- Frage an Euklid - lami0803, 15.08.2003, 15:47
- Re: Frage an Euklid - Tierfreund, 15.08.2003, 17:23
- Folgendes ist fast ein *Fertighaus* und wär meine erste Wahl - LenzHannover, 16.08.2003, 15:40
- Re: Folgendes ist fast ein *Fertighaus* und wär meine erste Wahl - Euklid, 16.08.2003, 18:00
Re: Folgendes ist fast ein *Fertighaus* und wär meine erste Wahl
-->Wenn die Zukunft von Bauingenieuren von Einfamilienwohnhäusern abhängen würde dann Gute Nacht.
Von diesem Markt kann kein Bauingenieur leben.
Das Preisniveau für eine Statik ist unter aller Sau.
Aber das ist jetzt nicht relevant.
Viel wichtiger ist folgender Unterschied zwischen einem Massivhaus und einem Fertighaus.
Ein Fertighaus besteht in der Regel aus einer Holzkonstruktion die hochgedämmt wird.
Der Wärmeschutz ist in der Regel in Ordnung und auch nicht das Problem.
Es gibt 3 Problemzonen.
1.Die Beleihung
Unterhalte dich mit einem Banker und er wird dir bestätigen daß die Beleihungsgrenze eines Fertighauses entsprechend tiefer liegt.
2.Die Wärmespeicherung
Die Wärmespeicherung ist trotz hoher Wärmedämmung unter aller Sau.Das ist konstruktionsbedingt und nicht zu reparieren.
Fachleute sprechen da von einem Barackenklima.
In der Tat hat man früher die provisorischen Baubaracken für die Bauleitung und die Mannschaft aus Holzbaracken erstellt.
Daher der Name des Barackenklimas.
3.Die Lebensdauer.
Wer keine Nachkommen hat wird damit wohl auskommen.
Macht man aber eine seriöse Kosten-Nutzenrechnung die auch die Lebensdauer berücksichtigt ist das Fertighaus viel zu teuer.
Das Fertighauspreisniveau leht sich natürlich an das Massivhausniveau an.
Man weiß daher was man verlangen kann.
Im Endeffekt wird nicht kalkuliert sondern genommen was der Markt her gibt.
Und auf einen Nachlaß von 10%-15% bei 150 000 Euro wird ein heutiger Bauherr das Pferd natürlich reiten.
Das industriell hergestellte Haus wäre aber bei seriöser Kalkulation mindestens um 30% billiger herzustellen.
Daher verdienen diese Hersteller natürlich ordentlich Geld durch die Industrialisierung.
Die Qualität eines Massivhauses wird ein Fertighaus nie erreichen.
Man bezahlt es einfach zu teuer.
das Preis-Leistungsverhältnis ist schlecht.
Auch die Brandschutzversicherung verlangt dafür mehr Geld.
Gibt es amerikanische Verhältnisse mal im Winter (Energieausfall) sitzt der Eigentümer eines Massivhauses nach einem Tag noch locker in seinem Sessel,während dem Fertighausbesitzer nach 3 Stunden Kälte ohne Heizung die Zähne klappern.
Wärmedämmung ist kein Ersatz für Speicherung.
Was vorwärts gilt ist auch rückwärts festzustellen.
Der sommerliche Wärmeschutz ist ebenfalls problematischer.Während Massivwände bei Erwärmung schlucken fehlt dies im Fertighaus zur Gänze.
Ich habe weder bei der oder dieser Firma meine Aktien.
Ein Fertighaus würde ich aber nur kaufen wenn das Preis-Leistungsverhältniss anders wäre. (d.H deutlicherer Abschlag)
Zum Vermieten ist es allerdings 1.Wahl;-)))
Gruß EUKLID

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