- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 05.09.2003, 09:59
Meldungen am Morgen
--> ~ Der deutsche Arbeitsmarkt blieb nahezu unverändert im August. Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl
lag wie im Juli bei 4,407 Mio. und die Arbeitslosenquote verharrte auf dem Vormonatswert von
10,6%. Die im Vergleich zum schwachen wirtschaftlichen Umfeld relativ positive Entwicklung der Arbeitslosigkeit
in den vergangenen Monaten dürfte vor allem auf die Arbeitsmarktreformen zurückzuführen sein. Die
zyklischen Einflüsse sind jedoch noch immer negativ und dürften in den kommenden Monaten weiterhin
Aufwärtsdruck auf die Arbeitslosenzahlen ausüben.
~ Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Juli um -0,1% gg. Vm. zurückgegangen.
Der Rückgang war ausschließlich durch die rückläufige Entwicklung der Auslandsaufträge
verursacht worden. Hier wurden 5% weniger Investitionsgüter nachgefragt als noch im Juni.
Ohne die Korrektur bei den Exportaufträgen für Investitionsgüter (Vormonat +10%) stiegen die Auftragseingänge
insgesamt um 1,4% gg. Vm. Zudem wurde eine Aufwärtskorrektur angekündigt, worauf in der Regel
eine Korrektur um mindestens 0,5%-Punkte folgt.
~ Das Verbrauchervertrauen in Italien ging im August von nach unten revidierten 106,6 Punkten auf
105,5 zurück. Die anziehende
Teuerungsrate (höhere Preise für Energie) und der weiterhin schwache Arbeitsmarkt führten zu dieser Reaktion.
~ Die EZB hat das Leitzinsniveau auf der gestrigen Sitzung unverändert bei 2,0% gelassen. Angesichts
der jüngsten Daten rechnet die EZB damit, dass sich eine Belebung der europäischen Wirtschaft in H2 einstellen
wird, die sich in 2004 noch verstärken sollte. Die Abwärtsrisiken für dieses Wachstumsszenario haben
sich nach den Aussagen der Währungshüter in den vergangenen Monaten verringert, sie sind aber
noch nicht verschwunden. Auch die Aussichten auf anhaltende Preisstabilität, trotz gestiegener Energiekosten
und des wieder gesunkenen Euro-Kurses, sieht die EZB als günstig an.
~ Die Bank von England hat gestern den Schlüsselzins unverändert bei 3,5% belassen. Eine Begründung
gab sie dazu jedoch nicht. Die jüngsten Daten, wonach sich die britische Konjunktur wieder beleben dürfte,
und die hohe Verschuldung der Haushalte im Zuge der niedrigen Zinsen dürften die Bank von England von
einer erneuten Zinssenkung abgehalten haben.
~ Die Daten aus den USA fielen gemischt aus. Schwächer als erwartet fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
aus. Diese ist um 15.000 auf 413.000 gestiegen. Auch der Vier-Wochen-Durchschnitt,
stieg um 4.250 auf 401.500 an. Somit wurde die kritische 400.000-Marke, bei der eine Verschlechterung am
Arbeitsmarkt erwartet wird, wieder überschritten.
~ Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor blieb dagegen mit
65,1 (unverändert zum Vormonat) anhaltend hoch. Zu einer Revision für Q2 kam es bei der Produktivität
und den Lohnstückkosten. Die Produktivität stieg annualisiert um 6,8% gg. Vq. an und
die Lohnstückkosten verringerten sich annualisiert um 2,8% gg. Vq. (-2,6%).
~ Die US-Notenbank hat nach den Worten von Fed-Gouverneur Ben Bernanke
keinen Grund für eine merkliche Anhebung des Leitzinses, solange die Inflation
niedrig bleibe. Bernanke bekräftigt zwar die Möglichkeit, dass die Fed
die Leitzinsen im Falle einer enttäuschend verlaufenden Wirtschaftsentwicklung
weiter absenken kann, zugleich zeigt er sich in Bezug auf den US-Aufschwung
aber optimistisch. Er erwartet, dass sich die Wiederbelebung
bei den Investitionen der Unternehmen fortsetzt und damit die Basis für eine
weiterhin rasche Ausweitung im Jahr 2004 legt. Beim Ausblick für den Arbeitsmarkt
sei allerdings Vorsicht geboten.
~ Der Verschuldungsgrad von Verbrauchern und Unternehmen in den USA
stellt nach den Worten des Präsidenten der Federal Bank von St. Louis, William
Poole, kein Problem für die US-Wirtschaft dar.
~ Im Währungsstreit mit China hat US-Präsident George W. Bush den Ton gegenüber
der Volksrepublik verschärft und die Währungspolitik Chinas als
„nicht fair“ bewertet. Gleichzeitig hat er betont, dass die US-Regierung damit
„entsprechend umgehen“ wird.
~ Der im japanischen Finanzministerium für Devisenfragen zuständige Mizogushi
nimmt zu den Spekulationen keine Stellung, wonach die Bank von Japan
am Devisenmarkt interveniert haben könnte.
~ Der Index der japanischen Frühindikatoren ist im Juli nach vorläufigen Berechnungen
auf 77,8 von revidiert 75,0 im Juni gestiegen. In diesen Berechnungen
fließen die Zahl neuer Stellenangebote, die Verbraucherstimmung
und die Entwicklung der Aktienkurse in Tokio ein. Werte über 50 signalisieren
eine konjunkturelle Belebung. Auch der Index der gleichlaufenden Indikatoren
hat sich verbessert.
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