- Falschgeld - R.Deutsch, 28.10.2000, 18:46
- Re: Falschgeld - Jochen, 28.10.2000, 20:37
- Re: Falschgeld - dottore, 28.10.2000, 21:32
- Es ist absoluter No-Nonsense. Danke. - R.Deutsch, 28.10.2000, 21:55
- No Nonsens Jochen - R.Deutsch, 28.10.2000, 22:15
- Re: No Nonsens Jochen - dottore, 28.10.2000, 22:42
- No Nonsens Jochen - R.Deutsch, 28.10.2000, 22:15
- Re: Falschgeld - Jochen, 29.10.2000, 00:20
- Es ist absoluter No-Nonsense. Danke. - R.Deutsch, 28.10.2000, 21:55
- Re: Falschgeld - dottore, 28.10.2000, 21:32
- Re: Falschgeld Die Edelmetallbewahranstalt und anderes: - dottore, 28.10.2000, 21:04
- Falschgeld - Rudow, 28.10.2000, 22:17
- Re: Falschgeld - Jochen, 28.10.2000, 20:37
Falschgeld
Lieber Dottore und alle Falschgelddisputanten,
Da es mit dem Falschgeldforum nicht klappt, schreibe ich einfach mal alle Beiträge unter der headline"Falschgeld". Dann läßt es sich später über die Suchmaschine leichter zusammenstellen. Ich würde Euch bitten auch alle Beiträge zum Thema einfach unter diese headline zu stellen.
Der folgende Beitrag bezieht sich auf eine ältere Stellungnahme von dottore und lag schon eine Weile auf meinem Schreibtisch rum, für das Falschgeldforum. Er befasst sich mit einem speziellen Beispiel von dottore und ich stelle ihn jetzt einfach mal rein.
Also lieber dottore, Sie schreiben:
"Wir könnten ja auch sagen, eine Notenbank hat nur Gold zum Start. Aktivseite: Gold, Passivseite Kapital (= was sie dem Einleger des Goldes, z.B. den Inahbern der Notenbank schuldig ist). Dieses Kapital wird in Form nicht von Aktien, sondern von Golddepositenscheinen dokumentiert und als umlauffähiges"Geld" deklariert.
Dann haben wir das Gold in der Notenbank und die Golddepositenscheine sind im Umlauf (statt Gold, egal jetzt in welcher Form, wie Barren oder Münzen).
Jetzt kommt jemand zur Notenbank und sagt: Ich will eine"Banknote" haben, die muss aber durch Gold gedeckt sein. Dann kann ihm die Notenbank (100%-Deckung ist ja vorausgesetzt) nur sagen: Ich kann ihnen eine solche Note nicht geben, weil ich ja selbst nur Gold habe. Ich kann ihnen auch keinen Depositenschein geben, dazu müssten sie Gold einlegen.
Also könnte die Notenbank nur sagen: Ich leihe ihnen Gold. Aber das darf sie nicht, denn dann sind die Depositenscheine nicht mehr zu 100 % gedeckt.
Und wie geht's nun weiter?
Gar nicht. Ende."
Ja, sehr schön, genau hier liegt der Knoten.
Natürlich kann der Mann nicht zur Notenbank gehen und sagen,"ich will eine Banknote haben, die muss aber durch Gold gedeckt sein." Warum sollte ihm die Bank daraufhin eine Banknote aushändigen, macht ja sonst auch niemand. Er müßte dafür schon eine Leistung erbringen, z.B. Gold einlegen, oder er gibt ihr einen Wechsel und sie händigt ihm dafür eine Banknote aus, oder sie gibt ihm die Note als Darlehen, gegen ein Pfand. Ob sie dafür Gold im Keller hat, spielt keine Rolle. Sie ist auf alle Fälle verpflichtet, jederzeit gegen Vorlage ihrer Banknote Gold auszuhändigen, anders als bei fiat money, da muß sie bei Vorlage der Note nur neues fiat money aushändigen, kein Gold.
Der Trick bei den (echten) Banknoten war schon immer (auch im Goldstandard), daß sie beides zugleich sind, Depositenschein und Zahlungsversprechen (Lagerschein und Wechsel) und man ihnen nicht ansieht, was sie gerade sind. Ich gehe also einmal mit meinem"Depositenschein" hin und sage, ich will"mein" hier gelagertes Gold abholen. Ein andernmal gehe ich mit dem Zahlungsversprechen hin und sage, ich will das versprochene Gold abholen. Beide Noten sehen gleich aus. Die Banknoten waren immer wie ein Wechsel gestaltet (gegen Vorlage dieser Note usw. -wer schuldet, was wird geschuldet, wann und wo), obwohl sie auch Depositenscheine waren. Das spielte aber keine Rolle, denn in beiden Fällen mußte die Zentralbank konkret Gold aushändigen, für jede Note, die sie ausgab. Zur Zeit der banking/currency Debatte hat man diese Vermischung noch abgelehnt, wohl weil man sah, was daraus entstehen könnte und es wäre auch gut gewesen, wenn diese Vermischung nicht statt gefunden hätte, wenn man also klar ein"Bankformular" für den Lagerschein und ein anderes für den Wechsel gewählt hätte. Aber auch die Vermischung ist nicht tragisch, solange in beiden Fällen die Bank konkret gegen Vorlage der Note Gold liefern muß.
Es ist also garnichts zu Ende, wie Sie schreiben. Im Gegenteil, das Kreditgeld auf dieser Basis hat über Jahrhunderte hervorragend funktioniert und es wurde die größte industrielle Entwicklung mit gewaltigen internationalen Krediten finanziert (19.Jh). Warum sollte denn eine Bank nicht, wie jeder Privatmann auch, Kreditgeld erzeugen können, indem sie einen Wechsel unterschreibt? Nur muß sie für ihr Kreditgeld auch selbst einstehen, es muß gesagt werden, was die Bank selbst für ihre Noten schuldig ist und nicht was andere dafür schuldig sind.
Ihr Knoten ist offenbar, daß Sie glauben, bei 100% Deckung sei kein Kreditgeld möglich.
R.Deutsch
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