- Zwei Lesestücke von Peter Lock zum Thema: Ã-konomie der Gewalt - Popeye, 16.09.2003, 09:24
- Re: Peter Lock - Wollen wir den Schalmeier zur Grillparty bitten? - dottore, 16.09.2003, 15:18
- Richard & Peter werden eingeladen - bin schon dabei! Noch jemand?:--)) - Popeye, 16.09.2003, 15:31
- Zum Foto hier klicken (unübersichtliche Seite) (owT) - LenzHannover, 16.09.2003, 15:44
- Re: Peter Lock - Wollen wir den Schalmeier zur Grillparty bitten? - dottore, 16.09.2003, 15:18
Zwei Lesestücke von Peter Lock zum Thema: Ã-konomie der Gewalt
-->Peter Lock, Hamburg: Ã-konom, Soziologe, Friedensforscher.
Auf dem Wege zu gewaltgesteuerten Ã-konomien
Appetizer:
....Da in innergesellschaftlichen Kriegen die für Marktsteuerung notwendige Rechtssicherheit nicht oder nur sehr unzureichend gegeben ist, dominieren gewaltgesteuerte Transaktionen das wirtschaftliche Geschehen. Sie reichen von Raub bis hin zu neuen Formen der Sklavenarbeit, auch im militärischen Bereich. Die Logik von Gewaltsteuerung führt zu weiteren Konzentrationen wirtschaftlicher Macht und Kontrolle durch „warlords“, gestützt auf ihr privates Gewaltmonopol. Sie vereinen die unterschiedlichen Rollen des Feldherrn und Protektors, des populistischen Manipulators und politischen Führers und Monopolunternehmers in ihrer Person. Die bereits in den vorhergehenden Krisen angelegte gesellschaftliche Polarisierung verstärkt und verstetigt sich. In derartigen gesellschaftlichen Zuständen wird Reichtum häufig nicht länger erwirtschaftet, vielmehr ist er das Ergebnis gewaltgestützter Aneignung und Umverteilung im Kontext zerfallender Volkswirtschaften. Stabilität gewinnen derartige Zustände, auch unterhalb der formalen staatlichen Ebene, wenn es einem „warlord“ gelingt, internationale Partner für die Inwertsetzung der von ihm kontrollierten Ressourcen auf dem Weltmarkt oder in seinen Grauzonen zu gewinnen....
Ã-konomien des Krieges
Appetizer:
....Eine pragmatische Abgrenzung von Kriegsökonomien gegenüber anderen Formen wirtschaftlicher Ordnung stellt Gewalt als absolut vorherrschendes Regulativ von Produktion und Aneignung in den Vordergrund. Die hierarchische Zentralisierung der Gewaltinstrumente und die damit verbundene territoriale Kontrolle unterscheiden Kriegsökonomien von Anarchie. Außerdem ist die Einbindung in internationale Waren- und Finanzströme konstitutiv für Kriegsökonomien, denn die Versorgung mit dem „Produktionsmittel Waffe“ erfordert Devisen.....

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