- @Prof. Malik: Glauben Sie immer noch an 'bullish sentiment'? - Theo Stuss, 06.09.2003, 10:30
- Re: @Prof. Malik: Glauben Sie immer noch an 'bullish sentiment'? - Prof. Malik, 06.09.2003, 11:17
- Re: Ich würde her sagen: Mai-Dezember '33 - Bob, 06.09.2003, 12:19
- Nein: Nov. 29 bis April 30 - Prof. Malik, 06.09.2003, 12:38
- Re: Chart"Dow 50% Pull Back" - Luigi, 06.09.2003, 12:48
- Re: Chart"Dow 50% Pull Back" / Noch einer, aber log. 62 %... - -- Elli --, 06.09.2003, 13:32
- Re: Danke! Die Rally nach dem 11.9.2001 im Nasdaq war doch auch 62%,oder? (owT) - Luigi, 06.09.2003, 13:36
- Re: Danke! Die Rally nach dem 11.9.2001 im Nasdaq war doch auch 62%,oder?/ Nö... - - Elli -, 06.09.2003, 13:55
- Re: Danke! Die Rally nach dem 11.9.2001 im Nasdaq war doch auch 62%,oder? (owT) - Luigi, 06.09.2003, 13:36
- Re: Chart"Dow 50% Pull Back" / Noch einer, aber log. 62 %... - -- Elli --, 06.09.2003, 13:32
- Fed - El Sheik, 06.09.2003, 13:00
- Vergleich DJIA 1929-1933/NASDAQ Comp 1999-2003 - HB, 06.09.2003, 13:31
- Re: Chart"Dow 50% Pull Back" - Luigi, 06.09.2003, 12:48
- Chart - Cosa, 06.09.2003, 12:53
- Re: Chart - Bob, 06.09.2003, 13:05
- Re: Chart - Cosa, 06.09.2003, 13:23
- Re: Chart - sorry, als Parallele zu damals, versteht sich, siehe unten HB (owT) - Bob, 06.09.2003, 13:35
- Re: Chart - Cosa, 06.09.2003, 13:23
- Re: Chart - Bob, 06.09.2003, 13:05
- Nein: Nov. 29 bis April 30 - Prof. Malik, 06.09.2003, 12:38
- Re: Optimismus-Pessimismus-Realismus - Theo Stuss, 06.09.2003, 12:52
- Re: Optimismus-Pessimismus-Realismus - Prof. Malik, 06.09.2003, 17:25
- Re: Willkommen an Board - JLL, 06.09.2003, 13:26
- Re: Willkommen an Board - Prof. Malik, 06.09.2003, 17:47
- Re: Ein großes Dankeschön an Professor Malik - Tempranillo, 06.09.2003, 15:02
- Herzlichen Dank; - Prof. Malik, 06.09.2003, 20:18
- Re: Herzlichen Dank; - Euklid, 06.09.2003, 20:31
- Herzlichen Dank; - Prof. Malik, 06.09.2003, 20:18
- Re: Ich würde her sagen: Mai-Dezember '33 - Bob, 06.09.2003, 12:19
- Re: @Prof. Malik: Glauben Sie immer noch an 'bullish sentiment'? - Prof. Malik, 06.09.2003, 11:17
Re: Optimismus-Pessimismus-Realismus
-->Sehr geehrter Herr Prof.Malik,
haben Sie Dank für Ihre kurze Antwort. Ich habe mich übrigens erst seit 2 Jahren in die Thematik eingearbeitet; nicht zuletzt auch durch Ihre Aufsätze, von denen ich einige ausgedruckt ständig in meinem Aktenkoffer mit mir herumtrage.
Ja, an Ihren Aufruf zum Realismus erinnere ich mich sehr gut. Zum Glück gehöre ich nicht zu den gebrannten der Börsen-Hausse. Zum Einen fehlte mir damals die Erfahrung, zum Zweiten hatte ich erst Geld, als es bergab ging.
