- Tauschwirtschaft und Geld als Taushmittel - Galiani, 07.09.2003, 14:27
- Re: Tauschwirtschaft und Geld - André, 07.09.2003, 15:14
- Re: Tauschwirtschaft und Geld als Taushmittel - Frank, 07.09.2003, 15:18
- Re: Genau - Die Person des Unternehmers ist die Triebfeder - Bob, 07.09.2003, 15:20
- Re: Undertaker ;-) - Tassie Devil, 08.09.2003, 03:21
- Re: der Staat war anfangs Unternehmer - Bob, 08.09.2003, 08:14
- Re: Der Staat als kriminelle Organisation, Literatur-Tipp: - dottore, 08.09.2003, 12:53
- Re: der Staat ist immer Unternehmer - Tassie Devil, 08.09.2003, 14:38
- Re: wachsweich? das ist christallklar - im übrigen nochmal dottore befragen - Bob, 08.09.2003, 14:57
- Re: Zur Klärung: - dottore, 08.09.2003, 15:44
- Re: Mal Einspruch zum bewaffnetem Zwang... - LenzHannover, 08.09.2003, 16:10
- Re: Siehe MoM: Bis vor kurzem gabs noch den Schuldturm... - dottore, 08.09.2003, 17:12
- Re: Zur Klärung: - Tassie Devil, 08.09.2003, 19:44
- Re: Zur Klärung: Das Lager der Debitisten ist innerlich tief gespalten.... (owT) - Bob, 08.09.2003, 19:52
- Re: Zur Klärung: Nein, das ist ein Irrtum (mkT) - Tassie Devil, 08.09.2003, 20:20
- Re: Zur Klärung: Auf die Startsequenz kommt es entscheidend an! - Bob, 08.09.2003, 20:56
- Re: Zur Klärung: Nein, das ist ein Irrtum (mkT) - Tassie Devil, 08.09.2003, 20:20
- Re: Zur Klärung: Das Lager der Debitisten ist innerlich tief gespalten.... (owT) - Bob, 08.09.2003, 19:52
- Re: Mal Einspruch zum bewaffnetem Zwang... - LenzHannover, 08.09.2003, 16:10
- Re: Zur Klärung: - dottore, 08.09.2003, 15:44
- Re: wachsweich? das ist christallklar - im übrigen nochmal dottore befragen - Bob, 08.09.2003, 14:57
- Re: der Staat war anfangs Unternehmer - Bob, 08.09.2003, 08:14
- Re: Undertaker ;-) - Tassie Devil, 08.09.2003, 03:21
- Re: Dissens auf ganzer Linie - dottore, 07.09.2003, 18:36
- Na, klar! Ich sehe es anders! Können wir ja persönlich diskutieren. Gruß (owT) - Galiani, 07.09.2003, 19:44
- Re: Können wir ja persönlich diskutieren / Nein, BITTE hier (owT) - -- Elli --, 07.09.2003, 19:52
- Nein! Mag ich nicht! (Die Erfahrung sagt mir, daß das aussichtslos wäre!) (owT) - Galiani, 07.09.2003, 22:25
- Re: Können wir ja persönlich diskutieren / Nein, BITTE hier (owT) - -- Elli --, 07.09.2003, 19:52
- nie Unternehmer gewesen? - Dieter, 07.09.2003, 20:36
- Genau so ist es! Jeder, der einmal Unternehmer war, weiß das! Gruß (owT) - Galiani, 07.09.2003, 22:30
- Re: Erstens Irrtum, zweitens nicht die Realität - dottore, 08.09.2003, 09:55
- Re: Erstens Irrtum, zweitens nicht die Realität - Euklid, 08.09.2003, 10:12
- Kleiner Gedankenflug - R.Deutsch, 08.09.2003, 10:38
- Re: Erstens Irrtum, zweitens nicht die Realität - Dieter, 09.09.2003, 00:23
- Na, klar! Ich sehe es anders! Können wir ja persönlich diskutieren. Gruß (owT) - Galiani, 07.09.2003, 19:44
- Gut, dann sind wir bereits zwei - Diogenes, 07.09.2003, 20:28
- Hallo Diogenes: Ich beachte seit langem Deine wertvollen Beiträge! Gruß (owT) - Galiani, 07.09.2003, 22:28
Re: Erstens Irrtum, zweitens nicht die Realität
-->>Hallo dottore,
>> Wer unter Erfüllungsdruck (Summe, Termin) wirtschaftet und dabei in Konkurrenz zu anderen steht, strengt sich mehr an als jemand, der weder unter Erfüllungsdruck noch unter Konkurrenzsystem steht, mit dessen Hilfe er den anderen beim Kampf gegen Insolvenz und Illiquidität ausstechen kann. Haben alle dieselbe Null-Chance, der für alle gleichen Verpflichtung zu entkommen, strengt sich keiner an (Sozialismus usw.).
