- Ohne Häme an JüKü - Jesse, 31.10.2000, 20:33
- Re: Ohne Häme an JüKü - JüKü, 31.10.2000, 21:05
- Re: Ohne Häme an JüKü - Rainer, 31.10.2000, 21:13
- Oldy und die Elliottwaves - Oldy, 31.10.2000, 22:54
- Re: Ach, Oldy, ersetzt' doch bitte"Menge" durch"Summe" - ist das so schwer? (owT) - dottore, 01.11.2000, 00:28
- Re: Oldy und die Elliottwaves - Jochen, 01.11.2000, 10:19
- Re: Oldy und die Elliottwaves / Geld"menge": Melde mich als Nr. 3 owT - JüKü, 01.11.2000, 12:02
- Oldy und die Elliottwaves - Oldy, 31.10.2000, 22:54
Oldy und die Elliottwaves
Gedanken von Oldy, welche auch Elliottwaves einbeziehen, von denen er nach wie vor glaubt, daß etwas an ihnen dran ist, daß sie aber von außerbörslichen Einflüssen ausgehebelt werden können und daß man daher besser diese auch erkennt und beobachtet. Ich wollte deshalb bewußt kein Abo, damit ich solche Beobachtungen unbeeinflußter machen kann. Ich bin sehr froh, hier dabei zu sein, weil die Börse ein ausgezeichnetes Anschauungsmaterial für die Wirkungsweise des Gesetzes von Angebot und Nachfrage ist.
Da es nun hier recht ruhig geworden ist und der Zug nach Norden zu gehen scheint und niemand wissen kann, ob das nun das letzte Zucken des Leichnams ist, oder ob es diesmal wirklich anders ist und die Blase noch endlose Dehnungsspielräume hat, sollten wir uns überlegen, was hier gespielt wird.
Es wird anscheinend immer, wenn die Kurse zu sinken drohen neue Liquidität in irgend einer Form - und ich will nutzlose Debatten darüber in welcher Form nicht wieder beginnen - in die Börse gebracht. Die Frage stellt sich aber doch, woher sie kommt. Falls es nämlich durch Ausweitung der Geldmenge - wie immer man die definieren mag - bewirkt wird, hat das einen Einfluß auf auf das Preisniveau und das nicht nur auf der Börse. (Daß es keine Geldmenge gibt, behauptet ja nur unser Dottore und da braucht man ihn nicht ernst nehmen. Er ist auch der einzige Mensch auf der Welt, der das tut.)
Diese dauernde Ausdehnung der Geldmenge (leicht am Banknotenausweis aller Nationalbanken zu ersehen - und es ist ratsam, da nur die Bargeldmenge zu beachten) ist bisher auf dem normalen Gütermarkt nicht so sehr ins Gewicht gefallen, wie auf der Börse. Ja, auch die stabilen Währungen kaufen nur mehr ein Zehntel dessen, was sie bei Kriegsende gekauft hatten, aber das ging recht langsam vonstatten und die Preise der Güter stiegen viel langsamer als die Börsenkurse. Nun sind aber Börsen und Gütermärkte nicht zwei hermetisch voneinander getrennte Märkte, wenn es den Spielern in diesen Kasinos auch manchmal so vorkommen kann, weil sie von der Realität abgehoben sind.
Wenn also das Geld von den Börsen auf den Gütermarkt kommt, gehen dort die Preise in die Höhe und es muß etwas getan werden um den Geldwert zu erhalten. Was normalerweise getan wird, ist eine Erhöhung der Leitzinsen, um Geldschöpfung durch Monetisierung von Vermögenswerten unaktraktiver zu machen.
Höhere Zinsen machen aber das Börsenspiel viel riskanter und deshalb hängt ja auch die Börse an jedem Mienenspiel des Mannes, der die Leitzinsen bestmmt, Alan Greenspan. Wird er sie erhöhen, weil die Inflationszahlen, obwohl getürkt, es verlangen? Wird er den Geldhahn, wieder öffnen, wenn es mit den Kursen bergab geht?
Das ist etwas, was nach meiner bescheidenen Meinung auch die Elliotwaves nicht voraussehen können. Würde zum Beispiel Alan Greenspan morgen die Leitzinsen um 1% erhöhen, müßten die Börsen übermorgen schließen obwohl die Leitzinsen, weil sie real ja nur für neues Geld gelten eigentlich nur Signalwirkung haben. Sie berühren alle anderen Zinsen, welche manchmal langfristig festgeschrieben sind ja nicht direkt..
Es wurde ja versucht durch vorsichtige 0.25% weise Erhöhungen über ein Jahr hinaus eine sanfte Landung einzuleiten, aber es half nicht viel. Nur eines passierte. Auf dem normalen Gütermarkt konnten diese Zinsen nicht mehr verdient werden und es kam zur sogenannten Stagflation. Absatzstockungen und Arbeitslosigkeit trotz noch immer herrschender leichter Inflation und steigenden Preisen.
Jetzt sind aber die Zinsen insgeamt auf ein Niveau gestiegen, wo es passieren kann, daß selbst eine geringfügige weitere Erhöhung, wie das proverbiale letzte Stroh zum Krach führen könnte und andererseits, wenn man nicht an der Zinsschraube dreht die Inflation davonlaufen könnte.
Es steht also nach wie vor auf des Messers Schneide und da manche wirtschaftlichen Prozesse, wenn erst in Gang gesetzt, selbstverstärkend und fast unbremsbar sind, kann entweder Krach oder Hyperinflation aus relativ geringfügigen Anlässen jederzeit in unvorhergesehener Geschwindigkeit und unvorhergesehener Stärke auftreten und jede Überlebensstrategie sollte beides in Erwägung ziehen.
Er hat das getan, der Oldy
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