- Jähes Ende nicht unbedingt durch das Versagen der Regierenden.. - Herbi, dem Bremser, 03.09.2003, 13:40
Jähes Ende nicht unbedingt durch das Versagen der Regierenden..
-->Katastrophen der Vorzeit (1)
Tod auf dem Nil
Ein Film von Cynthia Page (2.9.03)
Die Wissenschaft schreibt die Geschichte um: neue Theorien weisen darauf hin, dass wohl eher Naturgewalten den uralten, hochentwickelten Zivilisationen ein jähes Ende setzte und nicht unbedingt das Versagen der Regierenden. Mit Hilfe von modernen technischen Mitteln wird aufgedeckt, was zum Niedergang dieser mächtigen Völker führte. Die Geheimnisse der Vergangenheit erscheinen in einem ganz neuen Licht.
In der ersten Folge geht es um das plötzliche Ende der ersten Hochkultur der Erde, dem „Alten Königreich“ in Ägypten vor 4.200 Jahren. Damals brach in Ägypten das Staatssystem zusammen. Die Könige herrschten oft nur Tage oder Wochen, die Bevölkerung hungerte."Man begann sogar, seine eigenen Kinder zu essen" heißt es in einer Grabinschrift aus dieser Zeit.
Das Alte Reich, das ungefähr um 2.750 v. Chr. beginnt, wird von vielen Historikern als die großartigste Epoche der ganzen ägyptischen Zivilisation angesehen. Während dieser frühen Periode der ägyptischen Geschichte werden die ersten zivilen und religiösen Gesetze, die Kunstregeln und die Schrift festgelegt. Es entstehen die ersten großen Pyramiden. Das Alte Reich endete um 2.180 v.Cr. Es folgte eine Zeit, während der Ägypten über einen langen Zeitraum hinweg von Anarchismus und sozialen Umwälzungen erschüttert wurde.
Der Londoner Archäologe Professor Fekri Hassan hat seine eigene Theorie darüber, was das alte Königreich Ägypten zerstört haben könnte. Er zweifelt an der bisherigen Annahme, der Tod eines Pharaos hätte das Reich in einen tiefen politischen Konflikt gestürzt. Hieroglyphen in einem Grabmal künden von verheerenden Hungersnöten und von den Leiden des einfachen Volkes. Überreste von Tausenden Leichen im Nil-Delta weisen auf eine Gesellschaft hin, die zum Ende des alten Königreiches in Hunger und Armut lebte - und das nicht nur in Ägypten, sondern auch im Mittleren Osten und in Nordafrika.
Fekri Hassan führt diese Wirren auf eine Mini-Eiszeit zurück. Er konnte nachweisen, dass in dieser Zeit etwa 20 Prozent weniger Niederschlag fielen. Dazu hat er Daten verwendet, die andere Wissenschaftler an Tropfsteinen und Eisbergen gesammelt haben. Deren Schichtung und Form geben Aufschluss über die Entwicklung des Klimas in den vergangenen Jahrtausenden.
Und es zeigte sich, dass die damalige Mini-Eiszeit von extremer Trockenheit begleitet war. Sogar ein vom Nil gespeister See führte zum ersten und einzigen Mal in seiner Geschichte kein Wasser. Fekri Hassan ist überzeugt, dass diese Klimakatastrophe die Staatskrise vor 4200 Jahren auslöste und verantwortlich war für entsetzliche Verzweiflungstaten eines sterbenden Volkes: Um den Hunger zu stillen, aßen die Ägypter Unrat, Leichen, Aas, Hunde und sogar ihre eigenen Kinder.
<ul> ~ auch Agatha Christie vermisste 1937 den Regen</ul>
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