte. ´´Das hat sich in den USA gezeigt, wo die
Pauschalgebühren bei 20 Dollar monatlich liegen.´´ Außerdem sieht Parekh, der ein Team von weltweit 50 Analysten leitet,
Wachstumspotenzial durch neue Internet-Zugänge wie UMTS-Handys und TV-Geräte:
´´Die Zahl der Zugänge wird weltweit in Milliardenhöhe schnellen. Jedes Auto wird bald einen Internetzugang haben. In Boston arbeiten
Wissenschaftler an sprachgesteuerten Zugängen ins Internet. Per Telefon würden Millionen von neuen Nutzern dazukommen, die vor
einem PC zurückschrecken.´´ Fehlende Gewinne stören Parekh bei jungen Internetfirmen kaum.
´´Das ist in den ersten drei bis vier Jahren normal, wenn es darum geht, sich am Markt zu etablieren und eine möglichst große
Kundschaft aufzubauen.´´ Das Internet sei ein extrem schnelles Geschäft. Wer da hadere, verliere den Anschluss. Parekh achtet bei der
Beurteilung von Firmen eher auf ein schlagkräftiges Management und darauf, ´´dass die Verbraucher im Mittelpunkt der
Geschäftsstrategie stehen, also eine möglichst große potenzielle Kundschaft vorhanden ist.´´
Noch schneller als in den USA und Europa würde sich der Online-Markt in Asien entwickeln. ´´Was bei uns vom Bau bezahlbarer
Heimcomputer bis zum Durchbruch des Internets als Massenmarkt 15 Jahre dauerte, passiert dort alles auf einmal in atemberaubendem
Tempo´´, sagt Parekh. Durch weiter sinkende PC-Preise und steigendes Pro-Kopf-Einkommen würden selbst von Armut geprägte Länder
wie Indien oder China in fünf bis zehn Jahren zu Milliarden-Märkten für Internet und E-Commerce.
Quelle: Goldmann Sachs
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