Hi Dieter,
auch ich war Unternehmer und das bin ich bis heute (Schweizer AG mit 17 Beschäftigen und 3 Aktionären). Das Unternehmen ist derzeit bankschuldenfrei, was es aber nicht aus dem debitistischen Druck entlässt.
Es muss wohl klar gestellt werden, dass Debita nicht etwa nur verzinsliche Verbindlichkeiten sind, sondern Verbindlichkeiten insgesamt. Es ist die Passivseite - und die drückt immer.
Die Verbindlichkeiten bestehen in termingerechter Erfüllung von Miet-, Lohn- und Lieferantenverpflichtungen, kurzum in der Zahlung von Rechnungen, die ununterbrochen auflaufen und die auflaufen müssen, weil sich sonst keinerlei Geschäfte betreiben ließen. Die AG richtet Schulungs- und Konferenzräume ein. Das Material muss gekauft - und ergo bezahlt werden.
Die Ausstattung mit Kapital bedeutet eine Verpflichtung des Unternehmens, es zu bedienen (Dividende) bzw. den Unternehmerlohn zu bezahlen. Eine Expansion ist möglich durch die Hereinnahme weiterer Aktionäre, da es mit Selbstfinanzierung allein auf Dauer nicht geht. Die Aktionäre sind nur zu gewinnen, wenn entsprechende Ausssichten auf Auszahlungen an diese gewährleistet sind.
Die AG hat eine Kreditlinie in Höhe von 250.000 Fr., die gelegentlich in Anspruch genommen wird, woraufhin dann entsprechende Kosten (Bankzinsen) anfallen. Können Rechnungen nicht termingerecht gezahlt werden, fallen Verzugszinsen an, werden Rechnungen sofort beglichen kann Skonto abgezogen werden. Klassische debitistische Erscheinungen.
Sollten keine Aufträge hereinkommen, derzeit wird mit einem größeren Verlagshaus verhandelt, laufen die Kosten weiter, d.h. die AG steht unter laufendem debitistischen Druck. Es ist ein Unternehmen wie es Tausende gibt und alle stehen unter dem selben Druck.
>Hier verkennst Du m.Erachtens das Wesen eines Unternehmers. Es ist genau umgekehrt, wie Du schilderst.
>Ein Unternehmer wird immer ohne Debitismus existieren können, aber vielleicht ist es der Rest, der es nicht kann/will.
Ein Unternehmer, der nicht unter debitistischem Druck steht, ist nicht definierbar. Kein Unternehmer kann es sich leisten, mal eben anzufangen und dann plusminus Null wieder aufzuhören. Immer droht Illiquidität oder Insolvenz, also der debitistische Druck. Das findet man sehr schnell heraus, wenn man die Rechnungen einfach liegen lässt und wartet, was dann passiert. Oder lass' einfach mal einen Auftrag platzen, aber Du hast das Material schon gekauft und musst es nun bezahlen.
>Wohlgemerkt ich spreche nicht von Verwaltern (Geschäftsführern, Vorständen, etc.) sondern von Menschen, die kreativ etwas unternehmen.
Auch die sog."Verwalter" lassen sich eine Menge einfallen. So unkreativ sind die keineswegs. Schließlich gibt es einen Verwaltungsrat, der sich laufend Bericht erstatten lässt, ob etwas Kreatives angedacht oder verwirklicht wird.
>Die Risikobereitschaft ist fixer Bestandteil des Unternehmers.
Das Risiko besteht nicht darin, mit plusminus Null nach einer"schönen Zeit" sich wieder ins Privatleben zu verabschieden. Oder halt mal"ein bisschen was" in den Sand gesetzt zu haben und wieder zu schließen. Das Risiko des Unternehmers ist und bleibt die Illiquidität / Insolvenz. Sonst wärs ja wohl kein Risiko.
Das Risiko umfasst nicht etwa einen"Kapitalverlust", den man"verschmerzen" kann, sondern darin, dass der Verlust das eingesetzte Kapital überschreitet und Überschuldung festgestellt wird. Was Überschuldung bedeutet, muss ich einem Unternehmer nicht groß erklären.
Um die Überschuldung zu vermeiden, kann zwar gewartet werden, bis das Kapital"aufgebraucht" ist. Da das Unternehmen jedoch in Konkurrenz steht, die ihrerseits das eingesetzte Kapital"hebelt", d.h. zusätzliche Mittel in Anspruch nimmt (und ergo verzinsliche Verbindlichkeiten aufbaut, wobei anzumerken ist, dass alle Verbindlichkeiten letztlich verzinslich sind, siehe eben, und nicht etwa nur jene, die über Banken laufen, denn sonst würde niemals eine Rechnung fällig gestellt werden bzw. fällig sein), muss das betreffende Unternehmen, um nicht vom Markt zu verschwinden, nach- und gleichziehen.