Jetzt aber mal einige Fragen zur wahren Unternehmerpersönlichkeit, wie Sie sie in Ihrem letzten Brief beschreiben:
Sicherlich sehen wir Zeiten entgegen, die wahre unternehmerische Fähigkeiten fordern, von denen, die ein Geschäft haben. Gleichzeitig sind Neugründungen fast reiner Selbstmord, weil es kaum solide Sparten gibt, die wirklich expandieren. Als Anfänger neu zu beginnen ist also sehr schwer.
Wenn wir einmal von Dot.com-Gründungen absehen, haben, weiter abgesehen von Ich-AG's, die Gründungen aufgrund der Auslagerung von Kompetenzen fröhliche Urständ gefeiert. Outsourcing nennt man das Land auf, Land ab und Beschränkung auf Kernkompetenz war das Schlagwort.
Ich kenne eine Reihe solcher Gründungen, habe dort gearbeitet und mich manchmal auch beworben. Es handelt sich um eine höhere Form der Ich-AG's:
Auslagerung des Prüfwesens für KFZ-Elektrik bei VW an eine Firma mit 15-20 Angestellten, deren junge Hüpfer bei untertariflicher Bezahlung mal so eben 1 Jahr getrennt von der Familie in Mexiko verbringen usw., ist ein typisches Beispiel. Die Entwicklungsarbeit nehmen solche Firmen VW auch ab.
Natürlich ist der Gründer darauf aus, seine Kundenbasis zu erweitern, aber dafür fehlt oft die personelle Basis. Ist irgendein Projekt vorüber, dann ist es auch schnell mit der Firma vorbei, weil vom Hauptauftragsgeber nichts mehr kommt.
Im Bereich Maschinenbau und Automationstechnik würde ich zur Zeit von Unternehmensgründungen dringend abraten. Was noch Sinn macht, sind Gründungen von kleinen Pharmafirmen, sofern diese über eigene Patente verfügen, die dringend am Markt benötigt werden. Wie auch immer, allenfalls Nischengründungen mit fundiertem technischem Hintergrundwissen, kombiniert mit Markterfahrung. Wieder nichts für Neulinge!
Es ist leider so, dass die letzten 10 Jahre Menschen ans Ruder gebracht haben, die erst durch den Kontratieff-Winter ausselektiert werden müssen, sofern sie nicht dazulernen, bevor eine neue Generation ans Ruder kommen kann. Uns nehmen aber die Blender von gestern und heute, die nach wie vor die Führungspositionen besetzen, die Chance.
Früher war die Industrie und die Welt Ã-konomie überhaupt keine Welt der Linken und Utopisten. Heute ist das anders. Indirekte Fragen nach der politischen Einstellung und zur Homosexualität etc. entscheiden bei amerikanischen Grossbanken, ob man einen Arbeitsplatz bekommt, oder nicht und ob man ihn behält. Dabei reicht es nicht, dass man sagt, man sei an solchen Fragen nicht interessiert. Es wird die positive Unterstützung dessen erwartet, was man früher als permissive Moral bezeichnet hat.
Vor 15 Monaten habe ich auf der Hannovermesse einen eidgenössischen Einkäufer für Automationstechnik erlebt, der nicht nur lange Haare, Ohrringe, sondern 5 Ringe in Ober- und Unterlippe hatte. Eine Gestalt wie aus dem Urwald.
Die heutige wirtschaftliche Praxis ist nichts anderes als eine Übertragung der Philosophie des Idealismus Hegels auf die Ebene ökonomischen Handelns und wird damit ideologisch geprägt. Den verbliebenen Konservativen fehlt es oft am nötigen Mark in den Knochen und am theoretischen Rüstzeug, weil sie die Konsequenz nicht ziehen wollen um den Monetarismus und Keynes zu entzaubern. Dabei braucht man doch nur Greenspans Aufsatz von 1967 zu lesen, um zu erkennen, dass der Sozialismus dem Monetarismus inhärent ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, je linker und idealistischer Menschen eingestellt sind, desto stärker die Verweigerung der Realität, die man als Niederung der Banalitäten betrachtet."Gelber Dreck" ist eine solche Banalität, die Keynes als barbarisches Relikt bezeichnet hatte.
Mit freundlichem Gruss,
Theo Stuss
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