- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 15.09.2003, 10:49
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Aussage von EZB-Chef Duisenberg werden die G7-Staaten bei ihrem
Treffen in Dubai auch die Folgen des hohen US-Leistungsbilanzdefizits erörtern.
Es müsse Anpassungen beim Defizit geben. Dabei werde die Last vornehmlich
auf den Euro fallen, da sich die meisten der ostasiatischen Staaten
direkt oder indirekt an den US-Dollar gebunden hätten, so Duisenberg. Über
das gegenwärtige Kursniveau des Euro könne man sich nicht beschweren.
~ Nach den Worten von EU-Währungskommissar Solbes muss die EU-Kommission
den gemeinsamen Stabilitätspakt mit größtmöglicher Flexibilität
anwenden. Nach Beratungen mit den europäischen Finanzministern erklärte
Solbes, die Haushaltsprobleme lägen aber nicht allein im wirtschaftlichen
Rückgang der Mitgliedsländer. Frankreich habe klare Pläne für Strukturreformen
vorgelegt, ihm gegenüber aber keine konkreten Etatzahlen für 2004
genannt. Man wolle nun die Haushaltszahlen am 24. September abwarten.
~ Der französische Finanzminister Mer geht davon aus, dass es Frankreich im
Jahr 2005 wieder gelingen wird, die EU-Defizitgrenze einzuhalten. Zuvor
war noch 2006 im Gespräch. (Sollte Frankreich im kommenden Jahr die
Drei-Prozent-Hürde erneut - und damit zum dritten Mal in Folge - überschreiten,
könnten erstmals auch finanzielle Sanktionen verhängt werden.)
~ Während der niederländische, österreichische und auch der deutsche Finanzminister
vor dem Treffen noch scharfe Kritik an Frankreich und der laxen
Handhabung des Stabilitätspaktes geübt hatten, sprachen sie danach
von „konstruktiven Diskussionen“ und gaben sich zuversichtlich, dass der
Stabilitätspakt in Zukunft ernst genommen werde.
~ Die Schweden haben am Sonntag gegen einen Beitritt zur Europäischen Währungsunion (EWU) gestimmt.
Nach vorläufigen Ergebnissen stimmten lediglich 41,8% für die Euro-Einführung, während sich
56,1% dagegen aussprachen. Damit war der Vorsprung des Lagers der EWU-Gegner sogar etwas größer,
als es die meisten der letzten Stimmungsumfragen vorhergesagt hatten. Überschattet wurde das Referendum
von dem Mord an der schwedischen Außenministerin Anna Lindh. Anders als erwartet führte dies allerdings
offenbar nicht im signifikanten Ausmaß zu Sympathiestimmen für das Lager der EWU-Befürworter,
für das sie sich stark eingesetzt hatte. Die Schwedische Krone reagierte erwartungsgemäß mit Kursverlusten
auf den Ausgang des Referendums. Premierminister Göran Persson bedauerte den Ausgang des Referendums.
~ Anders als Schweden hat Estland gestern einen entscheidenden Schritt in Richtung einer stärkeren Integration
in Europa getan. Die Esten stimmten mit großer Mehrheit für einen Beitritt zur EU. Für einen
Beitritt stimmten rund 67%, während sich 33% dagegen aussprachen.
~ Die französische Industrieproduktion (Juli) fiel mit einem Rückgang um 0,3% gg. Vm. (1,5% gg. Vj.) etwas
schwächer aus als erwartet. Grund hierfür war vor allem die
zurückliegende Hitzewelle in Frankreich: Neben der landwirtschaftlichen Produktion (-0,7% gg. Vm.) beeinträchtigte
dies vor allem die Energieerzeugung (-2,2% gg. Vm.), da die Leistung der Kraftwerke aufgrund
von Kühlungsproblemen heruntergefahren werden musste. Positiv war allerdings ein Produktionsanstieg im
verarbeitenden Gewerbe um 0,3% gg. Vm.
~ Darüber hinaus fiel der Saldo der französischen Handelsbilanz
im Juli deutlich besser aus als erwartet. Nach einem Defizit im Juni (revidiert auf -EUR 0,3 Mrd.) wurde
im Juli ein über den Erwartungen liegender Überschuss von EUR 1,3 Mrd. verzeichnet. Grund hierfür war
ein besonders starker Rückgang bei den Importen (um saisonbereinigte 5,3% gg. Vm.), während die Exporte
leicht zulegen konnten.
~ Auch die US-Daten fielen am Freitag gemischt aus. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im August
weniger stark an als erwartet (nur um 0,6% gg. Vm). Aufgrund
von Aufwärtsrevisionen für die Vormonate lag das Umsatzniveau im August aber nur geringfügig unter dem
ursprünglich erwarteten Niveau. Enttäuschend fiel dagegen der erneute Rückgang beim Verbrauchervertrauensindex
der Universität Michigan aus (der Index fiel von 89,3 auf 88,2).
~ Die US-Erzeugerpreisentwicklung im August betrug + 0,4% gg. Vm.; Kernrate 0,1% gg. Vm.)
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