Dein Modell ist letztlich dieses: Du hast 1 Mio Kapital. Das verwendest Du für Geschäftsaustattung, Lohnzahlungen für 3 Monate (200') sowie Einkauf von Waren (800') und wenn die Waren liegen bleiben, machst Du die Bude wieder zu und hast die 1 Mio in den Sand gesetzt. So ist es eben leider nicht. Ganz im Gegenteil:
Hat jemand eine Idee (Kreativität) und etwas Kapital, versucht er sofort weiteres Kapital zu erhalten, um die Idee auch umzusetzen. Dazu führt ihn der Weg zuerst zur Bank, die sein"Geschäftsmodell" prüft und anschließend einen Kredit einräumt, womit der junge Unternehemr subito von verzinslichen Forderungen umzingelt ist. Unterhalte Dich doch mal mit Existenzgründern. Die können jede Menge Lieder davon singen. Geschäftsmodelle (Kreativität) allein sind nicht kapitalmarktfähig.
Selbst wo dies etwas lockerer gesehen wird (USA) sind dann Junk Bonds (verzinsliche Verbindlichkeiten) auszugeben. Und selbst wenn Du ein Modell konstruieren wolltest, wo jede Kreativität sofort am Aktienmarkt platzierbar wäre, entkämest Du dem Debitismus nicht. Denn das"Geld", das dort spendiert würde, muss in cash eingezahlt werden und cash, wie Du bestens weißt, ist immer ein Kreditderivat (setzte also Debita voraus) und selbstverständlich verzinslich in der Welt - wie jeder ZB-fähige Titel und jedes ZB-Geld selbst.
>Er kennt zum Zeitpunkt der Ideenrealisierung (durch welche Mittel auch immer) nicht den Preis/Tauschwert, den die angedachten Käufer bereit sein werden zu zahlen, wenn überhaupt. Dieses Risiko nimmt er persönlich auf sich - unter Einbeziehung des pers. Scheiterns, Mißerfolges, Todes. Es ist die Kopplung von Idee und Herstellung, die zum Tauschobjekt führt und kein Zwang, Verbindlichkeiten zu erfüllen.
Kein Unternehmer, der arbeitsteilig wirtschaftet, kommt ohne Mitarbeiter aus. Mit diesen werden Anstellungsverträge geschlossen (Dienst-, nicht Werkverträge). Aus diesen Verträgen ergeben sich selbstverständlich Verbindlichkeiten und der Zwang, sie zu erfüllen.
>Nach Befriedigung der Existenzbedürfnisse kommen die unternehmerischen Ziele.
>
>Erst wenn die unternehmerischen Ziele mit Gewinnmaximierung gekoppelt werden und zu diesem Zweck Schulden zur Steigerung der Eigenkapitalprifitrate gemacht werden und sich eine Gesellschaft in seiner Mehrheit diesen Zielen verschreibt, erst dann haben wir ggf. ein System, welches debitistisch wäre, wobei ich zusätzlich anmerken möchte, daß ich mir eigentlich kein Urteil über die Theorie machen kann.
Es ist keine Theorie sondern das 1 zu 1-Abbild der unternehmerischen Realität in sämtlichen nichtsozialistischen Volkswirtschaften.
>Diesen von mir angedachten debitistischen Zwang haben Gesellschaften, die nicht mehr unternehmerisch tätig sind, sondern nur noch verwaltend, Gesellschaften, die träge und lahm geworden sind, also eine Gesellschaft mit wenig oder keinem Unternehmertum.
Der Zwang ergibt sich automatisch, sobald Kontrakte welcher Art auch immer eingegangen wurden (Lieferungen, Anstellungen usw.). Diese Kontrakte müssen im Kontrakterfüllungs- (Schuldendeckungs-)mittel"Geld" erfüllt werden., das seinerseits, wie gesagt, der Beweis dafür ist, dass es Debitismus gibt, da es sonst von keiner ZB herausgerückt würde.
Der Stahllieferant wird nicht - das wäre Tausch - mit Autos bezahlt. Und der Mitarbeiter auch nicht (die Bezahlung mit selbsterstellten Produkten gab's mal in der Frühzeit der Industrialisierung, das sog."Trucksystem", letzte Reste davon sind noch in Deputaten, z.B. bei Brauereien oder beim"Jahreswagen" zu bestaunen, aber das ist nicht die wirtschaftliche Wirklichkeit, in der wir leben).
Gruß!
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Mix-Ansicht

