- Nochmals zum Thema Inflation/Deflation - chiron, 15.08.2003, 22:16
- Re: Nochmals zum Thema Inflation/Deflation - Euklid, 15.08.2003, 23:31
- Infla vs. Defla - Sascha, 16.08.2003, 04:01
- Re: Infla vs. Defla - Euklid, 16.08.2003, 09:17
- Re: Infla vs. Defla - Sascha, 17.08.2003, 03:36
- Re: Infla vs. Defla - Euklid, 16.08.2003, 09:17
- Re: Nochmals zum Thema Inflation/Deflation - chiron, 16.08.2003, 11:10
- Infla vs. Defla - Sascha, 16.08.2003, 04:01
- Re: Nochmals zum Thema Inflation/Deflation - Euklid, 15.08.2003, 23:31
Re: Infla vs. Defla
-->> Da muß ich einhaken.
>Warum muß der Preis einer Immobilie sinken wenn die Zinsen steigen?
> In der Regel wird der Preis der Immobilie steigen wenn die Zinsen steigen. Aber Vorsicht!!!
>Der Zins ist eben nicht der einzige Faktor der den Preis von Immobilien bestimmt. Da gibt's auch Angebot und Nachfrage und die hängt u.a. schon mal davon ab wieviele Leute auswander, wieviele hinzuziehen, welche Art von Wohnungen die Leute sich leisten können und noch vielem mehr.
>Dann hängt der Preis von Immobilien auch davon ab wieviel der Statiker kostet (das die Preise hier seit langem im Fallen sind weißt du ja) und was der Architekt kostet. Daneben hängt der Preis auch davon ab:
>- Löhne der Bauarbeiter (sind meines Wissens gesunken)
>- Baustoffpreise (sind auch gesunken, v.a. Zement und Steine)
>Auch kommt es darauf an inwiefern die steigenden Immobilienpreise überhaupt durchsetzbar sind. Den Preis erhöhen kann man so einfach nicht denn der Immobilienmarkt ist kein Monopolmarkt. Da sind haufenweise ImmobilienANBIETER und ImmobilienNACHFRAGER. Der einzelne hat also kaum Einfluss auf die Preise. Steigen die Preise für Immobilien also stark an dann würde das m.E. bedeuten, daß mehr und mehr Leute bereit wären (oder nicht mehr anders können) als wieder in Plattenbauten oder KLEINERE und billigere Wohnungen zu ziehen. Damit wird sich Angebot und Nachfrage ausgleichen.
Leider muß es aber die kleineren Wohnungen in die du dann umziehen magst zuerst mal geben.
Eine Immo wird nicht mal schnell aus dem Boden gestampft und wieder eingestampft weil die Mieter jetzt kleinere Brötchen backen müssen oder backen wollen.
Was ist der Bestand?
Das was da ist.
Der Markt hat ein krasses Unterangebot an kleinen Wohnungen wie Studenten die auf Wohnungssuche sind bestätigen können.
Gebaut wird aber deswegen trotzdem nicht weil zuerst das alte Angebot vom Markt muß.Investoren investieren nicht in kleine Wohnungen wenn große leerstehen nur weil der Markt das wünscht.Man geht eher her und versucht größere Wohnungen etwa in kleinere zu verwandeln.In den meisten Fällen gelingt das aber nicht aus bautechnischen Gründen und wegen der hohen Kosten der Änderung von Installationen.
>Die Kernfrage lautet v.a.: Wird es höhere Immobilienpreise geben. Vielleicht per Inflation. Das ja. Aber nicht REAL! Die Mieten können m.E. nicht mehr stark steigen. Vielleicht sind noch 5, 10 oder 15% Steigerung drin. Dann dürfte ein Ende erreicht sein da höhere Preise am Markt aufgrund der finanziellen Situation vieler Haushalte (viele können ja jetzt schon ihre Miete nicht mehr zahlen) kaum noch durchsetzbar sind. D.h. zu hohe Mietpreise führen eben nicht zu höheren Mieteinnahmen sondern zum Auszug vieler Mieter die dann in kleinere, billigere, schlechtere Wohnungen wechseln.
Immobilienpreise sind noch nie real gestiegen sondern schon immer per Inflation.
