- Geblendet? wer ist der Auftraggeber dieses 'Miesemacher vom Dienst'? - Emerald, 17.08.2003, 09:29
- Re: Geblendet? wer ist der Auftraggeber dieses 'Miesemacher vom Dienst'? - kizkalesi, 17.08.2003, 09:48
- Gold Kaufen vergleichbar mit Steuerhinterziehung - kann mir das einer erklären?? - kingsolomon, 17.08.2003, 09:55
- Ein Beitrag zur Kriminalisierung des Goldbesitzes - Tofir, 17.08.2003, 10:46
- Re: Richtig erkannt, es ist die gleiche Doppelstrategie, die auch gegen... - JLL, 18.08.2003, 09:38
- Ein Beitrag zur Kriminalisierung des Goldbesitzes - Tofir, 17.08.2003, 10:46
- Geltungsbedürfnis...? - Morpheus, 17.08.2003, 10:39
- Eines würde mich interessieren - Diogenes, 18.08.2003, 08:43
Geblendet? wer ist der Auftraggeber dieses 'Miesemacher vom Dienst'?
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Der Mann versteht jetzt aber auch ganz und gar nichts von 'Intrensic Value',
ist er möglicherweise in US-Dollars bezahlt?
Emerald.
PS: Dieser Beitrag strotzt von Wertlosigkeit!
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Die Irrtümer der Goldkäufer
Zu guter Letzt...
von Bernd Niquet
Gold ist derzeit wieder en vogue in der internationalen Anlageszene. Auf den ersten Blick ist das merkwürdig, denn eigentlich ist Gold ein Schutz gegen Inflation. Doch wo in den gegenwärtigen deflationären Tendenzen eine Inflation herkommen sollte, bleibt völlig unerfindlich. Es kann sich bei der Nachfrage nach Gold also nur um die Versicherung vor Systemrisiken handeln. Viele Anleger fühlen sich durch hohe Staatsverschuldungen und Geldmengenausweitungen verunsichert und rechnen mit einem Schuldenkollaps, einem Geldcrash, ja schlichtweg mit dem Zusammenbruch der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzordnung.
Mich erinnert das alles an die Nachbarsfamilie in meiner Kindheit, die selbst in den siebziger Jahren noch riesige Mengen von Konservendosen in den Dachkammern ihres Hauses lagerten, um vor neuen Hungersnöten gewappnet zu sein. Angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkrieges und der Berlin-Blockade war das sicherlich einmal eine zeitgemäße Strategie. Doch mehr als zwanzig Jahre später erwies sich dieses Verhalten nicht mehr als zukunftsträchtig.
Und ebenso, so behaupte ich, ist es mit der Anlage in Gold. Natürlich, in einer Hyperinflation, in der das Geldwesen erodiert, in der lebenslange Ersparnisse nicht einmal mehr zum Kauf einer Straßenbahnfahrkarte reichen, ist das Gold ein Hort der Wertsicherung. Doch ist es vorstellbar, dass eine oder gleich mehrere unserer stabilen westlichen Demokratien ihr Währungswesen völlig ruinieren - und dann auch noch die Goldprofiteure ungestraft davonkommen lassen?
Ich stelle vielmehr die These auf: Der Glaube, mit Gold eine möglicherweise heraufziehende große Krise erfolgreich zu überstehen, ist unzulänglich, weil das damit verbundene Denken statisch, zeitlos und unhistorisch ist. Meines Wissens hat keine stabile Demokratie westlichen Zuschnitts jemals in der Geschichte ihre Währung ruiniert. Die Weimarer Republik mit ihrer Hyperinflation in den zwanziger Jahren nach gerade überstandenem Ersten Weltkrieg wird man sicherlich nicht unter der Kategorie"stabile Demokratie" einordnen können.
Und selbst wenn sich eine derartige Krise irgendwo in Europa, Amerika oder Japan wiederholen würde, wird Gold dann der Hort der Stabilität sein? Ich bezweifele das sehr. Wenn eine Währung ruiniert wird, ist es immer profitabler, in guten Auslandswährungen anzulegen, in Ländern mit dynamischer Wirtschaftsstruktur, als in totem Metall. Die internationale Währungskonkurrenz ist mittlerweile so ausgeprägt und kaum mehr rückgängig zu machen, dass jederzeit eine Flucht in eine andere Währung angebrachter erscheint als der Goldbesitz, den man in echten Krisenzeiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso verbieten wird.
Alles sieht also danach aus, als ob der Drang nach dem Gold in einer modernen Demokratie sich nur marginal von Dingen wie beispielsweise der Steuerhinterziehung unterscheidet. Ein Lustgewinn für einige wenige - mit nachhaltigem Schaden und Verunsicherung für die Allgemeinheit. Und letzten Endes sogar weder lustvoll noch auf irgendeine Weise profitabel.
Artikel erschienen am 17. Aug 2003 in der Welt-Am-Sonntag
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unquote.

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