- Die Rückkehr der Inflation - Euklid, 15.08.2003, 12:25
- Dieser Begriffswirrwarr ist nicht auszuhalten - chiron, 15.08.2003, 13:09
- Re: Dieser Begriffswirrwarr ist nicht auszuhalten - Euklid, 15.08.2003, 13:31
- @Euklid und Dottore - chiron, 15.08.2003, 13:44
- Re: @Euklid und Dottore - Phoenix, 15.08.2003, 15:10
- Re: Begriffswirrwarr. Freihandel=Deflation - Diktatur - Bob, 15.08.2003, 13:49
- @Euklid und Dottore - chiron, 15.08.2003, 13:44
- Wirre Gedankengänge - zucchero, 15.08.2003, 13:56
- Re: Wirre Gedankengänge - chiron, 15.08.2003, 14:35
- Re: Wirre Gedankengänge - zucchero, 15.08.2003, 15:03
- Re: Wirre Gedankengänge - chiron, 15.08.2003, 14:35
- Re: Dieser Begriffswirrwarr ist nicht auszuhalten - Euklid, 15.08.2003, 13:31
- Dieser Begriffswirrwarr ist nicht auszuhalten - chiron, 15.08.2003, 13:09
Die Rückkehr der Inflation
-->Folgendes schrieb der Fuchsbrief gestern.
Nach der Voodoo-Economy der 80er Jahre jetzt die Voodoo-Zinspolitik des begonnenen 21.Jahrhunderts.
Unter Führung von US-Notenbankchef Greenspan droht auch die EZB in den Sog einer Geldpolitik zu geraten,die erst den politisch gewünschten/gewollten Zins setzt und anschließend die ökonomische Analyse dafür liefert.
In New York ist dies schon Usus.
In dieser Woche fabulierte der US-Notenbankchef erneut daß Deflation in den USA noch immer wahrscheinlicher sei als Inflation.Vor einem solchen Hintergrund wäre ein Zins von 1% sicher angemessen;zudem verleiht er damit seinen Worten von gestern mehr Glaubwürdigkeit,im Falle eines weiteren konjunkturellen Schwächelns und rückläufiger Inflationsraten zu unkonventionellen Mitteln greifen zu wollen,um Wirtschaft und Märkte vor dem Deflations Ko zu retten.
Das soll Bonds und Aktienmärkte stabilisieren.
Doch die Antwort der Zinsmärkte straft Greenspan Lügen:Die Zinsstruktur ist steil wie nie,die Renditen der mittleren Laufzeiten ziehen nach oben und nicht zuletzt ist still und leise der Inflationsindikator angesprungen:der Goldpreis:Die Unze kostet inzwischen wieder über 360 US-Dollar (nach 320 US-Dollar).
Noch vor einem Jahr,beim ersten Durchstarten des Goldpreises,konnte man von Angstinvestitionen mangels sicherer Alternativen am Aktien und Bondmarkt sprechen;jetzt ist das nicht mehr der Fall.
Obendrein liegt Greenspans eigene Wachstumsschätzung bei 4% real im nächsten Jahr.
So entpuppte sich Greenspans Gerede als Maskerade,um seine Zinspolitik zu rechtfertigen,mit der der ehrgeizige Notenbanker die US-Konjunktur steuern will.
Jedenfalls hat sie wenig bis nichts mit einer Orientierung an der Geldwertstabilität zu tun.
Denn nach wie vor ist die Versorgung der Banken mit frischen Dollars zum Discountpreis voll im Gange und soll nach Greenspans Willen anhalten.
In Europa könnte die EZB in eine ähnliche Lage geraten:Mit der neuen Notenbankstrategie erreicht die EZB ein Zwischenstadium,weg von der Geldmengensteuerung,hin zu einer Inflationsorientierung,wie sie am klarsten die Bank von England vertritt.
Gleichzeitig rechnet die EZB mit einer Inflation von nur noch 1 bis 1,5% im kommenden Jahr ;das ist deutlich unterhalb der selbst gesetzten Zielmarke um die 2%.
Auch dies wird von den steigenden Renditen und Wachstumshoffnungen nicht gedeckt.
Damit setzt man sich natürlich dem Druck der Politik aus,die hier noch Zinssenkungsspielräume entdecken wird.Gerade in einer Zeit in der die staatlichen Defizite immens anwachsen und die Schuldenstruktur immer mehr auf den Kurzfrist-Bereich geswitcht,der am stärksten vom Notenbankzins bestimmt wird.
Der gigantische Geldüberhang in Europa wird auch bei der EZB zur Nebensache.
Fazit: Die Weichen für steigende Inflationsraten sind längst gestellt;die Zeichen dafür mehren sich.
Strukturieren sie ihr Anlageportfolio entsprechend um (Langfrist-Bonds meiden,Vorsicht am Aktienmarkt,Gold kaufen) und verschulden sie sich - wenn möglich - langfristig.
Ende des Fuchsbriefes.
Das wird den Deflationsfetischisten überhaupt nicht gefallen.
Auch die Ankündigung daß in Amerika das Stromnetz nur 8 Billionen Dollar kostet,weitere Milliarden und Billionen in die Verteidigung fließen muß und zusätzlich Krieg geführt wird kostet immense Summen.
Ähnlich sieht es mit unserer Infrastruktur aus.
Der Kanzler saß nicht umsonst mit den Stromgiganten gerade am Tisch.
Gruß EUKLID

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