- Telepolis: Ägypter wollen Juden nach 5000 Jahren verklagen - Eric, 05.09.2003, 19:27
- Der Joseph-Pfennig lässt grüßen! (owt) - vladtepes, 05.09.2003, 21:02
- Ägypter wollen Juden verklagen - null problemo, die Deutschen zahlen alles - Baldur der Ketzer, 06.09.2003, 00:05
- Re: Telepolis: Ägypter wollen Juden nach 5000 Jahren verklagen - Loki, 06.09.2003, 00:18
Telepolis: Ägypter wollen Juden nach 5000 Jahren verklagen
-->Quelle: http://www.telepolis.de/deutsch/special/ost/15560/1.html
Zahlen für den Exodus
Torsten Kleinz 05.09.2003
Ägypter wollen Juden nach 5000 Jahren verklagen
Dass gigantische Schadensersatzklagen ein geeignetes Mittel zur
Wiedergutmachung jedes Unheils sind, wissen wir nicht erst seit
US-Anwaltsserien die deutschen Bildschirme erobert haben. Und da von
den USA lernen siegen lernen heißt, will eine ägyptische Gruppe vor
Gericht ziehen, um unter Jahrtausende altes Unrecht einen wahrhaft
vergoldeten Schlussstrich zu ziehen.
Hätte sich das Middle East Media Research nicht des Falls angenommen,
wäre das Interview [1] der ägyptischen Wochenzeitung Al-Ahram Al-Arabi
mit Doktor Nabil Hilmi, dem Dekan der Rechtsfakultät in Al-Zaqaziq, in
der arabischen Presselandschaft untergegangen. So aber wurde der
Rechtsgelehrte über Nacht zu einer Berühmtheit. Hilmi will zusammen mit
einer Gruppe von Ägyptern in der Schweiz vor Gericht ziehen. Angeklagt
werden soll die gesamte Judenheit. Streitgegenstand: 300 Tonnen Gold,
dazu Silber, Juwelen und Kochutensilien - inklusive Zinsen.
Es ist der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, den Gamil Yaken bis
heute nicht verwunden hat. Oder eher der einhergehende finanzielle
Schaden, der damit verbunden war. Der stellvertretende Präsident der
ägyptischen Gemeinde in der Schweiz machte sich auf in sein Heimatland
und suchte rechtskundige Mitstreiter. Und die fanden einen
unbestechlichen Zeugen: die Heiligen Schriften der Thora, genauer
gesagt, das zweite Buch Mose.
Und die Israeliten hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und hatten sich
von den Ägyptern silbernes und goldenes Geschmeide und Kleider geben
lassen. Dazu hatte der HERR dem Volk gGunst verschafft bei den
Ägyptern, daß sie ihnen willfährig waren, und so nahmen sie es von den
Ägyptern zur Beute. Also zogen die Israeliten aus von Ramses nach
Sukkot, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder. Und
es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk, dazu Schafe und Rinder, sehr
viel Vieh.
2. Buch Mose, 12, 35-38 [2]
Tückische Nachbarschaftshilfe
Zweifellos sind diese Schriften ein nur schwer widerlegbares Zeugnis.
Wegen eines Rechtsstreits könnten gläubige Juden wohl kaum den
Wahrheitsgehalt ihrer eigenen Heiligen Schrift in Zweifel ziehen. Hilmi
ergänzt die biblische Variante noch um eine etwas plastischere
Darstellung der Ereignisse:
Der ägyptische Pharao war überrascht, eines Tages Tausende weinende
Frauen unter dem Balkon seines Palastes vorzufinden, die um Hilfe baten
und sich über die Juden beklagten. [...] Eine der Frauen kam zum
Pharao, ihre Augen niedergeschlagen, und sagte, ihre jüdische
Nachbarin, die rechts neben ihrem Haus wohnte, sei zu ihr gekommen und
sie gefragt, ob sie ihre goldenen Geschmeide ausleihen könnte, da sie
auf eine Hochzeit eingeladen sei. Einige Minuten später klopfte die
jüdische Nachbarin zur Linken und fragte, ob sie Kochutensilien leihen
könnte, weil sie Gäste zum Essen habe.
Doch über Nacht seien die Juden verschwunden. Die Spuren verliefen sich
im Roten Meer.
Aufgrund der Angaben im Buch Exodus konnte der Rechtswissenschaftler
Hilmi eine genaue Schadensaufstellung machen. Aus einer Tonne Gold
werde im Verlauf eines Jahrtausends bei einer Verzinsung von 5 Prozent
etwas über eine Billion Tonnen Gold. Doch nach jüdischer Zeitrechnung
ist der Exodus 5758 Jahre her, Der vermeintliche Streitwert dürfte
demnach nur noch in astronomischen Dimensionen zu messen sein, für die
Schadensersatzzahlungen müsste wohl ein goldener Erdtrabant in eine
geostationäre Umlaufbahn gebracht werden, damit sich Ägypten auf ewig
des goldenen Reichtums erfreuen kann. Doch Hilmi gibt sich großzügig:
man könne durchaus über eine Ratenzahlung verhandeln. 1000 Jahre
scheinen ihm eine angemessene Zahlungsfrist.
In Israel stieß die Forderung nicht nur auf Empörung, vielmehr sieht
man auch dort die positiven Möglichkeiten, die eine gerichtliche
Verwertung Heiligen Schriften bietet. Einige arbeiten schon an der
Gegenrechnung für 430 Jahre Zwangsarbeit - samt Zins und Zinseszins.
Links
[1]
http://www.memri.org/bin/articles.c...hives&Area=sd&ID=SP55603
[2] http://www.bibel-online.net/buch/02.2-mose/12.html#12,35
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