- Standort-Debatte: Der Club der Arbeitszeitverlängerer - Sascha, 17.09.2003, 13:43
- Arbeitseifer: Siemens-Chef will Samstagszuschläge abschaffen + Reaktionen - Sascha, 17.09.2003, 13:54
- Re: Arbeitseifer: Siemens-Chef will Samstagszuschläge abschaffen + Reaktionen - Euklid, 17.09.2003, 14:05
- Re: Standort-Debatte: Der Club der Arbeitszeitverlängerer - Euklid, 17.09.2003, 14:01
- Re: Arbeitszeit in CH bereits jetzt bei 42 Std/W - weniger Arbeitslose (owT) - Ecki1, 17.09.2003, 15:38
- nicht das Problem... - fridolin, 17.09.2003, 15:50
- Re: nicht das Problem... - Euklid, 17.09.2003, 16:09
- Re: Arbeitszeit - Ecki1, 17.09.2003, 19:45
- Re: Arbeitszeit - Euklid, 17.09.2003, 19:51
- Re: Arbeitszeit - Ecki1, 17.09.2003, 19:56
- Re: Arbeitszeit - Euklid, 17.09.2003, 19:51
- Arbeitszeit in CH bereits jetzt bei 42 Std/W - weniger Arbeitslose - Sascha, 17.09.2003, 16:31
- nicht das Problem... - fridolin, 17.09.2003, 15:50
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Standort-Debatte: Der Club der Arbeitszeitverlängerer
-->STANDORT-DEBATTE
<font size=5>Der Club der Arbeitszeitverlängerer</font>
<font color="#FF0000">Die Forderung des Siemens-Chefs von Pierer, die Samstagszuschläge abzuschaffen, ist nur ein weiterer Fanfarenstoß in der Debatte um eine verlängerte Arbeitszeit ohne Lohnausgleich</font>. Den Anstoß gab CDU-Chefin Merkel - Wirtschaftsbosse und Arbeitgeberführer sprangen in der Folge begeistert auf den Zug auf.
31. August 2003: Angela Merkel tritt die Debatte mit einem Interview in der"Bild am Sonntag" los:"Es ist nach meiner Auffassung falsch, die längeren Arbeitszeiten im Osten den kürzeren im Westen anzupassen. Richtig wäre es, die West-Arbeitszeiten denen im Osten anzupassen." Dies würden inzwischen sogar einige Gewerkschafter so sehen. <font color="#FF0000">Man müsse sich darauf einstellen, künftig"ein oder zwei Stunden pro Woche mehr zu arbeiten</font>".
6. September: Der Präsident des Bundesverbandes der Industrie (BDI), Michael Rogowski, im"Handelsblatt":"<font color="#FF0000">Ich plädiere dafür, die Wochenarbeitszeit pauschal auf 38 bis 40 Stunden anzuheben</font>."Dies müsse in den Manteltarifverträgen zur Arbeitszeit festgeschrieben werden. Die 35-Stunden-Woche habe zu höheren Lohnstückkosten geführt. Deshalb hätten die Unternehmen Arbeitsplätze abgebaut.
6. September: Auch CDU-Chefin Angela Merkel spricht sich sich erneut dafür aus, die Wochenarbeitszeit um durchschnittlich zwei Stunden zu erhöhen:"<font color="#FF0000">Zwei Stunden mehr pro Woche würde Deutschland für ausländische Firmen schon attraktiver machen</font>."
12. September: Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zur Chemnitzer"Freien Presse": <font color="#FF0000">Das"Verhältnis von Arbeit und Ruhe" stimme nicht mehr</font>. Kein anderes Land gewähre seinen Arbeitnehmern so viel Urlaub wie Deutschland. Der Ausweg seien längere und flexiblere Wochenarbeitszeiten, die sich nach der Auftragslage richten sollten. 40 Stunden wöchentlich im Jahresudurchschnitt statt 37 Stunden stellten keine unzumutbare Belastung für die Beschäftigten dar. Damit ließe sich die Wettbewerbsposition der Unternehmen spürbar verbessern.
13. September: DiHK-Chef Braun in der"Berliner Zeitung" zurück:"Ich will keine starre 40-Stunden-Woche für alle verordnen. Ich will aber die Möglichkeit eröffnen, zeitlich befristet und je nach Auftragslage länger zu arbeiten. Damit können wir kostengünstiger produzieren, besser anbieten und neue Kunden und Märkte erschließen. Das stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und sorgt so für mehr Beschäftigung."
13. September: Wendelin Wiedeking, Porsche-Chef, im"Hamburger Abendblatt" auf die Frage, ob eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich eine gute Idee sei:"Wenn jemand zwei bis drei Stunden mehr arbeitet, und trotzdem das Gleiche bekommt, tut das nicht weh. Das ist der verdaubarere Weg, auch weil dann die Kaufkraft erhalten bliebe."
17. September: Siemens-Chef Heinrich von Pierer in der"Bild":"<font color="#FF0000">Der Samstag sollte im Bedarfsfall wieder Werktag ohne Zuschläge sein</font>. Die Leute gehen doch eigentlich gern zur Arbeit, das ist doch kein Frondienst."
Eigener Kommentar: Zuerst dachte ich, daß ich mich wohl verlesen hätte. Die Leute GINGEN vielleicht mal gerne zur Arbeit. Es gibt sie auch heute noch aber es werden wohl immer weniger. Burn-Out, Herzinfarkte und alle diese Krankheiten nehmen EXPLOSIONSARTIG zu weil man die Leute mit Arbeit zuschmeißt und immer mehr von ihnen verlangt. Es gibt Firmen da werden Mitarbeiter regelrecht überwacht, bei kleinsten Fehlern zur Schnecke gemacht, bekommen Hungerlöhne und dürfen noch nicht mal mehr zwei Minuten ihre eMails abrufen oder ein kurzes 1-minütiges Privatgespräch nach Hause führen oder einen kurzen 2-Minuten-Talk auf dem Gang abhalten ohne das der Chef gleich das Gesicht verzieht. Das ist doch p.....
Ich glaube der Spiegel hat Herrn Clement hier bei der Aufzählung vergessen. Der hatte sich doch auch mal für längere Arbeitszeiten ausgesprochen. Müßte im Forumsarchiv auch zu finden sein. Und meines Wissens war Herr Clement eigentlich einer der Ersten der diese Debatte angestoßen hat.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,265987,00.html, Spiegel Online, 17.09.2003

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