Jetzt muß man aber mal den Immobilienpreis auseinandernehmen.
Die Immo besteht aus Grundstück plus mit dem Grundstück verbundener Bauten.
Was tatsächlich real gestiegen ist sind nur!!!!! die Grundstückspreise
Der Bau selbst ist nur inflationsbedingt gestiegen.
Was bedeutet es aber wenn die Gesamtimmo (mit Grund und Boden ) nur inflationiert steigt?
Logischerweise daß der Bau selbst billiger werden muß und wurde weil das Grundstück real zulegt.
Dieser Prozeß des immer billiger Bauens kommt aber jetzt ans Ende der Fahnenstange.Die meisten Firmen haben dicht gemacht.
Die Folge:Es gibt jetzt die Häuser von der Stange.Sogenannte Fabrikhäuser.
Diese Häuser werden ausgemergelt und haben keinerlei Substanz.
Will man nur drin wohnen erfüllen sie ihren Zweck.Aber sie sind nicht das was man früher unter einer Immo verstand.Keine Wertanlage per se.Dafür ist die Substanz zu schwach und die Lebensdauer und Beleihung ist bei einem Fabrikhaus eben erheblich dürftiger.
>Eine Immobilie ist in der Regel KEIN Spekulationsobjekt sondern eine LANGFRISTIGE Wertanlage z.B. für's Alter. Unter dem Aspekt, daß die Bevölkerung sich aber eben LANGFRISTIG verringern erachte ich eine Anlage in Immobilien derzeit als riskant.
Wertanlage nur bei Massivhäusern die mindestens 150 Jahre überdauern.Nicht bei sog. Fertighäusern.
>P.S.: Und wenn die Zinsen steigen wegen einer Inflation, dann wird die Immobilie andere Anlageformen nicht schlagen. Auch die Aktien würden steigen, auch die Guthabenzinsen würde steigen und auch andere Sachwerte würde im Wert nominal zulegen.
Das ist zu pauschal gesehen.Nicht alles steigt im gleichen Prozentsatz
Viele Leute vergessen bei ihrer Betrachtung daß sie über x Jahre auch Miete eingespart haben und vergleichen nur die Werte.Wo sind denn die Aktien in den vergangenen 10 Jahren gestiegen?
>Fazit: Wenn Immobilien jetzt noch steigen dann ist es nur noch in 1A Lagen oder weil es inflationsbedingt ist. Aber sicher weniger aufgrund einer steigenden Nachfrage. Das ist vorbei. Wir sind auf dem Weg nach unten. Ich rechne eher damit, daß die Ansprüche der Menschen bezüglich der Lage und der Wohnraumgröße und Qualität der Wohnung/des Hauses sinken werden bzw. ich denke sogar, daß sie sinken müssen. Wenn die Menschen immer weniger Geld zur Verfügung haben (was du ja selbst immer sagst) dann werden sie mit Sicherheit auch hier versuchen einzusparen.
Meine Untersuchungen zeigen daß sie eben gerade nicht am Platz sparen.
Sie sparen zwar,aber nicht am Platz.
Sie sparen z.B den Keller ein.
Sie bauen kein Massivhaus sondern eines von der Stange anstatt den umgekehrten richtigen Weg mit klein aber fein zu gehen.
Ein Keller ist nachträglich wegen der Kosten nicht mehr zu machen. Entscheidung ist endgültig.
Anstatt sich tatsächlich zuerst die kleinere Nummer zu leisten und dann mit geschickter vorgesehener Planung zu erweitern werden diese Kardinalfehler gemacht.Es wird immer wieder auf Hollandhäuser verwiesen daß es dort keine Keller gäbe weil die Leute sparen.
Das ist Politikerlatein.
Die Holländer bauen deswegen keine Keller weil sie hohe Grundwasserstände haben und deswegen der Keller so teuer ist.Nicht wegen dem Preis des Kellers selbst.
Rechnet man nämlich die Kosten für allerlei Gerät das unterzubringen ist schmilzt der Kostenanteil des des Kellers erheblich.Oder willst Du dein Fahhrad in das Wohnzimmer stellen oder auf dem Grundstück vergammeln lassen.?
>Viele Grüße
>Sascha
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