- gut daß ich kein Politiker bin - Toby0909, 05.09.2003, 13:34
- ... und hier im Forum würde er auch nicht besonders auffallen... ;-) (owT) - Zardoz, 05.09.2003, 13:52
- Re: toby - ocjm, 05.09.2003, 16:33
- ... und hier im Forum würde er auch nicht besonders auffallen... ;-) (owT) - Zardoz, 05.09.2003, 13:52
gut daß ich kein Politiker bin
-->ich finde Berlusconis Wort nämlich gar nicht so hart.....die sollen mal zu mir nach Hause kommen - was wir da für einen Umgangston miteinander haben....
ADE: POLITIK: 'Ich wollte witzig sein' - Berlusconi-Ausfälle machen schweren Wirbel
ROM (dpa-AFX) - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi (66)
ist immer für eine Überraschung gut, die Deutschen wissen das spätestens seit
seiner"Kapo"-Äußerung im Juli. Jetzt hat der"große Kommunikator" ein paar
Bemerkungen über Richter, Journalisten und Politiker im eigenen Land
losgelassen, die alle bisherigen Ausfälle in den Schatten stellen. Von
"geistesgestörten Richtern" ist die Rede, die"psychische Probleme" haben, von
kommunistischer Unterwanderung, die Italien gefährde - und seine Kritiker seien
einfach nur neidisch auf seinen Erfolg.
"Das überschreitet die Grenze", kommentiert am Freitag der"Corriere della
Sera". Eine andere Zeitung meint:"Berlusconi bestätigt seine anormale Haltung
zur modernen Demokratie." Richterverbände stehen Kopf, die Opposition tobt,
sogar Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi greift ein.
'ROTE RICHTER'
Die Angriffe in dem Interview sind stark, selbst nach den neuen Maßstäben im
Berlusconi-Italien. Dass sich der Fernseh-Milliardär von"roten Richtern"
verfolgt fühlt, ist bekannt. Aber Sätze wie:"Um diesen Beruf auszuüben, müssen
sie (die Richter) geistesgestört sein und psychische Probleme haben" - die wären
noch vor kurzem undenkbar gewesen. Ganz ähnlich die Hatz gegen gegen
Journalisten,"die zu 80 Prozent links sind und Verbindungen ins Ausland haben".
Und überhaupt: Seit dem Fall der Mauer seien Kommunisten und Linke dabei,"ihre
Männer in Schlüsselpositionen des Staates zu infiltrieren". Berlusconi sieht die
ganz große Verschwörung.
Er gibt sich nicht mal die Mühe, die Bemerkungen abzuschwächen. Stolz meint
ein Parteisprecher, er"hat den Mut zu sagen, was die Mehrheit der Italiener
denkt". Stammtisch als Mittel der Politik? Dabei sollte sich Berlusconi doch
eigentlich, mit diplomatischen Fingerspitzengefühl, um Vermittlung in Sachen
EU-Verfassung kümmern.
NACH QUERELEN NEUE OFFENSIVE
Tatsächlich scheint Berlusconi - seitdem er seine persönlichen Querelen mit
der Justiz Dank des neuen Immunitätsgesetzes hinter sich hat - eine Offensive zu
eröffnen. Dem Vorsitzenden der größten Oppositionspartei, Piero Fassino von den
Linksdemokraten, droht er mit einer Klage in Höhe von 15 Millionen Euro wegen
Beleidigung. Fassino behauptet, die Quelle der Korruptionsvorwürfe gegen den
EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi säßen im Palazzo Chigi, dem Amt des
Regierungschefs in Rom.
In Sachen Prodi führt das Berlusconi-Lager derzeit einen Angriff, der noch
einige Zeit andauern dürfte. Ein Parlamentsausschuss untersucht, ob Prodi als
römischer Regierungschef 1997 beim Kauf von Anteilen der serbischen Telekom
Schmiergelder kassiert hat. Täglich lanciert das Regierungslager das Thema in
die Medien, immer mehr Namen von linken Spitzenpolitikern fallen. Prodi, der
alles abstreitet, bietet an, vor dem Ausschuss auszusagen. Geladen wurde er
bisher nicht. Selbst Regierungs-freundliche Kommentatoren in Rom weisen dabei
auf folgenden Aspekt hin: Der in Italien populäre Prodi wolle bei den nächsten
Wahlen als Spitzenkandidat der Linken antreten - er gilt als einziger, der
Berlusconi gefährlich werden könnte.
Auch im"Kapo"-Skandal mit dem deutschen Europaabgeordneten Martin Schulz,
dem er im Juli in Straßburg in die Nähe eines KZ-Wächters rückte, sieht
Berlusconi noch immer die Schuld nicht bei sich:"Ich war es, der beleidigt
wurde, meine Regierung, mein Land. Ich wollte nur witzig sein. Das ganze
Parlament hat gelacht."/pm/DP/jb
-- Von Peer Meinert, dpa --
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