- Schwingt Washington die Devisen-Keule? - Emerald, 03.09.2003, 08:20
- Re:Schwingt Washington die Devisen-Keule? Die Chinesen werden aber nicht wollen - kizkalesi, 03.09.2003, 09:25
- Re: Schwingt Washington die Devisen-Keule? - chiron, 03.09.2003, 10:20
Re:Schwingt Washington die Devisen-Keule? Die Chinesen werden aber nicht wollen
-->China will Währung nicht freigeben
Peking hält Aufwertungsdruck stand -
IWF lobt kräftiges Wachstum
Peking - Die Volksrepublik China will dem wachsenden Druck der USA und ihrer Verbündeten standhalten und ihre Währung nicht frei schwanken lassen. Anlässlich des Besuchs von US-Finanzminister John Snow bekräftigte die Regierung in Peking ihre Wechselkurspolitik, die auf einer engen Anbindung des Yuan an die US-Währung beruht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schloss sich der Forderung der USA und Japans an, China sollte sein Wechselkurssystem flexibler gestalten. In den USA wird der Verlust von Millionen Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe vor allem auf die Konkurrenz aus China zurückgeführt, die durch den künstlich niedrigen Wechselkurs einen unfairen Wettbewerbsvorteil habe. Chinas Wirtschaft wächst derzeit so stark wie keine andere auf der Welt.
Kurz nach dem Eintreffen von Snow in Peking erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag:"China wird die stabile Situation seines Wechselkurses weiterhin beibehalten." Dies entspreche der wirtschaftlichen Stabilität und Entwicklung Chinas sowie der ganzen Region und der Weltwirtschaft. Entsprechend der Entwicklung des Landes werde auch der Wechselkursmechanismus verbessert.
Snow hatte am Vortag mit seinem japanischen Kollegen Masajuro Shiokawa auch über den Yuan gesprochen. Die beiden Politiker waren sich einig, dass der Wert des Yuan vom Markt bestimmt werden sollte. Seit 1995 kostet ein Dollar um die 8,3 Yuan."Wir waren uns einig, dass er floaten sollte", fasste Shiokawa das Ergebnis seines Gesprächs mit Snow zusammen.
Auch IWF-Direktor Horst Köhler forderte China zu mehr Flexibilität beim Wechselkurs auf:"Der IWF ist schon seit geraumer Zeit der Ansicht, dass es im besten Interesse Chinas wäre, schrittweise ein flexibleres Wechselkurssystem zu schaffen." Damit könnte die Zentralbank des Landes ihre Kontrolle über die Geldmenge verbessern und zudem die Wirtschaft besser von inländischen und ausländischen Schocks bewahren. Wegen des schnellen Geldmengenwachstums ist in China das Inflationsrisiko relativ hoch.
Das kräftige Wachstum in China und die wachsende Handelsverflechtung des Landes sind nach Einschätzung von Köhler sowohl für die Wirtschaft der Region als auch der Welt vorteilhaft. Der Beitrag zum Wachstum in der Region spiegele sich im zunehmenden Handel zwischen den asiatischen Ländern wider. China sei zu einem wichtigen Markt für Exporteure im ost-asiatischen Raum geworden, sagte Köhler. Die zum Teil marktorientierte Liberalisierung sei gut für das Land.
China fürchtet bei einer Freigabe des Wechselkurses eine Aufwertung des Yuan gegenüber dem Dollar. Das würde die Exportchancen mindern. Der Handelsüberschuss Chinas mit den USA beläuft sich auf 103 Mrd. Dollar. rtr/dpa
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