- Paradigmenwechsel - Aleph, 06.09.2003, 17:51
- Genau. (mwT) - Pega53, 06.09.2003, 22:23
Paradigmenwechsel
-->Hallo,
ich habe hier einen interessanten Text bei Whitehaed in Prozess und Realität gefunden. Hier kurz einen Ausschnitt des letzten Kapitels:
Die Vorstellung von Gott als dem unbewegten Beweger leitet sich im westlichen Denken von Aristoteles her. Die Vorstellung von Gott als höchst real ist eine bevorzugte Lehre der christlichen Theologie. Die Kombination der beiden zu der Lehre von einem ursprünglichen, höchst realen, transzendenten Schöpfer.... ist der Irrglaube, der die Geschichte des Christentums und des Islams mit Tragödien erfüllt hat.
Als die westliche Welt das Christentum übernahm, ging"Cäsar" auf Eroberungszüge.... Die kurze galiläische Vision von der Demut flackerte alle Zeitalter hindurch, drohte immer wieder zu entschwinden... Aber die tiergehende Idolatrie, Gott nach dem Bilde der ägyptischen, persischen und römischen Reichsherrscher zu gestalten, wurde beibehalten. Die Kirche wies Gott Attribute zu, die ausschließlich Cäsar angehörten.
In der großen Entstehungsphase der theistischen Philosophie, die mit dem Aufstieg des Islam endete,... kommen drei Denkrichtungen auf, die jeweils Gott nach dem Bild des Reichsherrschers, Gott nach dem Bild einer Personifizierung moralischer Energie und Gott nach dem Bild eines philosophischen Grundprinzips darstellen.....
Es gibt jedoch im galiläischen Ursprung des Christentums noch eine andere Anregung, die zu keinem der drei Hauptstränge des Denkens richtig passt.. Sie hält fest an den zarten Elementen der Welt, die langsam und in aller Stille durch Liebe wirken.............
Beste Grüße für den Sonntag
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