- ein Rohdiamant in Sachen Krisenforschung??? - nasdaq10000, 02.09.2003, 22:29
- Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben? - dottore, 03.09.2003, 18:19
- Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben? Vorsicht Satire????? - Koenigin, 03.09.2003, 18:42
- Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben? Vorsicht Satire????? - kizkalesi, 03.09.2003, 20:28
- So ähnlich ist sein Buch mit dem Titel: Aufwärts ohne Ende;-)) - Euklid, 03.09.2003, 20:33
- Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben? Vorsicht Satire????? - kizkalesi, 03.09.2003, 20:28
- Re: Dauerkrise - Tassie Devil, 04.09.2003, 12:26
- Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben? Vorsicht Satire????? - Koenigin, 03.09.2003, 18:42
- Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben? - dottore, 03.09.2003, 18:19
Re: Wird es überhaupt noch"Krisen" geben?
-->>Habe eine gute Quelle gefunden, in der man ein wenig auf die Suche nach Erklärungen und Daten für Finanzkrisen gehen kann.
>Habe das Material noch nicht gesichtet und stelle es daher erst einmal unkommentiert hier rein.
Hi nasdaq,
das Material ist z.T. bekannt (Kindleberger usw.), aber auch neu, jedenfalls für mich, eben eine gute Zusammenfassung der Literatur bis 2000/01. Für Krisen-Neulinge auf jeden fall ein Must, auch wg. der vielen historischen Bezüge und Darstellungen.
Nachdem ich mir das alles angeschaut und im Hinterkopf Greenspans letzte Rede (Jackson Hole) habe, stelle ich mir doch die Frage, ob das mit den Krisen (Kindelberger: ca alle 10 Jahre eine) überhaupt so weiter geht oder nicht.
Da die Krisenverhinderer oder -ausbügler (letztliche ZBs mit ihren endlosen Scheckbüchern) immer näher ans Geschehen gerückt sind (Überwachungen, Statistiken, eigene Leute an den Märkten) werden zwar"Krisen" (gemeint sind plötzliche finance breaks) noch vorkommen, stoßartig vielleicht und wie immer überraschend.
Aber: Sie werden unmittelbar danach"beigelegt", zumal die ZBs nichts mehr haben, worin sie selbst illiquide werden könnten (früher Gold usw.).
Keynes sagte zu Somary Ende der 20er:"Es kommt keine Krise mehr in unserer Zeit". Womit er irrte. Und der skeptische Somary Recht behielt.
Doch diesmal könnte es wirklich"anders" sein (This time it's different).
Ich glaube, uns allen ist noch nicht so richtig klar geworden, was es heißt, dass zwar Krisen (im Finanz- also Zahlungssinne) entstehen und ausbrechen können, dass sie aber letztlich keinerlei gesamthaft (Weltwirtschaft oder gar Weltfinanzsystem) spürbare Folgen mehr haben - eben weil die Notenbanken das Ausbügeln. Lokale Desaster werden nach Prüfung und Abwägung zugelassen (Argentinien), aber das regelt sich dann schon von selbst (man hört je immer noch keinen Schuss von dort).
Vermutlich denken wir noch in alten Kategorien, also: Es gibt zum Schluss dann doch"irgendwo" ein Loch, das nicht mehr zu stopfen oder zuzuschütten ist.
Ich glaube langsam: Das ist falsch.
Wir sollten uns von der Vorstellung eines Ruckizucki-Finales lösen. Ich tu's jedenfalls mehr und mehr.
Die"Ausschläge" (Spikes, Blow-offs) mags noch weiter geben - aber wurscht ist, ob und was danach passiert.
Mehr und mehr beschleicht mich das Gefühl, dass Umdenken angesagt ist: Vor uns liegen keine großen Dramen oder Epen mehr, sondern eher so was wie ein Breschnew-Rede anno 1975, auf 16 Seiten in der Prawda abgedruckt, in 4 Spalten pro Seite.
Und ohne einen einzigen Absatz...
Gruß!
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