- Britische Versuchskaninchen.. - ottoasta, 29.08.2003, 18:49
- und US-Amerikaner, die Regierungen sind die Täter! - LenzHannover, 31.08.2003, 03:30
und US-Amerikaner, die Regierungen sind die Täter!
-->und nicht die Bevölkerung, anbei der Text mit Quellen.
Ein Volk als Versuchskaninchen
Thorsten Stegemann 29.08.2003
Britische Wissenschaftler sollen mit radioaktiv verseuchtem Fleisch
experimentiert haben, um die Widerstandsfähigkeit der eigenen
Bevölkerung zu testen
Als ob die britische Regierung mit den Affären rund um den Irak-Krieg
nicht schon genug zu tun hätte, droht der politischen Führungsriege nun
ein neuer Erklärungsnotstand. Denn auch wenn der Aufsehen erregende,
von der britischen Zeitung Independent [1] enthüllte Fall schon fast
50 Jahre zurückliegt, ist seine Skandaltauglichkeit evident. Nach
Informationen des Blattes planten britische Wissenschaftler und
Regierungsvertreter 1955, radioaktiv verseuchtes Fleisch in den Handel
zu bringen, um die Reaktion der Bevölkerung auf einen möglichen
Nuklearschlag zu testen.
Wie der"Independent" berichtet, sollen sich seinerzeit Vertreter des
Landwirtschaftsministeriums mit der Absicht getragen haben,
kontaminiertes Schweine-, Rind- und Schafsfleisch an die einheimischen
Metzgereien auszuliefern. Um eine Beunruhigung der Ã-ffentlichkeit zu
vermeiden, war geplant, die obligatorischen Fleischuntersuchungen zu
umgehen.
Die Zeitung stützt ihre Behauptungen auf Dokumente aus dem
Nationalarchiv in Kew. Nachdem Wissenschaftler der Universität von
Nottingham vorgeschlagen hatten, Tiere gezielt mit radioaktiven
Isotopen von Jod, Kalium und Natrium zu verseuchen, um die Grenzen der
Verträglichkeit exakt bestimmen zu können, wurden auf einer
Versuchsfarm offenbar tatsächlich entsprechende Studien durchgeführt.
Der Projektleiter Hamish Robertson gab gegenüber der zuständigen
Kommission die hohen Kosten der Experimente zu bedenken. Das
Ministerium entschied daraufhin, die Versuchsobjekte selbst dann noch
als gesundheitlich unbedenklich zu betrachten, wenn die gemessene
radioaktive Dosis die Belastung, der Arbeiter in einem Kernkraftwerk
ausgesetzt sind, um das Hundertfache übersteigen würde. Nur die
Schilddrüsen sollten nicht in den Handel gehen, weil dort die höchste
Konzentration radioaktiver Substanzen vermutet wurde.
In den Dokumenten, die schon 1972 veröffentlich werden sollten, aber
von offizieller Stelle zurückgehalten wurden, wird das Ministerium
angesichts der möglichen Folgen radioaktiver Strahlungen angehalten,
den Eindruck, es unterstütze den Verzehr von kontaminiertem Fleisch,
tunlichst zu vermeiden und stattdessen Kompetenz auszustrahlen:
Das Ministerium wird sich bemühen, zufriedenstellende
Überwachungsmöglichkeiten für die Tiere aus Dr. Robertsons Experimenten
zu planen, bevor diese für den menschlichen Verzehr freigegeben werden.
Sehr viel explosiver als die aufgefundenen Dokumente ist allerdings der
Umstand, dass die Recherchen keinerlei Hinweise ergaben, ob die
sorgfältig geplanten Experimente mit der eigenen Bevölkerung jemals in
die Tat umgesetzt wurden oder nicht. Angeblich verfügen weder die
Universität Nottingham noch das Landwirtschaftsministerium über
entsprechende Aufzeichnungen.
Beim amerikanischen Verbündeten ist die Lage etwas übersichtlicher.
Hier weiß man mittlerweile verbindlich, dass Wissenschaftler der
Universität Harvard und des Massachusetts Institut of Technology
zwischen 1946 und 1956 radioaktiv verseuchtes Essen an geistig
behinderte Jugendliche ausgaben. Oder dass amerikanische Ärzte in den
50er Jahren Eskimos und Indianern in Alaska Tabletten mit radioaktivem
Jod verabreichten. Die Reihe der Beispiele ließe sich fortsetzen, einer
der spektakulärsten Fälle schlägt jedoch einen Bogen in die Gegenwart.
Am 28. November 1953 stürzte der Biochemiker Frank Olson aus dem 13.
Stock des New Yorker Pennsylvania Hotels (vgl. 50 Jahre Brain
Warfare [2]). Olson war nicht nur einer der wichtigsten
B-Waffen-Forscher der USA, sondern als leitender Mitarbeiter der
"Operation Artischocke" auch über zahllose Menschenversuche informiert,
die Militär und CIA - unterstützt von KZ-erfahrenen
Nazi-Wissenschaftlern - mit bewusstseinsverändernden Drogen,
schnellwirkenden Giften, Biokampfstoffen oder Gehirnoperationen
durchführten. Selbstredend zumeist ohne Wissen oder gar Zustimmung der
Betroffenen.
Erst 20 Jahre später, als die Machenschaften der CIA im Zuge der
Watergate-Affäre ins Blickfeld der Ã-ffentlichkeit gerieten, wurden
erhebliche Zweifel am Selbstmord Olsons laut. Ein Memorandum für den
Stabschef des Weißen Hauses enthielt die dringende Empfehlung, das
mögliche juristische Nachspiel durch eine offizielle Entschuldigung des
Präsidenten zu verhindern. Ansonsten wäre man gezwungen"streng
klassifizierte Informationen der nationalen Sicherheit" zu
veröffentlichen. Präsident Ford empfing Familie Olson daraufhin im
Weißen Haus, und die CIA, die ihrem ehemaligen Mitarbeiter angeblich
einige Tage vor dem Fenstersturz ohne sein Wissen LSD verabreicht
hatte, machte sich für eine Entschädigung stark.
Der Stabschef, der die nationale Sicherheit so vorausschauend gerettet
hatte, hieß Donald Rumsfeld. An der Vertuschungsaktion beteiligte sich
sein Stellvertreter Dick Cheney und der CIA-Chef, der die leidige
Angelegenheit schließlich mit Geld aus der Welt schaffen wollte, war
kein Geringerer als George Bush, der Vater des jetzigen Präsidenten.
Links
[1] http://news.independent.co.uk
[2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14578/1.html
Telepolis Artikel-URL:
http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/15522/1.html
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